Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
wir waren schockiert von den Gedanken, daß außer einigen Eingeweihten jemand etwas über Kappa 19 Plus weiß.«
    Cliffs Lachen war sarkastisch, als er erwiderte:
    »In langen Dienstjahren habe ich es mir abgewöhnt, mehr als gemessenes Erstaunen zu äußern.«
    »Daran erkennt man den wahren Weisen«, bemerkte Oberst Villa ironisch. »Lassen Sie sich gebührend feiern, Oberst McLane, aber halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung. Ich nehme an, daß es in den nächsten Tagen einiges zu tun gibt.«
    »Selbstverständlich«, sagte McLane. »Können wir jetzt gehen?«
    »Natürlich.«
    McLane stand auf, verbeugte sich zuerst in Richtung auf General van Dyke, dann hob er kurz die Hand.
    »Sie erreichen mich in etwa einer Stunde in meinem Bungalow«, sagte er. »Ich bin einigermaßen müde.«
    Seine Crew stand ebenfalls auf, und sie bewegten sich zur Tür, als sie ein scharfer Summton stoppte. Villa schaltete das Videophon an, sagte kurz: »Ja, legen Sie die Verbindung auf den Projektionsring um!« und ließ die Taste wieder los.
    McLane blieb stehen.
    Vor der Rückwand des Büros befand sich ein Kreisring, scheinbar völlig unmotiviert dort angebracht. Jetzt wurde auf einen Schirm, der zwischen dem Metallring aufgebaut wurde, ein Bild projiziert. Das Bild verdeckte den hochkomplizierten Linsensatz für die Gegenverbindung; es war wichtig, daß der Sprechende auch sein Publikum sehen konnte.
    »Hier EOS IV«, sagte eine wesenlose Stimme. »Ich leite den Sichtspruch über das Relaissystem um. Sie sehen die Aufnahme.«
    Tamara Jagellovsk war auf dem Schirm, und Cliff zwinkerte überrascht.
    »Ich spreche von einem unserer Schiffe, die auf Springhill gelandet sind«, sagte Tamara und kniff, als sie McLane bemerkte, blitzschnell ein Auge zu. General van Dyke sah es und grinste völlig undamenhaft in sich hinein, was wiederum niemand bemerkte außer Cliff.
    »Folgendes wurde inzwischen festgestellt:
    In den Werften von Springhill sind rund hundert Bewohner des Planeten Sahagoon angestellt. Sie sind dort als Arbeiter an den heißesten und gefährlichsten Stellen besonders hochgeschätzt und verdienen Spitzenlöhne. Sie sind von einer erstaunlichen Widerstandskraft und von einer Arbeitswut, die sie schon mehrfach mit den Gewerkschaften in Konflikt gebracht hat.
    Offensichtlich haben sie keinerlei Kontakte mit ihrer Heimatwelt, aber sie zeigten sich – durch Fangfragen aus der Reserve herausgelockt – als sehr gut informiert über das, was auf Sahagoon vorgeht.
    Wir sind im Moment mit einem besonderen Problem beschäftigt.
    Es scheint sicher zu sein, daß während der normalen Produktion von Schiffsmetallen eine Panne passiert ist. Der produzierte Ausschuß verschwand unter geheimnisvollen Umständen. Wir untersuchen diesen Komplex natürlich besonders genau. Bis jetzt sind jedoch keine genauen Ergebnisse zu sehen, nur eine Menge wilder Vermutungen. Ich würde es sehr gern sehen, wenn wir noch einige Verstärkung bekämen.
    Jedenfalls ist inzwischen wohl jedem von uns GSD-Leuten klargeworden, daß sich auf Sahagoon etwas tut. Ich melde mich wieder, wenn nähere Erkenntnisse vorliegen. Gibt es inzwischen auf Terra etwas Neues?«
    Sie lächelte, und Cliff wußte, daß sie es nur für ihn tat.
    Er ignorierte das Grinsen von Mario de Monti und die eifersüchtigen Blicke von Helga und winkte kurz.
    »Es gibt einiges, das Sie wissen müssen ...«, begann Villa, und Cliff winkte seiner Crew. Ab jetzt waren sie überflüssig.
    Vor ihnen erlosch die Lichtflutbarriere.
    Sie verabschiedeten sich vor der Barriere, und Cliff bat seine Crew, vollzählig zum Essen in seinen Bungalow zu kommen. Sie sagten zu und gingen auseinander. Cliff, im allgemeinen nicht gerade ein Freund der Besinnlichkeit und der trüben Gedanken, machte sich daran, mit dem üblichen System aus Lifts, Rollbändern und schließlich einem schweren, turbinengetriebenen Taxi seinen Bungalow zu erreichen, in dem die Robots und die selbständig funktionierenden elektronischen Anlagen ein mechanisches Eigenleben führten.
    Er war so müde, daß er sich überlegte, ob er schlafen sollte.
    Cliff Allistair McLane wurde von seinen Gedanken in einer stählernen Fessel gehalten. Er wußte mit dem untrüglichen Bewußtsein eines erfahrenen Raummannes, daß sich irgendwo Dinge zusammenfügten, die zu einer ernsten Gefahr für die Erde werden konnten. Wie stets oder meistens war dieser geplante Angriff das Ergebnis menschlicher Unzulänglichkeit, gepaart mit Machtstreben, ein

Weitere Kostenlose Bücher