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Die Erbin und ihr geliebter Verraeter

Die Erbin und ihr geliebter Verraeter

Titel: Die Erbin und ihr geliebter Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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meine Seife nie benutzt, aber jemand hier hat sich mit meiner Maimischung gewaschen. Ich habe es sofort gerochen, als ich hereinkam. Ich wollte nur, dass du weißt … es wird ein kleiner Kreis sein, nur Familie und ein paar andere. Wenn sie dir wichtig ist, wenn es dich trösten würde, dann bring sie mit.“
    „Mama.“
    „Ich werde dir auch nicht in ihrer Anwesenheit in die Wangen kneifen, und wenn du dir Sorgen machst wegen des Beispiels, das du deiner Schwester gibst …“
    „Mama, bitte …“
    „… tu das nicht. Free wird dir vermutlich besser die Leviten lesen, als ich das kann.“
    Es entstand eine längere Pause. Oliver musste wissen, dass Jane zuhörte. Er musste sich fragen, was sie dachte, wie sie das alles hier aufnehmen würde. Jane schlang die Arme um sich und fühlte Sehnsucht. Selbst, wenn das hier keinen Bestand hatte, selbst wenn sie einander nach ihren gemeinsam verbrachten Tagen nie wieder sahen, selbst wenn er nächsten Monat seinen perfekten Spatzen heiratete.
    Genau jetzt wollte sie die sein, die ihn tröstete.
    „Ich …“
    „Denk darüber nach, Oliver.“
    Jane biss sich auf die Lippe und schaute weg, versuchte, nicht verletzt zu sein. Sie hatten es schließlich durchgesprochen. Und er war aufgewühlt. Sie hatte nicht wirklich einen Platz in seinem Leben, und es brauchte nur einen Bruchteil einer Sekunde – einen seelenzerreißenden Moment – ihm den kleinen Schmerz zu vergeben, den er ihr zufügte.
    „Wir werden sehen“, sagte er.

Kapitel 28

    O LIVER WUSSTE, was kommen musste, sobald er hinter seiner Mutter die Tür schloss. Er wollte sich nicht umdrehen. Wollte Jane nicht ansehen müssen und sich dem stellen, was er angerichtet hatte.
    Aber er tat es trotzdem. Er ging und fand sie auf der Bank im Ankleidezimmer sitzend. Sie trug nur Unterröcke und ein Korsett und schaute blicklos ins Leere. Sie sah auf, als er hereinkam.
    „Gut“, sagte sie. „Du bist da. Ich nehme an, wir müssen …“ Sie brach ab und schaute auf ihre im Schoß gefalteten Hände.
    „Jane.“ Er spürte einen Klumpen in seiner Kehle, als er sich zu ihr umdrehte.
    „Ich brauche jemanden, der mir hilft, mein Kleid anzuziehen.“ Sie deutete auf eines aus blauer Seide mit roten Bändern. „Das da.“
    „Jane …“
    „Ich werde diese Diskussion nicht mit dir führen, solange ich nur halb bekleidet bin“, erklärte sie, und daher half er ihr. Es war eine Qual, mit den Fingern ihre zarte Haut zu streifen, ihre Schulter küssen zu wollen, während er den Stoff darüber zog. Er wollte so viel mit ihr … aber er vermutete, dass dies das Ende war, das Anlegen dieses Kleides, kein Anfang.
    Nachdem er ihr, so gut er konnte, behilflich gewesen war, drehte sie sich zu ihm um.
    „Ich kann …“ Nein, er konnte nichts zu seiner Entschuldigung vorbringen.
    „Es erklären?“, fragte sie. „Du musst mir nichts erklären. Das hast du bereits. Ich bin die letzte Frau auf der Welt, die du heiraten willst. Du bist aufgewühlt wegen deiner Tante. Warum solltest du mich deiner Familie vorstellen? Du hast nichts gesagt, was ich nicht bereits wusste.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu. „Das ist es nicht.“
    „Ach?“ Es lag gerade genug Zweifel in ihrer Stimme.
    „Es ist das“, sagte er. „Aber es ist so viel mehr. Ich liebe dich, Jane.“
    Sie legte den Kopf schief. „Was?“
    „Ich liebe dich. Und wenn ich dich teilhaben lasse – wenn ich dich in diesem Moment dazu hole –, weiß ich nicht, wie ich dich je wieder gehen lassen soll. Du bist dann ein Teil von mir. Ein Teil meiner Familie.“
    Das war sie ja bereits. Es gab einen Teil von ihm, der sich fühlte, als ritte er immer noch mit ihr auf der Straße durch den dunklen Wald. Ganz allein mit ihr – nur sie beide gegen den Rest der Welt.
    Sie hatte nichts gesagt.
    „Ich möchte es“, sagte er. „Es tut fast weh, so sehr will ich es. Komm mit mir, Jane. Nicht als meine Geliebte, sondern als meine Verlobte.“
    Sie sagte nichts.
    „Ich weiß, dass es Schwierigkeiten geben wird, aber wir können sie meistern. Minnie kann dich unter ihre Fittiche nehmen. Sie kann die Dowager Duchess of Clermont dazu bringen, dich zu trainieren, und …“
    „Mich trainieren?“, wiederholte Jane. „Was, bin ich etwa ein Pferd?“
    Oliver verzog das Gesicht. „Nein, natürlich nicht. Aber ein paar Stunden …“
    „Ein paar Stunden was?“ Jane reckte ihr Kinn, aber ihre Lippen zitterten. „Dazu, wie ich mich benehmen muss, wie mich kleiden? Meinst du

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