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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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flüsterte Kalan. » Mögen die Neun uns gnädig sein. «
    Er konzentrierte sich auf die Stelle, an der er den Nachtmahr zuletzt gesehen hatte, und versuchte, den Wall aus Tageslicht zu durchdringen, aber er fand nichts.
    Jehane Mors Pferd trabte aus dem Wasser. Es hatte die Ohren angelegt und die Nüstern gebläht, versuchte, seinen Gegner zu riechen, aber der Verwesungsgestank war mit dem Dämon verschwunden. Tarathan lenkte sein Pferd ebenfalls durch den Fluss, während Malian zwischen den Steinen nach ihrem verbeulten Helm suchte, ihn endlich fand und ihn schließlich aufsetzte.
    Kalans forschende Sinne entdeckten endlich etwas, eine winzige Krümmung des Lichts und ein leises Flüstern. Fels und Luft explodierten, als etwas machtvoll den Schild durchbrach. Malian taumelte zurück und setzte sich schwer auf den steinigen Boden. Der Nachtmahr materialisierte sich noch im Sprung. Malian hob die Arme. Flammen schossen aus ihren Händen.
    Das Feuer traf den Nachtmahr und schleuderte ihn zurück. Er brüllte und wand sich, dann stieß er sich ab, als wolle er sich in den Himmel krallen. Die Wolke hüllte ihn ein und löschte die Flammen.
    » Neun! « , schrie Kalan. » Er wehrt das Feuer ab! Er wird wieder angreifen! «
    Malian war bereits aufgestanden, und Kalan versuchte, einen neuen Schild zu errichten, um den Nachtmahr aufzuhalten. Tarathan kam mit gespanntem Bogen näher, aber Kalan bezweifelte, dass ein Pfeil etwas ausrichten konnte, wenn selbst Malians Wildfeuer versagt hatte. Kalan stöhnte und fragte sich, was er tun konnte.
    Es krachte in der Erde, so als würde Eis zersplittern, und unter dem Nachtmahr entstand ein breiter Riss. Der Dämon stürzte hinein, sein Brüllen wurde zu einem Schrei, der von den Hügeln widerhallte. Er versuchte, sich aus der Spalte zu befreien, doch Wind drückte ihn tiefer in die Erde hinein.
    Kalan presste sich die Hände auf die Ohren. Er begriff nicht, was geschah, doch dann sah er, dass die Spalte sich immer noch bewegte und die Erde in einer geraden Linie aufriss, die auf Malian gerichtet war. Der Anblick schien sie zu lähmen, denn sie bewegte sich nicht.
    Ein weiterer Schrei erklang klar und wild, dann stürzte der Falke aus dem Himmel und schleuderte Malian mit seinen Flügeln zur Seite. Sie taumelte, und der Falke stieg wieder empor, während die Spalte zum Stillstand kam.
    » Was jetzt? « , fragte er sich wie betäubt. Er starrte auf den Riss im Boden und den Nachtmahr darin, der sich verzweifelt wehrte. Vor wenigen Lidschlägen noch hatte er angsteinflößend und unbesiegbar gewirkt, doch nun schien er so hilflos wie eine Fliege, die in ein Spinnennetz geraten war. Die Ränder der Spalte begannen sich zu schließen, zuerst langsam, dann immer schneller. Ein letzter entsetzter Schrei des Nachtmahrs, dann trafen beide Seiten der Spalte aufeinander, und die Welt wurde still.
    » Neun! « Kalans Stimme zitterte vor Aufregung und Erleichterung. » Was war das? «
    Malian stolperte zu einem Felsbrocken und setzte sich darauf. Ihre Hände zitterten, als sie den Helm abnahm. » Vielleicht ein Erdbeben oder eine Feindseligkeit von Jaransor … sie hätte mich ebenfalls verschlungen, wenn der Falke nicht gewesen wäre. «
    Ihre Zähne schlugen so rasch aufeinander, dass sie sich unterbrechen musste. » Ich bedaure jedes Lebewesen, das so sterben muss « , sagte sie nach einem Moment.
    Tarathan schlang sich seinen Bogen über die Schulter. » Ich hätte nicht gedacht, dass die Derai ihr Mitgefühl an ihre Feinde verschwenden. «
    Malian hob den Kopf und sah ihn an. » Ich wäre beinahe auch darin gestorben. Es war … schrecklich. «
    Tarathan nickte. » Das war es « , sagte er sanft. » Aber trotzdem war diese Einmischung unser Glück. Selbst wir vier zusammen hätten diesen einen Schwarmdiener nicht besiegen können. «
    » Fünf « , sagte Kalan. » Ich habe den Falken für einen Spion gehalten, aber er hat sich als Freund erwiesen. «
    » So scheint es « , stimmte Jehane Mor zu. » Aber wir sollten nicht trödeln, denn der geflohene Krieger wird mit seinen Freunden zurückkehren. « Sie warf einen Blick in den Himmel. » Und es wird auch bald wieder schneien. «
    » Wir können doch nicht gehen, solange sie Nhairin haben « , warf Malian ein. » Wir müssen sie retten. «
    Sie zog die Augenbrauen zusammen, als Tarathan den Kopf schüttelte. » Wir können sie doch nicht dem Schwarm der Finsternis überlassen. «
    » Vielleicht ist es richtig, dass Ihr an sie glaubt « ,

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