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Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Die Erben von Somerset: Roman (German Edition)

Titel: Die Erben von Somerset: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leila Meacham
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so genannte Insektizide zur Bekämpfung von Schädlingen wie dem Baumwollkapselkäfer kamen auf den Markt. All das würde sie sich nach der Abzahlung der Hypothek für Somerset leisten können.
    Wo um Himmels willen sollte da Platz für Percy sein? Wäre er bereit, sie und Somerset zu akzeptieren? Hatten seine
Kriegserfahrungen seine Einstellung der Baumwollplantage gegenüber verhärtet oder aufgeweicht? Er war fast fünfundzwanzig und würde heiraten, Kinder haben und sich wieder dem Familienunternehmen zuwenden wollen. Sie wünschte sich das auch, mehr als alles andere auf der Welt.
    Allerdings nicht auf Kosten von Somerset. Die Plantage würde sie niemals aufgeben, denn das käme einem Verrat an ihrem Vater und Großvater und sämtlichen Tolivers davor gleich, die das Land dem Wald abgerungen und im Schweiße ihres Angesichts dafür geschuftet hatten. Niemals würde sie Somerset männlichem Stolz opfern! Aber … sie liebte Percy. Er war ein Stachel in ihrem Fleisch, den sie nicht herausziehen konnte, wie sehr sie es auch versuchte. Sie wollte und brauchte ihn, daran bestand nun kein Zweifel mehr. Er würde nicht länger warten, und sie wusste nicht, ob sie in der Lage war, ihm zu widerstehen.
    »Sie sieht schlecht aus.«
    Mary zuckte zusammen.
    »Entschuldige, dass ich dich erschreckt habe.« Miles schlurfte mit tief in den Taschen seiner schlecht sitzenden Hose vergrabenen Händen in den Raum und sah sich im Salon um, als wüsste er nicht, wo er sich hinsetzen sollte. »Mama sieht schrecklich aus, findest du nicht? Die Klinik, in die du sie geschickt hast, scheint sie ziemlich ausgelaugt zu haben.«
    »Beim Verlassen des Sanatoriums hat sie recht gut ausgeschaut«, widersprach sie, um einen ruhigen Tonfall bemüht. »Emmitt meinte sogar, sie wäre fast wieder die Alte. Aber auf der Zugfahrt von Denver nach Hause hat sie sich eine Erkältung geholt, aus der eine Lungenentzündung wurde. Deshalb wirkt sie so erschöpft.«
    »Sie sagt, du hättest sie in das Sanatorium in Denver gesteckt, um sie los zu sein und ungestört die Ernte einbringen zu können.«
    »Miles, das ist nicht wahr! Sie brauchte professionelle Hilfe. Du machst dir keine Vorstellung davon, was sie angestellt hat, um an Alkohol zu kommen. Von den Pflegerinnen, die ich für sie angeheuert hatte, wollte keine bleiben, weil sie von ihr aufs Wüsteste beschimpft wurden, und Sassie konnte irgendwann nicht mehr.«
    »Und du? Wo warst du?«
    »Das weißt du ganz genau. Ich musste mich um die Ernte kümmern. Du solltest eigentlich wissen, wie viel Arbeit eine Plantage wie die unsere macht. Sie beschäftigt einen das ganze Jahr, Tag für Tag, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.«
    Miles musterte sie mit einem durchdringenden Blick. »Das muss nicht sein. Hätten wir den Grund nach Papas Tod verkauft, wäre nichts von alledem passiert.«
    Mary verkniff sich eine Entgegnung. Mit der Frage, wie anders dann alles gewesen wäre, wollte sie sich nicht auseinandersetzen. Sie hob die silberne Kanne vom Tablett. »Möchtest du eine Tasse Kaffee? Und Pfefferkuchen gibt’s auch. Die hat Sassie eigens für dich gebacken.«
    »Nein, danke. Erzähl mir lieber von Mama. Glaubst du, sie wird sich je wieder erholen?«
    »Vollständig von der Sucht ist sie nicht befreit.« Mary nahm einen Schluck von dem heißen Kaffee. »Ihre Gedanken kreisen immer noch um den Alkohol, und man hat uns gewarnt …«
    »Uns?«
    »Emmitt Waithe und mich. Er hilft mir, mich um sie zu kümmern. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn getan hätte. Er hat das Sanatorium für Mama ausfindig gemacht und mich im Zug nach Denver begleitet, um sie abzuholen.«
    »Bestimmt aus schlechtem Gewissen.«
    »Nein, aus Mitleid. Man hat uns gesagt, dass wir Mama jahrelang beaufsichtigen müssen, bevor sie wieder Herrin
ihrer selbst ist. Setz dich, Miles, und lass uns reden. Oder würdest du lieber in dein Zimmer gehen und dich eine Weile ausruhen?«
    »Reden wir.« Er setzte sich aufs Sofa und schob, den Kopf gesenkt, die Hände zwischen die knochigen Knie. Nach einer Weile sagte er: »Sie hat mich um einen Drink gebeten.«
    »Nein, Miles, nein …« Mit der Möglichkeit, dass ihre Mutter Miles um Alkohol anbetteln würde, hatte Mary nicht gerechnet. Seit ihre Mutter von Miles’ Rückkehr wusste, waren ihre Wangen rosiger und ihre Augen glänzender geworden. Mary hatte diese neue Vitalität ihrer Vorfreude auf das Wiedersehen mit ihrem Sohn zugeschrieben, doch nun war ihr klar, dass sie sich von ihm nur

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