Die Ernaehrungsfalle
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Sorbitan-Fettsäureester dienen als → Emulgator in Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Southampton Six
Als »Southampton Six« (»Die Sechs von Southampton«) werden sechs → Farbstoffe bezeichnet, die Forscher der Universität Southampton als besonders problematisch identifiziert hatten. Sie fanden bei Kindern einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen künstlichen Lebensmittelfarben und Hyperaktivität, Aggressivität oder Konzentrationsschwierigkeiten (→ ADHS) . Die Europäische Union beschloss, dass Hersteller → Warnhinweise auf den Lebensmittel-Etiketten anbringen müssen: Der enthaltene Farbstoff »kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinflussen«.
Die Forscher aus Southampton untersuchten rund 300 Kinder zwischen drei und neun Jahren. Sie tranken sechs Wochen lang Säfte mit dem → Konservierungsmittel → Natriumbenzoat (E 211) und einen Cocktail aus sechs verschiebenden Farben: → Tartrazin (E 102 ), → Cochenillerot A (E 124) , → Gelborange S (E 110) , → Azorubin (E 122), → Chinolingelb ( E 104 ) und → Allurarot (E 129) . Sie gelten seither als die »Southampton Six«. Bei den Dreijährigen wurde eine Menge an → Zusatzstoffen verfüttert, die einer Tüte → Süßigkeiten mit etwa 60 Gramm entspricht. Bei den Älteren ähnelte die Dosis der von zwei oder vier Tüten Süßes. Anschließend notierten Eltern, Lehrer und ein wissenschaftlicher Beobachter im Klassenzimmer das Verhalten - und stellten erhöhte Aufgeregtheit und Zappeligkeit fest. Angesichts der vielen möglichen Ursachen für Hyperaktivität und Lernstörungen warnten die Forscher gleichwohl vor allzu einfachen Schlüssen: »Eltern sollten nicht glauben, dass ein Verzicht auf diese Zusatzstoffe alle hyperaktiven Verhaltensstörungen verhindern wird. Wir wissen, dass viele andere Ursachen hinzukommen, aber immerhin ist dies eine, die ein Kind vermeiden könnte.«
Seit April 2008 rät die britische Nahrungssicherheitsbehörde FSA betroffenen Kindern und Eltern, diese chemischen Zusätze zu meiden. Es habe sich gezeigt, dass dies bei Kindern, die zu Hyperaktivität neigen, eine positive Wirkung haben könnte. Außerdem forderte die britische Regierung die Industrie auf, bis Ende des Jahres 2009 die gefährlichen Farbstoffe freiwillig aus ihren Produkten zu entfernen. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit → EFSA lehnte ein Verbot der Farbstoffe hingegen ab. Im Jahr 2009 allerdings verschärften sie die Vorschriften über die maximalen Aufnahmewerte bei drei der sechs Southampton-Farben: Bei Chinolingelb wurde die akzeptable tägliche Aufnahme (der sogenannte → ADI-Wert ) von täglich höchstens 10 Milligramm pro Kilo Körpergewicht auf 0,5 Milligramm herabgesetzt - weil bisher offenbar eine Studie an Ratten nicht berücksichtigt worden war, die Nachteile für die Fortpflanzung und die Entwicklung der Nachkommen durch den Farbstoff gezeigt hatte. Bei Gelborange S (E 110) wurde die maximale tägliche Aufnahme von bisher höchstens 2,25 Milligramm pro Kilo Körpergewicht auf höchstens 1 Milligramm abgesenkt, weil sich bei Tierversuchen Effekte auf die Hoden ergeben hatten. Bei Cochenillerot A (E 124), wurde der ADI-Wert von bisher maximal 4 Milligramm pro Kilo Körpergewicht auf 0,7 Milligramm abgesenkt - unter Verweis auf eine offenbar bislang übersehene Mäusestudie aus dem Jahre 1974, bei der der Farbstoff mit bestimmten Nierenleiden in Zusammenhang gebracht wurde.
Speisefettsäuren (E 570)
Speisefettsäuren dienen als → Emulgator und Trennmittel. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Spinat
Berühmt wurde Spinat, weil Generationen von Kindern damit traktiert wurden - wegen seines angeblich hohen → Eisengehalts , der jedoch
bekanntlich fehlerhaft berechnet war. Roher Spinat enthält vergleichsweise große Mengen an → Vitamin C , des Weiteren → Folsäure , → Vitamin A , → Vitamin B 2 , Kalium und Magnesium.
Neue Berühmtheit erlangte das Gemüse, weil es zu jenen Nahrungsmitteln zählt, die → hormonell wirksam sein können. Es soll die Fruchtbarkeit fördern (→ Kinderwunsch ). Auf das grüne Gemüse setzte zum Beispiel die US-Schauspielerin Jennifer Lopez. Sie wollte unbedingt ein Baby. »Deshalb esse ich jetzt dreimal täglich Spinat: morgens im Omelette, mittags als Salat, und abends als Beilage zum Dinner. Klingt lecker, oder?«, sagte sie. »Eine grausame Sache, die aber angeblich fruchtbarkeitsfördernd
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