Die Ernaehrungsfalle
zusammenhängen, ebenso neurodegenerative Erkrankungen, wie → Alzheimer und → Parkinson . → Zucker im Übermaß kann die Hirntätigkeit beeinträchtigen, aber auch zahlreiche weitere Nahrungsinhaltsstoffe, allen voran der Geschmacksverstärker → Glutamat , der → Süßstoff → Aspartam , auch → Aluminium. → Farbstoffe können zu Hyperaktivität (→ ADHS ) und Lernschwächen führen.
Das Gehirn des Menschen ist das Organ mit dem höchsten Energieverbrauch: Es hat nur einen Anteil von zwei Prozent am Körpergewicht, aber von 22 Prozent am → Kalorienverbrauch . Mit der Ernährung des Gehirns beschäftigt sich eine eigene Disziplin mit eigenem Fachorgan ( Nutritional Neuroscience ). Das Hirn braucht vor allem: Energie, stolze 25 Watt, so viel wie eine kleine Glühbirne. »Wenn der Nachschub abgeklemmt wird, stirbt das Hirn, schon nach fünf Minuten«, sagt der britische Professor Michael Crawford, Direktor des Instituts für Gehirnchemie und Menschliche Ernährung an der Universität von Nord-London.
Die Evolution des Gehirns, die über Jahrtausende zu stetigem Wachstum des Denkapparats und der heutigen Größe geführt hat, drohe sich umzukehren, fürchtet Crawford, mangels angemessener Nahrung. In Indien seien 56 Prozent der Schüler in ihrer Lernfähigkeit eingeschränkt, in Polen und Tschechien habe sich die Zahl der Sonderschüler verdoppelt, in Russland gebe es immer mehr Fälle mentaler Unterentwicklung, die Zahl dieser Fälle steige in den Städten sogar doppelt so schnell wie auf dem sonst eher tumben Land. In einigen Regionen Brasiliens sei in den letzten Jahren schon ein Schrumpfen der durchschnittlichen Gehirngröße zu beobachten. Auch in den industrialisierten Regionen gehe die Geistesleistung messbar zurück: »Die genetische Komponente der Intelligenz in Großbritannien sinkt um etwa einen halben Prozentpunkt pro Generation«, klagt Crawford.
Denn den industriell produzierten Nahrungsmitteln fehlen viele Nährstoffe, die lebenswichtig sind fürs Gehirn. Andererseits enthalten sie Chemikalien, die ihm schaden. Zum einen sei die industrialisierte Landwirtschaft verantwortlich für den Schwund an hirnwichtigen Inhaltsstoffen: Die »Grüne Revolution« mit Kunstdünger und chemischen Giften habe zwar die Erträge explodieren lassen, aber auch zu einem relativen Schwund hirnwichtiger Bestandteile im Essen geführt, wie etwa → Eisen oder bestimmter → Fette , der sogenannten → Omega-3-Fette . Gleichzeitig steige der Anteil von hirnschädlichen → Trans fetten .
Auch der hohe Verbrauch von Zucker schadet dem Gehirn. Zwar ist Zucker (»Glukose«) der Treibstoff fürs Hirn, jedoch: Zu viel davon ist schädlich. »Wenn Sie zu viel Zucker zu sich nehmen, überfordern Sie das Insulinsystem«, sagt der Heidelberger Alzheimerforscher Konrad Beyreuther. Und wenn das »Insulinsystem im Gehirn nicht mehr stimmt«, können die Nervenzellen keinen Zucker mehr aufnehmen - mit der Folge, dass die Gehirntätigkeit eingestellt wird. Genau dies ist bei Alzheimerkranken nachgewiesen worden, »dass die tatsächlich keinen Zucker mehr aufnehmen können«.
Ein weiterer Risikofaktor ist der Geschmacksverstärker Glutamat. Glutamat ist eigentlich ein ganz normaler → Botenstoff im Gehirn, lebensnotwendig, in vielen Nahrungsmitteln von Natur aus enthalten. Im Übermaß allerdings kann er Gehirnzellen zerstören, ist mithin ein Risikofaktor für neurodegenerative Krankheiten, wie Morbus Alzheimer. Zudem kann Glutamat die Abläufe im Gehirn manipulieren und unter anderem zu → Übergewicht führen.
Noch ein → Zusatzstoff spielt für das Gehirn eine wichtige Rolle: → Zitronen säure . Sie ist in vielen Nahrungsmitteln aus dem → Supermarkt enthalten, in fast allen Limonaden, → Fertiggerichten , → Gummibärchen . Zitronensäure kann dazu beitragen, dass Aluminium ins Gehirn transportiert wird, als »trojanisches Pferd« (Beyreuther) - ein Risikofaktor für Alzheimer, aber auch Hyperaktivität und Lernstörungen.
Wenn verschiedene Zusatzstoffe zusammen verzehrt werden, kann dies das Risiko für Schäden im Gehirn drastisch erhöhen. Dies fanden englische Forscher heraus. Sie untersuchten den gelben Farbstoff mit dem Kürzel E 104, die blaue Farbe mit der Kennziffer E 133, den Geschmacksverstärker Glutamat, E 621, und den Süßstoff Aspartam, E 951. Die Zerstörungskraft der Zusatzstoffe auf die Hirnzellen addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich.
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