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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Emerson
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über unsere Köpfe hinweg Richtung Hügel. Donner wanderte durch die Kuppel. Automatisch wollte ich mich in Sicherheit bringen, wie zu Hause, wenn eins der Trockengewitter losbrach.
    »Das ist nur die Partikel-De …«, sagte Marco. »De-äh …«
    »Deionisation«, half Lilly aus.
    »Nerd«, meinte Aliah.
    »Und was ist das?«, fragte ich.
    »Durch die Sonnenstrahlung, die den ganzen Tag auf die Kuppel trifft, bauen sich geladene Partikel auf«, erklärte Lilly. »Und durch den Blitz werden sie wieder abgebaut. Hast du schon die große Antenne unterm Adlerauge gesehen? Hinter Mount Asgard steht ein Turm als Gegenstück.«
    Ein weiterer Blitz.
    »Ist ja cool«, sagte ich. »Ferngesteuerte Blitze.«
    »Irgendwie schon«, stimmte Lilly zu.
    Wir warteten eine Weile. Es gab noch einen letzten Blitz, dann war es vorbei.
    »Hey, Owen«, sagte Marco. »Habt ihr im Hub auch noch Holotech?«
    »Ja, aber eigentlich nur im Freizeitzentrum. Nicht mehr in jedem Haus, so wie früher angeblich.«
    »Im Norden soll es immer noch richtige Holo-Communitys geben«, warf Evan ein. »Sogar für Pornos.«
    »Du bist doch pervers«, meinte Lilly.
    »Aber hallo«, grinste Evan.
    »Und wie ist das so?«, fragte Aliah.
    »Was, Holopornos?«
    »Nein, verdammt! Ich meinte Owen. Wie ist das so, da draußen zu leben? In der echten Welt, meine ich, nicht in unserer Seifenblase hier?«
    »Keine Ahnung. Verglichen mit hier oder dem, woran ihr euch von früher noch erinnert, ist es wahrscheinlich ziemlicher Mist.«
    »Eden ist viel besser, als die Welt vorm Einfrieren war«, nickte Evan. »Damals ging doch alles den Bach runter, wenn’s nicht eh schon lange kaputt war.«
    »Ja, aber wenigstens war es echt«, sagte Lilly.
    Es klang, als lachte Evan leise, doch er erwiderte nichts darauf.
    »Na ja«, meinte ich, »ganz so schlimm ist es draußen in Yellowstone auch wieder nicht. Die meiste Zeit ist man aber unter der Erde und kann nirgendwo hingehen. Es kommt mir immer so vor, als hätten wir die große Party gerade versäumt: Die ganze Welt war mal lebendig und toll, und alle haben sich glänzend amüsiert. Aber für uns blieb nur der Morgen danach, wo alles verdreckt und kaputt war, und wir sind leider zu spät gekommen.«
    »Stimmt«, sagte Aliah. »Im Pazifik soll es sogar eine so große Ansammlung von Müll geben, dass da Leute drauf leben.«
    »Die Flotille«, bestätigte Marco. »Eigentlich klingt es doch ziemlich cool – ich meine, mit unseren Kiemen wären wir da doch die Helden.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte Evan. »Ich glaube eher, die würden uns zu Sklaven machen, damit wir ihnen was zu essen fangen. Hier können wir wenigstens tun und lassen, was wir wollen.«
    »Schon, aber sollten wir das auch?«, wandte Lilly ein.
    »Wie meinst du das denn jetzt wieder?«
    »Ich meine, sollten wir wirklich einfach nur tun, wozu wir Lust haben? Hat genau das nicht den ganzen Planeten erst ruiniert? Weil wir es cool fanden, mit unseren Holofreunden aus Dubai rumzuhängen, dabei Sushi in einer mexikanischen Fastfoodkette zu essen und uns die Klamotten, die wir vom Bett aus bestellt hatten, nach Hause liefern zu lassen? Kapierst du?«
    »Dann findest du es also verkehrt, irgendwas zu wollen?«, fragte Evan. »Oder sich einfach alles so gut wie möglich zu wünschen?«
    »Keine Ahnung, Edenboy«, fuhr Lilly ihn an. Die Waffenruhe war vorbei. »Warum fragst du das nicht die Milliarden Toten?«
    »Es liegt einfach in unserer Natur.«
    »Teilweise schon«, fauchte sie. »Aber es ist auch egoistisch und rücksichtslos.«
    »Ganz ehrlich«, sagte Evan, »du bist doch eine Heuchlerin! Du lebst doch selbst hier. Wenn du Eden wirklich für so falsch hältst, warum gehst du dann nicht einfach?«
    Lilly sprang auf. »Ich habe es mir ja nicht ausgesucht! Die Wahl haben meine Eltern für mich getroffen, und sie haben es gut gemeint. Glaub mir, wenn ich hier rauskönnte, dann würde ich gehen.«
    »Und was willst du machen da draußen?«, hakte er nach.
    Marco und Aliah kicherten leise und rollten sich dann ins Wasser. Anscheinend hatten sie genug von dem Streit.
    »Ganz egal.« Sie schenkte ihm einen zornigen Blick. »Alles ist besser, als gar nichts zu tun, so wie du.«
    »Wenn du meinst«, brummte Evan.
    Lilly trat in die Mitte und begann zu hüpfen. »Magst du schwimmen gehen?«, fragte sie mich. »Da hinten gibt es ein Schiffswrack.« Sie zeigte über den See.
    »Du willst mit ihm zum Wrack?« Seine Wut war Evan deutlich anzuhören.
    »Okay.« Ich stand

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