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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Gramm.
    Durch die allgegenwärtigen Zuckerbomben wird das kindliche → Insulinsystem stets auf Hochtouren gefahren - mit der Folge, dass die Jugendlichen verstärkten → Hunger entwickeln und mehr essen. Und so es ist auch kein Wunder, wenn unter den Zuckerkranken immer mehr Jüngere sind. Die Harvard-Forscher hatten 548 Elf- und Zwölfjährige in Schulen in Massachusetts über zwei Schuljahre hinweg untersucht und deren Soft-Drink-Konsum beobachtet, sowie regelmäßig das Gewicht gemessen. Das Ergebnis: Jeder zusätzliche Soft Drink, den die Kids am Tag zu sich nehmen, erhöhte das Risiko, übergewichtig zu werden, um 60 Prozent. Zu den Getränken, die in der Studie erfasst wurden, zählten neben den üblichen Limonaden auch gesüßter Eistee und andere gezuckerte Fruchtgetränke. Purer Fruchtsaft wurde auch untersucht, hatte aber keinen Einfluss auf das Gewicht. Das Ergebnis kam für die Forscher überraschend. Denn bisher hatten sie angenommen, dass Zucker weniger dick mache als → Fett. Schließlich liefert ein Gramm Fett neun →Kalorien und ein Gramm Zucker nur vier Kalorien. Doch der Zucker im Getränk, so folgerten die Wissenschaftler nach dieser Studie, sei womöglich anders zu bewerten als Zucker im Essen. Denn wenn jemand besonders viel Süßes gegessen hätte, nehme er bei der nächsten Mahlzeit weniger zu sich. Bei süßen Getränken sei dieser Effekt nicht zu beobachten: Der Zucker aus den Drinks käme gewissermaßen noch obendrauf, als Extra zu den normalen Essenskalorien. Der amerikanische Soft Drink-Lobbyverband wehrte sich gegen die Schlussfolgerungen der Forscher: »Die Studie im ›Lancet‹ ist falsch«, befand die National Soft Drink Association und verwies auf
eine Studie der Georgetown University, derzufolge es »keinen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Softdrinks« gebe.
    Der klassische Zucker wird immer häufiger durch industriell hergestellten Fruchtzucker ersetzt. Diese → Fruktose gilt ebenfalls als Dickmacher, denn sie verändert das Zusammenspiel der → Hormone zur Nahrungsverarbeitung. In den USA wird der sogenannte fruktosehaltige Glukosesirup aus Mais (High Fructose Corn Syrup, HFCS) als einziges kalorienhaltiges Süßungsmittel für Soft Drinks eingesetzt. Außerdem wird Maissirup für viele weitere Lebensmittel, wie Ketchup oder → Süßigkeiten , verwendet. Deutsche Soft Drinks enthielten diese Süße nicht, versicherte die Firmenfiliale von Coca-Cola in Berlin.
    Doch auch deutsche Cola macht womöglich süchtig, denn sie enthält Koffein. »Koffein in Soft Drinks - von denen Amerikaner mehr trinken als Wasser - wird zugefügt, um die Konsumenten süchtig zu machen, nicht um den Geschmack zu verbessern, wie die Hersteller behaupten«, meldete die Nachrichtenagentur Reuters im August 2000 unter Berufung auf eine Studie der Johns Hopkins University School of Medicine. Zudem berichtet die Untersuchung auch von Entzugserscheinungen bei Cola-Abhängigen: »Wir wissen, dass Kinder und Erwachsene physisch und psychisch abhängig werden von koffeinhaltigen Soft Drinks und Entzugserscheinungen verspüren, wenn sie damit aufhören«, schrieb der Autor Roland Griffiths in seiner Untersuchung. Vor allem Kinder litten unter starken Stimmungsschwankungen, die sogar ihre Leistungen beeinträchtigen könnten, wenn sie ihr Lieblingsgetränk nicht mehr bekämen.
    Auch die Zusätze in den Soft Drinks bleiben nicht ohne Folgen. Das → Bundesinstitut für Risikobewertung ( BfR ) forderte sogar zeitweilig → Warnhinweise auf Flaschen und Dosen, weil die → Zitronensäure in vielen Soft Drinks zu sogenannten »neuartigen Zahnschäden« führen kann. Die Säure ermöglicht zudem den Transport von → Aluminium ins → Gehirn und kann somit Hyperakivität und Lernschwäche und sogar das Risiko für Krankheiten wie → Alzheimer fördern. Die → Phosphorsäure in Cola wiederum kann als »Calciumräuber« wirken und zur Knochenschwäche → Osteoporose
führen. Coca-Cola allerdings weist in einer Stellungnahme die Verantwortung dafür zurück: »Bei Phosphorsäure (E 338) handelt es sich um einen europaweit zugelassenen Zusatzstoff. Die gesetzliche Unbedenklichkeit als Zusatzstoff ist somit amtlich verbürgt.« Die → Süßstoffe in Soft Drinks sind ebenfalls nicht ohne Risiko: Vor allem der umstrittene Zuckerersatz → Aspartam steht im Verdacht, das Gehirn zu schädigen - was die Hersteller mit Verweis auf wissenschaftliche Studien und die Zulassung in vielen Ländern

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