Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Bestimmtheit.
    »Sie verbergen etwas, und durch ihre entzückende Art wollen sie erreichen, daß wir möglichst schnell abfliegen und sie allein lassen.«
    »Das glaube ich«, erwiderte Cliff.
    »Aber wir haben keine Beweise«, schloß Atan. »Wohin?«
    »Einfach ziellos durch die Gegend«, sagte Cliff. »Vielleicht hilft uns der Zufall!«
    Eine volle Stunde verging.
    Die LANCET flog geräuschlos und langsam entlang des Gebirges. Der Planet war nicht vollständig erschlossen; von insgesamt drei Städten aus erfolgte die Expansion. Drei riesige Kreise verschoben ihre Grenzen immer mehr, und die Mittelpunkte, also die runden Städte, blieben die Zentren des Handels und der Kultur, wenn es auch so aussah, als verzichteten alle Bewohner dieses merkwürdigen Planeten freiwillig auf Reichtum, Luxus und sonstige Annehmlichkeiten. Cliff wußte aus Erfahrung, daß es auch hier Rebellen geben mußte, aber man würde verhindern, daß sie mit Terranern Kontakt bekamen.
    Dreißig weitere Minuten verstrichen.
    Sie sahen riesige Tierherden, die über unendlich wirkende Weiden rasten, als das Boot über sie hinwegglitt. Einzelne Hütten, die wohl den streifenden Hirten als Unterkünfte dienten, keine einzige Straße und keinen Staudamm ... nichts.
    Um so interessanter war der Fund Mario de Montis.
     
    *
     
    Er langte, ohne den Blick von seinem Schirm zu lösen, nach hinten und packte Cliff am Arm. Dann zog er den Obersten zu sich heran und deutete auf das Bild, das plastisch, scharf und bunt vor ihm schimmerte.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Keine Ahnung«, sagte Cliff. »Wenden wir weiterhin Paragraph Sieben an. Atan!«
    »Chef?« fragte der Astrogator.
    »Lande dort in der Nähe«, sagte Cliff. »Und, wenn möglich, unbemerkt.«
    Er beugte sich schnell vor und schaltete sämtliche Funkgeräte an, über die das kleine Beiboot verfügte.
    Die Tarnung war hervorragend:
    Eine ovale Baumgruppe, durchwachsen von dichtem Unterholz. Sie stand auf einem schrägen Hang, über den mächtige grüne Findlinge verstreut waren. Aus der Mitte des Wäldchens ragte eine schlanke, aus einer Vielzahl von Metallrohren zusammengesetzte Antenne hoch. Das Gleißen des Sonnenlichtes, die Reflexe, hatten die Tarnung zunichte gemacht, und nach Art eines Vexierbildes erkannte man jetzt mehr und mehr Einzelheiten.
    »Interessant!« flüsterte Mario und faßte in einer unwillkürlichen Reaktion zur Waffe. »Sehr interessant.«
    Das Bild wurde deutlicher, weil sich die LANCET näherte. Cliff holte das Mikrophon zu sich heran, schaltete es ein und sagte halblaut, aber scharf betont:
    »Hier McLane in der LANCET. Ich rufe Leutnant Legrelle. Helga, bitte kommen!«
    Zwei Sekunden Schweigen, dann knisterte der Lautsprecher.
    »Hier Legrelle in der ORION VIII. Ich höre.«
    »Kommandant an Funker«, sagte Cliff. »Bordbuch einschalten.«
    Die LANCET schwang in einem flachen Bogen auf das Wäldchen zu und begann es zu umkreisen.
    »Bordbuch läuft.«
    »LANCET Eins hat soeben eine offensichtlich getarnte Anlage entdeckt. Wir senden einen Peilton aus. Wenn wir uns binnen dreißig Minuten nicht mehr melden, startet das Schiff hierher und sucht uns. Verstanden?«
    Helga erwiderte aufgeregt:
    »Verstanden. Was gibt es dort, Cliff?«
    Cliff schluckte und erwiderte:
    »Keine Ahnung. Es sieht aus wie eine sorgfältig versteckte Funkanlage. Ich weiß es nicht, aber wir sehen nach.«
    »Gut. Viel Glück!«
    »Danke.«
    Aus der Unterseite fauchten die Landestützen, als Atan das Beiboot dicht über Grund anhielt. Neben den durchsichtigen Kuppeln stachen die ersten Baumstämme in die Luft, und das Geräusch, mit dem die Büsche unter dem Beiboot splitterten und brachen, klang durch das relativ dünne Blech des Bootes. Langsam glitt die Schleuse auf.
    »Atan – du bleibst hier und beobachtest sorgfältig die Umgebung. Und du kannst Energiemessungen durchführen, falls das eine Funkstation ist.«
    Atan nickte und schaltete die Maschine ab. Cliff und Mario, die Waffen in der Hand, standen bereits halb auf der Leiter zum Unterschiff. Sekunden später waren sie draußen. Irgendwo weit über ihnen zwitscherte ein Vogel, dann hörten sie unbestimmbare Geräusche.
    »Vorsichtig nähergehen!« flüsterte Cliff.
    Sie bewegten sich geduckt und schnell zwischen den Stämmen, suchten Spuren oder einen Weg, fanden aber nichts. Im Zickzack schlichen sie dem Zentrum des Waldes zu. Vor ihnen tauchten grüngespritzte, halbkugelige Bauten auf; Cliff erkannte Expeditionsfertigbauten, mit denen

Weitere Kostenlose Bücher