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Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Titel: Die Erben von Somerset: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leila Meacham
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Waschbecken. »Ich habe einen trockenen Mund und möchte einen Schluck trinken.«
    Fast wäre Percy zu ihr getreten. Ihre Anspannung stimmte ihn traurig, doch es half nichts, die Arme um diese schöne Frau zu legen, die er nach wie vor liebte und begehrte, die Ehefrau seines besten Freundes, eines Mannes, für den er sein Leben gegeben hätte. »Du hast mich ganz offensichtlich hierhergebeten, weil du meinst, ich könnte helfen. Verrat mir, was ich machen soll.«
    »Schwindeln«, antwortete sie.
    »Wie bitte?«
    Mary griff nach ihrer Handtasche auf der Arbeitsfläche und holte einen Umschlag sowie ein gefaltetes Blatt Papier heraus, die sie ihm reichte. »Die sind von Miles«, erklärte sie. »Das eine ist ein Brief von ihm an mich, das andere eine Grundstücksübertragungsurkunde. Ich habe beides kurz vor seinem Tod erhalten.«
    Percy überflog zuerst das Dokument, auf dessen Vorderseite Marys Name stand. »Die Urkunde für den Grund entlang des Sabine River, den dein Vater Miles hinterlassen hat«, stellte er fest.
    Mary nickte. »Miles hat sie auf meinen Namen umschreiben
lassen, damit ich das Grundstück für William verwalte, bis er einundzwanzig ist. Wie du weißt, können Minderjährige in Texas kein Land besitzen. Seine Anweisungen befinden sich in diesem Brief.«
    Als Percy den Brief las, begann er zu begreifen, warum sie ihn in die Hütte gebeten hatte. Er hob entsetzt den Blick. »Mary, Miles verfügt, dass du den Grund als Treuhandvermögen für William verwalten sollst. Du willst mir doch nicht etwa vorschlagen, ihn zu kaufen, oder?«
    »Du hast erwähnt, dass du daran interessiert wärst, Land entlang einer Wasserstraße zu erwerben, für die Abwässer aus einer Papiermühle, die du errichten möchtest …«
    »Mein Gott, Mary!«, rief er wütend aus. »Ich gebe dir jeden Betrag, um den du mich bittest, aber das, was Miles William zugedacht hat, werde ich nicht kaufen.«
    »Ich glaube doch, wenn du meinen Vorschlag gehört hast, Percy«, widersprach sie. »Lass mich ausreden.«
    Percy holte tief Luft. Wie konnte er ihre Bitte abschlagen? Einmal hatte er das bereits getan und es seitdem bereut. »Na schön«, sagte er, seinen Zorn zügelnd, lehnte sich auf der Couch zurück und legte den Arm auf die Rückenlehne. »Ich höre.«
    Er spürte, dass sie zu aufgeregt war, um sich zu setzen. Der Rock ihres Kleids flatterte um ihre Beine, während sie auf und ab gehend ihren Vorschlag unterbreitete. Es klang, als hätte sie zu Hause hundert Mal geprobt. Percy benötige Grund, der ihm Zugang zum Wasser verschaffe, erklärte sie. Ohne das Land von Miles würde er sich außerhalb des County danach umsehen müssen und Howbutker um potenzielle Arbeitsplätze bringen, was er doch sicher nicht wolle. Das Geld aus dem Verkauf würde zur Begleichung von Ollies Schulden dienen und so wenigstens das Geschäft in Howbutker retten. Percy brauche sich keine Sorgen zu machen, dass sie William
um sein Erbe betrüge. Bei ihrem Tod erbe er die Hälfte von Somerset, dessen Wert den des Streifens entlang des Sabine River bei Weitem übersteige. Und in irgendeiner Form erbe er auch einen Teil des Kaufhauses, was nicht möglich sei, wenn es jetzt verloren gehe.
    »Allerdings würde William mit einundzwanzig nichts bekommen und niemals erfahren, dass sein Vater ihm diesen Grund hinterlassen hat«, wandte Percy ein.
    »Stimmt«, pflichtete Mary ihm bei und blieb stehen. »Aber wie soll ihn etwas verletzen, das er nicht erfährt? Sobald er alt genug ist, überlasse ich ihm gern die Leitung von Somerset, und die Einkünfte kann er sich mit Matthew teilen. Statt Miles wird er mich beerben. Was könnte mein Bruder sich Besseres für seinen Sohn wünschen, und was könnte mich mehr freuen, als das Land wieder im Besitz eines Toliver zu sehen?«
    Percy, der schwieg, spürte ein leichtes Zucken in der Oberlippe, als sie Matthew im selben Atemzug nannte wie William.
    »Percy, du weißt, Ollie würde niemals direkt Geld von dir nehmen«, erklärte sie und setzte sich auf die Kante eines Stuhls. »Auch nicht, wenn du den gesamten Inhalt deines Banksafes für ihn ausschüttest. Wenn du ihn allerdings überzeugen könntest, dass du diesen Grund unbedingt benötigst und eine Papiermühle der Gemeinde viele neue Arbeitsplätze brächte, würde Ollie sich möglicherweise breitschlagen lassen. Vor langer Zeit hat er eine Vereinbarung mit mir getroffen, nach der Rettung Somersets durch seine Unterschrift …« Ihr Blick flehte ihn an, ihr die

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