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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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Yorindesarinen.
    Tarathan lächelte kaum wahrnehmbar. » Wir wussten nicht, wer Ihr seid « , betonte er nachdrücklich, » oder dass Ihr eine Derai seid. «
    » Aber wie könnt Ihr auf der Schwelle nach Haarth leben? « , fragte Kalan Yorindesarinen. » Ihr seid lange, bevor wir in diese Welt kamen, gestorben. «
    Sie lächelte ihn an. Ihre Augen waren voller Freundlichkeit. » Das ist richtig, Kalan. Doch wie der Herold schon sagte, dieser Ort liegt zwischen den Welten und der Zeit. «
    » Also befinden wir uns doch in einem Traum? « , fragte er. » Wie können wir dann alle dasselbe träumen? «
    » Fühlt sich das hier wie ein Traum an? « , fragte sie ihn. Er schüttelte seinen Kopf. Erneut lächelte die Heldin, doch es war der Herold, der sprach.
    » Dieser Ort wird das Tor der Träume genannt, weil Träumen die einzige Möglichkeit ist, wie die meisten Menschen jemals hierhergelangen werden. Doch Träume sind missverständlich und bekanntermaßen kaum zu kontrollieren. Deshalb müssen die meisten, die das Tor freiwillig passieren wollen, dies mit Hilfe des Gedankenwandelns tun – die Schamanen des Wintervolks nennen es Geistwanderung. Auf die Weise sind Jehane Mor und ich hierhergelangt. «
    » Aber Ihr erscheint recht handfest « , bemerkte Malian. Sie erinnerte sich an die Stärke seiner Hände, die ihre in dem Feuer ergriffen hatten. » So wie wir alle. «
    Tarathan nickte. » Ein starker Gedankenwandler kann sich Substanz und Form verleihen. Schwächere oder weniger gut Ausgebildete erscheinen oft als Schatten oder Geister, farblose Bilder ihrer selbst. Dennoch ist Gedankenwandeln nicht die einzige Möglichkeit, um an diesen Ort zu reisen. Es gibt einige wenige, die die Kraft haben, hier in ihren Körpern zu wandeln und von einem Ort und einer Zeit zur anderen zu reisen. « Er hielt inne und musterte sie. Dann fuhr er leise fort: » Ich glaube, das habt Ihr und Kalan getan. Ihr seid beide in Euren physischen Körpern hier. Das erklärt, warum ich Euch nicht auf der physischen Ebene finden konnte. «
    Malian und Kalan schauten sich an. » Nun « , sagte der Junge schließlich, » da bin ich aber erleichtert. Ich hatte schon Angst, ich würde aufwachen und mich ohne Nahrung und Wasser in einem Raum mit unpassierbaren Türen in der Alten Burg wiederfinden. «
    Yorindesarinen lachte. Das Gelächter war so ansteckend, dass die anderen und sogar der Herold mitlachten. » Keine Angst « , sagte sie. » Ich glaube, du wirst herausfinden, dass es nur wenige Türen auf dieser oder jeder anderen Ebene gibt, die ihr beide nicht durchschreiten könnt. Insbesondere « , fügte sie nüchtern hinzu, » wenn ihr eure volle Stärke erlangt. « Sie sah hinauf zum Mond, der tief zwischen den Bäumen hing. » Aber jetzt müsst ihr gehen, bevor mein Mond untergeht. Sucht die Freunde, die auf euch warten. Ich werde euch einen Weg zurück durch die Ebenen des Tors weisen. Doch ihr müsst wachsam bleiben, da die Nebel die Unvorsichtigen trügen können. «
    Sie erhob sich mit einer anmutigen, fließenden Bewegung und führte sie zum Rand der Lichtung. Die Heroldin zog sich zurück, als sie sich näherten. Sie war ein Schatten zwischen den Bäumen. Yorindesarinen schaute hinter ihr her. » Es erfordert Stärke « , murmelte sie, » solch einen Schild jenseits des Tors der Träume aufrechtzuerhalten, insbesondere während des Gedankenwandelns. « Ihr Blick fiel auf Tarathan von Ar. » Und Ihr seid durch mein Feuer gegangen, um Malian zu finden, was ebenfalls von ungeheurer Kraft zeugt. « Sie hielt inne. » Ihr wisst, dass sich das, was Ihr getan habt, nicht nur unter den Derai, sondern auch unter ihren Feinden herumsprechen wird? Die Aufmerksamkeit, die das auf Eure Gilde lenkt, könnte unerwünscht sein. «
    Tarathan nickte. » Es spricht sich immer etwas herum, oder nicht? « , antwortete er. » Jehane Mor und ich haben bereits darüber nachgedacht. Doch wir waren der Meinung, dass unsere Mitwirkung dennoch erforderlich war. «
    » Sie war unentbehrlich « , stimmte Yorindesarinen zu. » Dennoch hätte nicht jeder an Eurer Stelle so gehandelt wie Ihr. « Ihre Stimme war ruhig, doch die unendliche Finsternis in ihrem Blick schloss ihre Erinnerungen und ihren Schmerz ein.
    Malian, die die alte, schmerzvolle Geschichte kannte, glaubte, sie würde diese Finsternis verstehen. Doch sie fragte sich, ob der Herold das auch konnte. Zu ihrer Überraschung nahm dieser die Hand der Heldin und beugte sich darüber. Haimyr hatte das einmal

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