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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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lange bleiben wir hier?« fragte Mario.
    »Nicht viel länger als eine Stunde«, sagte Cliff und sah auf die Uhr. Er runzelte die Stirn, betrachtete das Zifferblatt genau und hielt die schwere Uhr ans Ohr.
    »Was ist los?« fragte Atan.
    »Meine Uhr steht«, sagte Cliff.
    »Das ist so gut wie unmöglich«, erklärte der Astrogator. »Diese Quarzuhren bleiben erst nach Jahren stehen, wenn überhaupt. Bei diesen Preisen müßten sie ohnehin ewig gehen.«
    »Müßten«, sagte Cliff und schüttelte sie. »Gehen aber nicht.«
    Die Uhr war offensichtlich im Gebäude der Hafenverwaltung stehengeblieben, denn sie zeigte einige Minuten nach der Zeit an, die als Vermerk im elektronischen Logbuch stand.
    »Ich werde mir eine neue schenken lassen«, tröstete sich Cliff. »Landen, Atan!«
    »Von Tamara, nicht wahr? Ob ihr Sold dazu ausreicht?«
    Cliff grinste. »Nicht dein Problem, mein Junge.«
    Da sie die gleiche ablehnende Haltung vorfinden würden wie bei Boolen, dem Hafeninspektor, landeten sie inmitten des Werkes, dicht vor einem Bauwerk, das wie die Steuerzentrale der Riesenanlage aussah.
    Cliff hielt Mario und Atan zurück, als sie die kurze Leiter ins Unterschiff entern wollten.
    »Keine Provokationen«, warnte er leise.
    »Verstanden!«
    Sie sicherten die kleine Schleusentür durch das Spezialschloß, das nur von ihnen geöffnet werden konnte und verließen das Beiboot. Über einen Plattenweg, der von feinem, grauen Niederschlag bedeckt war, gingen sie auf das rechteckige Metallschott zu, das geschlossen vor ihnen lag. Um sie herum war der Lärm des voll arbeitenden Werkes. Tief unterhalb des Gebirges wurde das Eisenerz abgebaut, und hier oben wurde Stein und Metall getrennt. Die Rohgußbarren wurden mit Robotschiffen nach Springhill geflogen; dort befanden sich riesige terranische Schiffswerften.
    Cliff riß an dem schweren Handgriff des Schotts und versuchte, die Stahlplatte zu bewegen.
    Sie rührte sich nicht.
    »Laß mich's versuchen«, sagte Mario, spannte seine Muskeln und stemmte sich gegen den Rahmen. Das Schott war von innen versperrt worden.
    »Ich sagte es schon«, bemerkte Atan trocken, »wir sind hier sehr beliebt.«
    Cliff sah sich um und entdeckte hinter einem Fenster eine Gestalt. Er lief einige Meter vom Schott weg, blieb neben der Scheibe stehen und klopfte mit dem Fingerknöchel daran.
    Der Mann drehte sich kurz herum, sah Cliff ins Gesicht und zuckte die Schultern. Auch er war haarlos und bärtig.
    »Aufmachen!« schrie Cliff. Inzwischen wuchs sein Groll.
    Langsam, aufreizend bedächtig, ging der Mann in dem Laborkittel vom Fenster weg und verschwand zwischen einer komplizierten Anordnung von Tischen und Prüfeinrichtungen. Die gesamte Rückwand des Raumes wurde von einem riesigen Schaltbrett eingenommen.
    Langsam kam Cliff zurück.
    »Harter oder weicher Kurs, Chef?« fragte der Erste Offizier und zog langsam die Waffe aus der versenkten Tasche hervor.
    »Vorläufig weich – kommt, sehen wir uns um!«
    Sie gingen zwischen umbauten Förderbändern, zwischen mächtigen Rohren und den Radarstraßen der Transportanlagen entlang der großen Halle zu, die vor ihnen aufragte. Als sie näherkamen, sahen sie an der Seite der hohen Mauer die Lifteinrichtungen und die stählernen Schwalbennester von Kontrollkanzeln. Cliff deutete darauf und sagte kurz:
    »Versuchen wir dort, mehr zu sehen.«
    Dieses Schott ließ sich öffnen. Sie fuhren in einem kleinen, spartanisch eingerichteten Lift nach oben, verließen ihn und kamen an ein verlassenes Kontrollpult. Mario bückte sich blitzschnell nach vorn und legte seine Hand auf den Sitz.
    »Noch warm. Eben verlassen.«
    Atan schüttelte aufgeregt den Kopf und starrte durch die schrägliegenden Scheiben. Unter ihnen sahen sie die halbautomatische Anlage, in der in einem Dauerprozeß Gestein und Erz getrennt wurden. Der Schaltplan der Anlage war auf dem Paneel aufgezeichnet, von zahllosen Schaltern und Uhren unterbrochen.
    »Mario! Du bist Fachmann. Woher bezieht diese Anlage ihre Energie?« fragte Cliff und deutete auf einige der Uhren.
    »Wenn ich richtig informiert wurde, stehen hier einige Atommeiler, die genügend Strom erzeugen. Ich weiß, daß sie sehr teuer auf Terra eingekauft worden sind.«
    Cliff nickte.
    »Kann es möglich sein, daß diese Meiler mehr Energie produzieren, als hier gebraucht wird?«
    »Natürlich kann es sein«, sagte Mario. »Aber es wäre ungeschickt, ja dumm.«
    »Warum?« Atan drehte sich um und lümmelte sich gegen das Schaltpult. Unter

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