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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Gedanken nicht akzeptieren, er solle sich dasselbe Zugeständnis noch einmal abnötigen lassen.
    »Es ist ziemlich schwach«, klagte Telford. »Und Sie sind in dieser Sache schon einmal auf die Nase gefallen. Ich will nicht noch eine Katastrophe damit erleben.«
    »Wir können die Angelegenheit unter Verschluss halten, Sir.
    Wir brauchen gar nichts bekannt zu geben, bis wir ihm die Tat nachweisen können. Niemand braucht von der Verhaftung und der Durchsuchung zu erfahren. Ich kann garantieren, dass nur ich und mein unmittelbares Team davon wissen.«
    Telford schüttelte den Kopf. »Sie stellen sicher einen überzeu-genden Fall zusammen. Aber ich will die Sache dem Assistant Commissioner for Crime vorlegen, bevor wir die Sache weiter betreiben.«

    »Aber der Assistant Commissioner for Crime ist in Urlaub«, warf Steve ein. Er sah, wie sein Fall ihm entglitt, und fühlte sich machtlos, es zu verhindern.
    »Er kommt Montag früh zurück. Ich schlage vor, wir treffen uns dann gleich mit ihm. Bis dann sollte nichts unternommen werden, was den Tatverdächtigen aufschrecken könnte.«
    Telfords Lächeln war frohgemut. Er hatte eine Möglichkeit gefunden, diese schwierige Entscheidung aufzuschieben, und war zufrieden. »Wir haben schon so lange gewartet. Zwei Tage mehr werden nicht schaden.«
    »Das geht nicht.« Steve spürte, wie ihm der Ärger die Röte ins Gesicht trieb, während Telfords lächelndes Gesicht sich verfinsterte. »Mein Team hat Tag und Nacht daran gearbeitet, und ich werde jetzt nicht einfach die ganze Sache abbremsen und meinen Leuten den Schwung nehmen. Ich schlage vor, wir sprechen eine Nachricht auf den Anrufbeantworter des Assistant Commissioner, damit er mich anrufen kann, sobald er zurückkommt, und ich ihn ins Bild setzen kann.«
    »Wie können Sie es wagen, mir zu drohen, Sie würden mich einfach übergehen? Sie verstoßen gegen die Verfahrensregeln, Superintendent«, rief Telford mit einer Lautstärke, die verriet, dass er kein einziges Argument hatte, auf das er sich stützen konnte.
    Steve stand auf. »Das kann sein, Sir. Aber es geht hier um meine Ermittlung, und ich werde sie nicht gefährden. Ich bin bereit, die volle Verantwortung zu übernehmen.«
    Als sich Telford mit einer Unnachgiebigkeit konfrontiert sah, die er nicht erschüttern konnte, machte er sofort einen Rückzieher. »Wenn Sie denken, dass es nötig ist, dann tun Sie es eben. Aber ich hoffe, Sie sind sich Ihrer Sache sehr sicher, wenn Sie den Urlaub des Assistant Commissioner for Crime unterbrechen.«
    »Danke, Sir«, sagte Steve in einem schon fast unverschämten Ton. Er ging, bevor er die Selbstbeherrschung verlor, und es gelang ihm sogar, nicht einmal die Tür zuzuschlagen. Dieses Ergebnis hatte er zwar nicht erhofft, aber wenigstens war er um Teflon herumgekommen. Der Assistant Commissioner würde nicht gerade begeistert sein, wenn er aus seinem ausländischen Urlaubsort von wer weiß woher zurückkam und eine dringende Nachricht auf seinem Anrufbeantworter vorfand. Doch obwohl er taktische Spielchen genauso gut beherrschte wie jeder Vorgesetzte in höherer Position, war der AC immer ein viel mutigerer Ermittler gewesen als Telford. Er würde Steves Beweggründe verstehen. Und er war
    sicher, dass der AC ihm seine Zustimmung geben würde. Bis dahin würde er die Überwachung auf Sparflamme betreiben müssen. Niemals war etwas so einfach, wie es aussah, dachte er, als er zu seinem Büro zurückging.
    Diesem Gedanken hätte Fiona wahrscheinlich zugestimmt. Sie hatte sich durch die Akte zum Mord an Drew Shand durchgearbeitet, was sich zur Aufdeckung von Zusammenhängen mit den anderen Fällen als außergewöhnlich unproduktiv erwies.
    Eine der wenigen eindeutigen Aussagen, die sie bisher machen konnte, war diese: Obwohl alles so sorgfältig inszeniert worden war, gab es keinen Hinweis darauf, dass sich die sexuelle Motivation der Morde in den Büchern bei den wirklichen Morden wiederholt hatte, was an sich sehr bedeutsam war. Denn das hieß, dass ganz offensichtlich ein anderes Motiv hinter den Ermordungen von Georgia und Drew stand. Sie waren beide verfolgt und beobachtet, beide entführt und nicht zu Hause, sondern an einem nicht weiter bezeichneten Ort getötet worden.
    Und beide waren Autoren preis-gekrönter Bücher über Serienmörder, die erfolgreich von anderen Medien adaptiert wurden. All dies passte jedoch in den psychologischen Rahmen der Tat. Es gab wenig konkrete Ansatzpunkte, aus denen weitere Hinweise gewonnen

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