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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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von Toledo, immer weniger alteingesessene Geschäfte können sich halten.«
    Fiona merkte sich dies und bemühte sich im weiteren Verlauf der Unterhaltung, nur beiläufig interessiert zu klingen. »Erzeugt das Feindseligkeit bei denen, die durch die Tourismusindustrie verdrängt werden?«
    Berrocal grinste. »Ich glaube, die meisten Leute sind froh, eine dunkle kleine Wohnung im fünften Stock und schmale Treppen aus dem Mittelalter gegen ein Gebäude vertauschen zu können, das Luft, Licht und einen Aufzug bietet. Und eine Veranda oder einen Balkon, wo sie draußen sitzen und die frische Luft genießen können. Ganz zu schweigen von fließend warmem Wasser.«
    »Aber trotzdem ...«, wandte Fiona ein und wählte ihre Worte sehr sorgfältig. »Ich bin in einer Kleinstadt in Nordengland aufgewachsen. Nicht viel mehr als ein Dorf eigentlich. Ein hübscher Ort mitten im Herzen des Peak District in Derbyshire.
    Genau die richtige Gegend, um zu wandern oder die Höhlen zu besuchen, die der Allgemeinheit zugänglich sind. Mit den Jahren kamen immer mehr Touristen. Wann immer kleine Häuschen zum Verkauf standen, wurden sie von den Zugereisten gekauft und zu Ferienhäusern umgebaut. Jedes Geschäft auf der Hauptstraße wurde ein Tearoom oder ein Laden mit Kunstgewerbe. Die Pub-Wirte fanden es wichtiger, die Tagestouristen zu versorgen, als sich um die Einheimischen zu kümmern. Man konnte in den Sommermonaten kaum mehr in Ruhe die Hauptstraße entlanggehen und in der Nähe des eigenen Hauses einen Parkplatz finden. Als ich von zu Hause wegging, wechselte wöchentlich die Hälfte der Bevölkerung, und die Urlauber kamen mit ihren voll beladenen Autos. Im Ort kauften sie nur Brot und Milch. Das Dorf verlor seine Mitte und seine Seele. Es wurde zur Schlafstätte für Touristen. Und die Einheimischen, die durch diese Veränderungen verdrängt wurden, waren gar nicht zufrieden. Ich vermute stark, dass es auch in Toledo Einheimische gibt, denen die Veränderungen in ihrer Stadt nicht gefallen.«
    Berrocal warf ihr einen durchdringenden Blick zu. Er war klug genug zu begreifen, dass es hier nicht um eine beliebige Unterhaltung ging. Nachdem sie seine Analyse der Mördermoti-vation verworfen hatte, legte sie nun ihre Überlegungen dar, und es war ihm bewusst, dass sie ihm damit etwas sagen wollte. »Sie meinen, jemand mordet, weil er Touristen nicht mag?« Er versuchte keine Skepsis in seiner Stimme anklingen zu lassen.
    Diese Frau war schließlich auf Scotland Yards ausdrückliche Empfehlung hierher gekommen. Fiona wandte sich ab und sah auf die wogenden grünen Felder hinaus, an denen sie jetzt vorbeifuhren. »Ich glaube, ganz so einfach ist es nicht, Major Berrocal. Und eigentlich will ich mich nicht in Theorien stürzen, bevor ich die Fakten gesehen habe. Aber ich glaube schon, dass die Motivation des Mörders etwas Ungewöhnlicheres war als übliche sexuelle Frustration.«
    »Wie wollen Sie also vorgehen?«
    »Ich möchte genau das tun, was Sie vorgeschlagen haben. Ich würde mir gern die Tatorte ansehen, wo die Leichen lagen, und dann in Ihrem Einsatzzentrum die Fotos vom Tatort betrachten und die gerichtsmedizinischen Berichte vollständig lesen. Auch möchte ich mir die Reiseführer ansehen, die vor Ort gefunden wurden. Und dann würde ich gern in mein Hotel gehen und über alles nachdenken, was ich gesehen habe.«
    Er nickte. »Was immer Sie wünschen.«
    »Ich wäre Ihnen auch dankbar, wenn Sie mir von Ihren Kollegen in Toledo Berichte über Vandalismus gegen Sehenswürdig-keiten, Hotels oder Geschäfte, die viel mit Touristen zu tun haben, beschaffen könnten. Auch Berichte zu Überfällen auf Touristen selbst. Sagen wir, alles, was in den letzten zwei Jahren vorgekommen ist. Gelöst oder ungelöst, wenn das möglich ist.«
    Sie lächelte. »Ich werde auch einen einigermaßen detaillierten Stadtplan brauchen, der sich in einen Computer einscannen lässt.«
    »Ich werde es veranlassen.« Er neigte leicht den Kopf. »Sie haben mir schon jetzt eine andere Möglichkeit gezeigt, wie man diese Fälle betrachten kann.«
    Fiona richtete sich etwas auf, so dass sie über die Schulter des Fahrers nach vorn sah. »Das hoffe ich. Wenn ich ein Verbrechen untersuche, sehe ich es nicht mit den Augen eines Detektivs. Ich suche nach den psychologischen und auch den greifbaren, praktischen Aspekten, die eine Tat mit anderen Verbrechen verknüpfen. Ich suche außerdem nach gemeinsamen geografischen Merkmalen. Aber genauso achte ich auf

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