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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Kit ging mit Steve zur Tür. Anders als sonst wartete er nicht, bis Steve verschwunden war, bevor er die Tür schloss. Heute machte er sie sofort zu und drehte die Schlüssel im Sicherheitsschloss und im Einsteckschloss um. Dann ging er langsam zu seinem Schreibtisch zurück und rief sein E-Mail-Programm auf.

    Von: Kit Martin An: Fiona Cameron Betrifft: Schlimmer kommt's nicht mehr.
    Du hattest Recht. Georgia ist tot. Kalte, harte Worte für eine kalte, schreckliche Tatsache. Steve ist gerade gegangen. Er kam, um es mir selbst zu sagen, weil er nicht wollte, dass ich es unvorbereitet von einem Pressetyp oder durch eine Nachrichtenmeldung erfahre.
    Sie haben sie in Smithfield Market gefunden, wie du gesagt hast. Ich habe And Ever More Shall Be So gelesen, ich kann mir nur allzu gut vorstellen, wie es war. Die einzige Abweichung ist, sagt Steve, dass der Mörder den Kopf bei der Leiche ließ.
    Ich wollte, du wärst hier. Oder ich wäre dort. Ich fühle mich so abgeschnitten von meinem Leben. Sehr verwirrt. Bitte versuche, dich nicht um mich zu sorgen. Ich habe alles beherzigt, was du gesagt hast. Ich habe alles dicht gemacht und bleibe hier, bis du zurückkommst, und dann werde ich überlegen, wie wir es am besten machen, bis jemand diesen verrückten Scheißkerl hinter Gitter bringt.
    Irgendwo in dieser ganzen Sache muss es doch einen Hinweis geben, der die Auflösung bringt. Ich vermute, sie werden die Ermittlungen jetzt vernetzen, wenn auch nur inoffiziell. Tu, was du kannst, um bei dem Team mitzuarbeiten. Nicht dass es mir recht wäre, dass du bei der Arbeit bist, anstatt bei mir sein zu können. Aber ich will, dass dieser Kerl erwischt wird, nicht nur Georgias wegen, sondern auch zu meiner eigenen Beruhigung.
    Und wenn irgendjemand Argumente liefern kann, die den Zusammenhang dieser Verbrechen zeigen, dann bist du es.
    Ich hab dich lieb.
    K.
    Kit schickte die Nachricht ab, schloss das Programm und nahm die CDs aus dem Player. Dann ging er nach oben ins Wohnzimmer, wo Fiona ihre klassischen CDs aufbewahrte, und suchte das Regal ab. Er nahm sich das Verdi-Requiem, stieg wieder hinunter und legte es ein. Nachdem er die Play-Taste gedrückt hatte, setzte er sich auf seinen Sessel. Als die Musik zum Crescendo anschwoll, lehnte er sich zurück, schloss die Augen und ließ vor seinem inneren Auge Szenen mit der Freundin ablaufen, die er verloren hatte.

Kapitel 41
    Der Konferenzsaal war voll, grell erleuchtet von den Scheinwerfern eines Fernsehteams und stickig von der Ausdünstung zu vieler aufgeregter Menschen. Die Journalisten tauschten Vermutungen darüber aus, um welche Verlautbarung es gehen könnte. Die Zyniker unter ihnen, die immer alles aus früheren Erfahrungen zu kennen glaubten, versuchten ihren Vermutungen den Anstrich von Überzeugungen zu geben. Es musste um Georgia Lester gehen, und sie war bestimmt tot. Das war ihre kategorische Sicht der Dinge. Es musste um Georgia gehen, weil im Moment nichts anderes lief, was so wichtig war. Wenn es etwas anderes wäre, hätten sie doch wenigstens einen Wink von einem Kontaktmann bekommen. Und sie musste tot sein, andernfalls würde ihr Verleger die Pressekonferenz abhalten.
    Offensichtlich.
    Außerdem behaupteten alle, sie hätten Insider-Wissen. Einer ihrer Quellen zufolge habe es am Vorabend eine große Aktion in der Gegend von Smithfield Market gegeben, die mit der vermissten Schriftstellerin zu tun hatte. Das hatten sich jedenfalls die Schlaueren zusammengereimt und erhofften sich an diesem Nachmittag Bestätigung. Wenn sie Recht hatten, wäre es ein garantierter Platz auf der Titelseite. Und darauf kam es an.
    Die Zuversichtlichen behaupteten, es ginge jetzt nur noch um Kleinigkeiten. Nur die i-Tüpfelchen und die Querstriche an den Ts. Man musste nur noch einen seiner Leute schicken, einen aus jener niederen Reporter-Spezies, die keinen Titel wie Gerichts-korrespondent oder Sonderberichterstatter für Juristisches hatten, damit er sich auf die Suche nach dem Ehemann machte sowie auf die Jagd nach einem herzzerreißenden Foto und einem drastischen Zitat, das auf die Tränendrüsen drückte.
    Trotzdem trat Stille ein, als die Vertreter der Polizei herein-kamen. Dass es um etwas Ernstes ging, war offensichtlich. Der Deputy Commissioner, stellvertretender Polizeipräsident, war selbst da, von DCI Duvall und einem fremden Gesicht begleitet, das kein Reporter kannte. Die Polizeibeamten nahmen befangen und in

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