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Die Erbin Der Welt erbin1

Die Erbin Der Welt erbin1

Titel: Die Erbin Der Welt erbin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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schwarzen Linien fügten sich zusammen, Nichts umfing uns.
    Dann fielen wir.
    ... nein, nein, wir ßogen — nicht abwärts, sondern vorwärts in die Dunkelheit. Es gab Streifen in dieser Dunkelheit, dünne, willkürliche Streifen in Weiß, Gold, Rot und Blau. Ich streckte fasziniert meine Hand aus und zog sie schnell zurück, als etwas in meine Fingerspitzen stach. Ich sah hin: Sie waren nass von einem glänzenden Material, in dem sich winzige, kreiselnde Körnchen befanden. Dann schrie Nahadoth auf, sein Körper erzitterte, und dann ging es aufwärts ...
    ... an unendlich vielen Sternen und zahllosen Welten vorbei, durch Schichten aus Licht und leuchtenden Wolken. Höher und höher ging es hinauf, unsere Geschwindigkeit war unmöglich und unsere Größe jenseits aller Vorstellungskraft. Wir ließen das Licht hinter uns, und es ging weiter, durch seltsamere Dinge als reine Welten hindurch. Geometrische Figuren, die sich drehten und schnatterten. Eine weiße Landschaft voller eingefrorener Explosionen. Zitternde Linien aus Absicht, die sich herumdrehten, um uns zu jagen. Riesige, walartige Wesen mit schrecklichen Augen und den Gesichtern längst verlorener Freunde.
    Ich schloss meine Augen. Ich musste das tun. Die Bilder blieben, weil es an diesem Ort keine Augenlider gab, die man schließen konnte. Ich war gigantisch und wuchs immer noch. Ich hatte eine Million Beine, zwei Millionen Arme. Ich wusste nicht, was aus mir an dem Ort, an den Nahadoth mich mitgenommen hatte, geworden war, aber es gibt Dinge, die Sterbliche nicht tun oder verstehen müssen, und ich umfasste sie alle.
    Etwas Bekanntes: die Dunkelheit, die Nahadoths Quintessenz ist. Sie umgab mich und drückte gegen mich, bis ich keine andere Wahl hatte, als ihr nachzugeben. Ich spürte, wie sich Dinge — Verstand? Selbst? — in mir ausbreiteten und so stark anspannten, dass eine Berührung sie zerstören würde. Das war also das Ende. Ich hatte keine Angst, nicht einmal, als ich ein Geräusch wahrnahm: ein gigantisches, schreckliches Gebrüll. Ich kann es nicht beschreiben. Ich kann nur sagen, dass etwas davon sich in Nahadoths Stimme wiederfand, als er erneut schrie. Da wusste ich, dass seine Ekstase uns über das Universum hinaus mitgenommen hatte, und jetzt näherten wir uns dem Mahlstrom, der Geburtsstätte der Götter. Er würde mich zerreißen.
    Dann, als das Gebrüll so furchtbar geworden war, dass ich wusste, ich kann es nicht mehr ertragen, hielten wir an. Wir schwebten, angespannt.
    Dann fielen wir erneut, durch schnatternde Fremdartigkeit, Schichten aus Dunkelheit, Strudel aus Licht und an tanzenden Kugeln vorbei. Wir fielen auf eine bestimmte Kugel zu, blaugrün und wunderschön. Es gab wieder Gebrüll, als wir durch die Luft hinunterschossen und rotweißes Feuer hinter uns herzog. Etwas Glühendes und Blasses erhob sich — erst winzig, dann riesig. Es bestand aus Türmen und weißem Stein und Verrat — Elysium, es war Elysium —, und es verschluckte uns mit Haut und Haaren.
    Ich glaube, ich schrie wieder, als ich nackt und mit dampfender Haut in meinem Bett aufschlug. Die Schockwelle des Aufschlags ging durch das Zimmer, und es hörte sich so an, als ob der Mahlstrom auf der Erde angelangt wäre. Dann wusste ich nichts mehr.
     

 

     
     

Eine Chance
     
    Er hätte mich in der Nacht töten sollen. Es wäre leichter gewesen.
    Das ist selbstsüchtig von dir.
    Was?
    Er hat dir seinen Körper gegeben. Er hat dir Lust bereitet, an die kein sterblicher Geliebter heranreichen kann. Er hat gegen seine Natur angekämpft, um dich am Leben zu erhalten, und du wünschst, er hätte sich nicht die Mühe gemacht.
    Ich meinte nicht ...
    Doch, meintest du. Oh, Kind. Du glaubst, du liebst ihn? Du glaubst, du bist seiner Liebe würdig?
    Ich kann nicht für ihn sprechen. Aber ich weiß, was ich fühle.
    Sei keine ...
    Und ich weiß, was ich höre. Eifersucht steht dir nicht.
    Was?
    Das ist es, warum du so böse auf mich bist, nicht wahr? Du bist genau wie Itempas — du kannst es nicht ertragen, zu teilen ...
    Schweig!
    ... aber das ist auch nicht nötig. Verstehst du nicht? Er hat niemals aufgehört, dich zu lieben. Und er wird es auch nie tun. Du und Itempas, ihr werdet immer sein Herz in Händen halten.
    Ja. Das stimmt. Aber ich bin tot, und Itempas ist verrückt.
    Und ich sterbe. Armer Nahadoth.
    Armer Nahadoth und wir Armen.
    Ich erwachte langsam. Zunächst spürte ich Wärme und Behaglichkeit. Sonnenlicht schien mir seitlich ins Gesicht und erschien

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