Die Ernaehrungsfalle
Mengen Vollmilch, wie sie insbesondere in Zuchtbetrieben immer wieder gefordert werden, sind aufgrund der Preis-Kosten-Relation abzulehnen. Vollmilchsparende Aufzuchtmethoden bringen bei sachgemäßer Durchführung den gleichen Aufzuchterfolg.
« Gesund ist das nicht: Ein Report der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit → EFSA über die Risiken von intensiven Kälberhaltungssystemen vom Mai 2006 kam zu dem Schluss, dass die frühe Verfütterung von Milchaustauscher zu den »größeren Risiken« der industriellen Kälberhaltung zähle.
Milchsäure (E 270)
Milchsäure dient der → Konservierung von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Modifizierte Stärke
Modifizierte Stärke zählt zu jenen völlig neuen → Designerstoffen , die es in der Natur gar nicht gibt. Sie wurden von Zulieferfirmen »maßgeschneidert« für die Bedürfnisse der Nahrungsindustrie. Modifizierte Stärke findet sich unter anderem in vielen Wellness- und → Diät-Produkten , in industriellem Müsli etwa und in vielen Nahrungsmitteln für kleine Kinder. Sie treibt den Blutzuckerspiegel und das Zuckerverarbeitungshormon → Insulin in die Höhe und kann daher die Nahrungsverarbeitung und Gewichtsregulierung stören. Das wirkt dann so, als wenn man das Kind zum Müsli nebenher noch ein bisschen mit Weißbrot und → Zucker füttert. Modifizierte Stärke darf sogar in Milchnahrung verwendet werden, mit der man Babys vom Stillen entwöhnt (→ Säuglingsnahrung ).
Modifizierte Stärke zählt zu jenen Bestandteilen der Industrienahrung, die das → Hormonsystem im Körper stören können. Die Designer-Stärke zählt zu den »schnellen Kohlenhydraten« mit hohem → glykämischen Index. Sie hat einen Indexwert von 95, mehr als Marzipan, → Gummibärchen und Mars-Riegel. Das bedeutet: Die modifizierte Stärke treibt den Spiegel des Zuckerverarbeitungshormone Insulin in kurzer Zeit in die Höhe. Das kann zu → Übergewicht beitragen und Störungen wie das → metabolische Syndrom fördern, mit erhöhtem Risiko für Herzkrankheiten
und die Zuckerkrankheit → Diabetes . Auch Darmkrebs könnte dadurch begünstigt werden.
Die Designer-Zutat findet sich etwa in Aletes »Jogolino Erdbeere« und in Hipps »Hippness crisp«-Müsli, im Fruchtjoghurt von → Weight- Watchers und »Du darfst«-Produkten, etwa einem namens »Cremig fein kochen mit Finesse« (sieben Prozent Fett) oder einem »Huhn Toscana«. Maggis »Champignoncreme-Suppe mit leckeren Kräutern« müsste genau genommen »Modifizierte Stärkesuppe« heißen, denn davon ist laut → Etikett am meisten drin. Auch im Restaurant, in der Kantine und im Krankenhaus kann den Kunden und Patienten diese neue Zutat begegnen: Die → Catering-Firma ETO beispielsweise, die zum Imperium von Dr. Oetker gehört, nimmt für den »Gefüllten Eierpfannkuchen mit Champignons und Butterpilzen« unter anderem modifizierte Stärke.
Modifizierte Stärke wurde erfunden, weil sie die Belastungen in der Food-Fabrik besser erträgt und für die Erfordernisse der industriellen Erzeugnisse geeigneter ist als vergleichbare natürliche Zutaten. Dafür werden Mais, → Kartoffeln oder Weizen chemisch behandelt, mit verschiedenen Säuren oder → Enzymen . Sehr beliebt ist die oxidierte Stärke, um dickflüssige Fett-Öl-Gemische, wie etwa Mayonnaise, an der natürlichen Auftrennung zu hindern und auf Dauer wie frisch verrührt aussehen zu lassen. Auch Salatdressings behalten so die gewünschte Konsistenz, und Kräuter oder andere Feststoffe können durch die Stärke in der Schwebe gehalten werden. In → Tiefkühlgerichten sorgt sie dafür, dass das Essen nach dem Auftauen aussieht wie vor dem Einfrieren. Tiefkühl-Backwaren enthalten diese → Zusatzstoffe , um das Wasser im Teig zu halten, sonst würden Fertigpizza und vorgebackene Brötchen beim Aufbacken eher matschig. Cremige oder klebrige Tortenfüllungen überstehen so sogar unbeschadet die Tiefkühltruhe. In Soßen und Breien bleiben alle Bestandteile gleichmäßig verteilt und homogen. Würzsoßen werden so eingedickt, dass etwa Würz- und Kräuterstückchen auch nach Monaten noch gleichmäßig in ihnen verteilt bleiben. Auch fertige Gewürzmischungen enthalten modifizierte
Stärke. Puddings und Desserts, auch die Instantpulvervarianten, verstärken ihre cremige, dickflüssige Konsistenz auf diese Weise. Modifizierte Stärke wird auch häufig eingesetzt, um Lebensmittel wie Desserts oder Hühnereiweiß für Baisers
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