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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Dussmann, ursprünglich eine kleine Putzfirma, macht einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro und hat den Zuschlag für die Verköstigung der Mitarbeiter und Abgeordneten im Berliner Reichstag und den zugehörigen Behörden bekommen - auch für die Kindertagesstätte des Bundestages. An die 2000 Essen liefern sie dort durchschnittlich jeden Tag aus. Die Firma hat fast 53 000 Mitarbeiter in 26 Ländern (Stand 2009). Sie ist in Italien vertreten, in Luxemburg und Österreich, Dussmann betreibt eine Großkantine in Polen, Seniorenheime in Estland, Österreich und Italien, eine Stadtreinigungsfirma in Bulgarien. Der Konzern verpflegt das bulgarische Militär und verköstigt das größte staatliche Krankenhaus in Ho Chi Minh Stadt, Vietnam. Dussmann versorgt nach eigenen Angaben auch die gesamte italienische Polizei mit über zwei Millionen Mahlzeiten, vom Frühstück über Mittag- bis zum Abendessen.
    Der Erfolg des Groß-Caterings beruht auf der Annahme, dass die Verpflegung damit billiger wird. Umstritten ist die Qualität, besonders in Kindergärten, Krankenhäusern und Seniorenheimen. Eltern bevorzugen in Kindergärten zumeist bessere und frischere Kost. Eine
Emnid-Umfrage unter Münchner Eltern etwa ergab 2006, dass 83 Prozent der Befragten gern →Bio- und Frischkost in Kindergärten und Schulen hätten. Aus Kostengründen können sich das viele Kindergartenbetreiber jedoch nicht leisten. Besonders wenig Geld ist seltsamerweise in den deutschen Krankenhäusern fürs Essen übrig. Zwar kostet dort die Vollpension für Privatpatienten 300 bis 600 Euro, doch beim Essen müssen fünf bis sechs Euro am Tag reichen. »Das Budget wird natürlich primär für die medizinische Versorgung verwendet«, räumte Gerd Norden ein, der Hauptgeschäftsführer der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands. So muss am Essen gespart werden. Besonders problematisch für die häufig immungeschwächten Patienten sind die vielen →Zusatzstoffe in der Klinik-Kost. Häufig erfahren die Insassen und ihre Angehörigen nicht einmal, welche chemischen Zutaten verwendet werden. In New York starben drei Krankenhauspatienten an dem Farbstoff Brillantblau (E 133).

Chicken McNugget
    Siehe Hähnchen

Chinarestaurant-Syndrom
    Der →Zusatzstoff →Glutamat kann in seltenen Fällen bei sehr empfindlichen Menschen das sogenannte »Chinarestaurant-Syndrom« auslösen, das unter anderem durch Kopfschmerzen, ein Taubheitsgefühl im Nacken, Gliederschmerzen und Übelkeit gekennzeichnet ist. Die Symptome beschrieb 1968 erstmals der aus Korea stammende US-Arzt Robert Ho Man Kwok. Bei ihm folgten die Symptome stets einem bestimmten Muster: Etwa 20 Minuten nach der Mahlzeit wurde sein Mund taub, im Nacken begann es zu kribbeln. Sechs Stunden später setzten Kopfschmerzen ein. Nach 24 Stunden verschwanden die Symptome, gleichzeitig verspürte Kwok heftigen Durst. Kwok führte seine Beschwerden auf das in asiatischen Restaurants häufig gebräuchliche
Glutamat zurück. Seine Schilderung löste eine Flut ähnlicher Berichte von Betroffenen aus, woraufhin sich auch andere medizinische Fachblätter des Themas annahmen. Fortan kannte die Welt das »Chinarestaurant-Syndrom« mit dem charakteristischen Symptombündel aus Brennen und Wärme, Hitze- und Engegefühl, dem Kribbeln im Halsbereich, den Schmerzen in der Brust, ferner Kopfweh, Herzklopfen, Schwindel, Muskelkrämpfen, einer unbestimmten Schwäche der Oberarmmuskeln und Nackenschmerzen.
    In zahlreichen Studien wurde daraufhin das Syndrom untersucht. Oft ließen sich die Effekte nicht bestätigen. Mittlerweile gibt es allerdings einige seriöse Untersuchungen, die die beschriebenen Glutamat-Reaktionen bei empfindlichen Konsumenten bestätigen. Die genaue Ursache für diese Symptome ist nicht geklärt.

Chinolingelb (E 104)
    Chinolingelb ist ein gelber Lebensmittelfarbstoff. Es kann kontaktallergische Reaktionen (Kontaktekzeme) auslösen ( →Allergien ) und wirkte im Reagenzglasversuch erbgutschädigend. Der →Farbstoff kann auch →Aluminium enthalten, das im Verdacht steht, Demenzerkrankungen, wie →Alzheimer und die →Parkinsonkrankheit , zu fördern, sowie die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen ( →Kinderwunsch ).

Chlorophyll (E 140)
    Chlorophyll ist ein natürlicher grüner Lebensmittelfarbstoff. Bislang sind keine schädlichen Wirkungen bekannt. Der →Farbstoff kann aber Aluminium enthalten, das im Verdacht steht, Demenzerkrankungen im →Gehirn , wie die →Alzheimer- und →Parkinsonkrankheit

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