Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
Doña Marina und des Aguilar, das Aussehen der Schiffe und Pferde, der Kanonen und Kugeln, sogar unserer beiden Hunde, kurzum aller Menschen und Dinge, die sie bei uns sahen. Diese Bildnisse sind dem Könige Montezuma überbracht worden.
Um ihnen einen Begriff von unserer Macht zu geben, ließ Cortes die Geschütze mit der größten Pulverladung laden und gab dem Alvarado den Befehl, samt den anderen Rittern aufzusitzen, vorher aber allen Pferden Schellen an das Vorderzeug zu hängen, und dann angesichts des Gesandten Montezumas vorbeizugaloppieren.
Nach der Vorführung der Reiter sind die Geschütze abgefeuert
worden. Es war völlige Windstille. Die Steinkugeln gingen mit gewaltigem Krach und langem Nachhall über die Dünen hin. Die Indianer erschracken arg, und die Zeichner bekamen die Weisung, auch dies seltsame Geschehnis im Bilde zu verewigen.
Einer der Hispanier hatte eine Sturmhaube auf, die an einigen Teilen vergoldet war. Teutlile, dem sie auffiel, bemerkte, ähnliche Helme hätten ihre Vorfahren getragen. Einer werde im Tempel ihres Kriegsgottes zum Andenken aufbewahrt. Cortes erwiderte, er möchte diesen Helm einmal sehen. DieSturmhaube des Hispaniers aber gab er ihm zum Geschenk und sprach dabei den Wunsch aus, wenn er eine Sturmhaube voll Goldkörner hätte, würde er sie unserem Herrn und Kaiser senden.
Hierauf nahm Teutlile Abschied von Cortes. In Eile reiste er zurück zu Montezuma, um ihm Bericht zu erstatten und ihm die Geschenke des Hispaniers und die angefertigten Bilder zu überreichen. Der König war über alles, was er hörte und sah, höchlichst verwundert. Als er die Sturmhaube erblickte, erkannte auch er die Ähnlichkeit mit der im Tempel des Kriegsgottes und er zweifelte nicht länger, daß wir zu jenem Volke gehörten, von dem eine uralte Sage verkündete, daß es einst ins Land käme und sich der Herrschaft bemächtige.
Sechs oder sieben Tage vergingen. Da traf Teutlile eines Tages abermals ein; mit ihm ein anderer Häuptling namens Kuitlelpitok und mehr als 100 wohlbeladene Lastträger. Cortes empfing die beiden Edelleute auf das freundlichste und hieß sie neben sich Platz zu nehmen. Nach den beiderseitigen Begrüßungsreden breiteten die Ankömmlinge auf einer Matte die mitgebrachten Geschenke aus:
[ergänzt nach dem Berichte des Torquemada]
eine runde Scheibe aus Gold, darauf die Sonne und der Tierkreis war abgebildet, über 100 Mark Gewicht schwer;
eine ebensolche aus Silber, darauf der Mond war dargestellt, von über 50 Mark Gewicht und von der Größe eines Wagenrades;
ein Halsband aus sieben Stücken Gold mit 183 kleinen Smaragden und 232 kleinen rubinähnllchen Edelsteinen, daran hängend 27 kleine Glocken von Gold und etliche Perlen;
ein ebensolches aus vier Stücken Gold mit 172 Smaragden und 102 roten rubinähnlichen Edelsteinen, daran hängend 26 kleine Glocken von Gold mit zehn schönen Perlen, und acht andere goldene Halsketten;
ein Spiegel aus Marchasit, in Kugelform, von der Größeeiner Faust, in Goldfassung von feinster Arbeit, ein wahrhaft fürstliches Geschenk;
eine Menge goldener und silberner Schmucksachen;
eine Menge Figuren aus Gold, darstellend Frösche, Hunde, Löwen, Affen, Enten und andere Tiere;
eine Anzahl goldener Schaumünzen;
eine Anzahl von Edelsteinen in köstlichen Fassungen, die allein schon mehr Wert hatten als die Edelsteine;
eine Sturmhaube aus Goldblech mit Behängen, besetzt mit Smaragden;
ein Helm, kunstvoll aus Holz geschnitzt, gefüllt mit Goldkörnern;
eine Menge großer Federbüsche in den buntesten Farben, in goldenen und silbernen Fassungen;
ein Fliegenwedel von wundersamer Arbeit aus seltenen Federn, 1000 Glöckchen aus Gold und Silber daran;
Armspangen aus Gold mit grüner und goldgelber Federstickerei;
eine Menge Wildleder, auf das beste gegerbt und gefärbt;
Schuhe und Sandalen aus Wildleder, mit Goldfäden genäht und mit kostbaren blauen und weißen Sternen an den ganz dünnen Sohlen;
eine Menge anderer Schuhe aus feinster Baumwolle;
Decken und Vorhänge aus Baumwolle, in den verschiedensten Farben, feiner und glänzender als Seide;
eine große Menge von Mänteln aus Baumwollenstoff, zierlich gearbeitet und mit Federn durchwirkt, in den herrlichsten Farben;
Fächer mit Stickerei aus feinen Federn und Gold, von verschiedener Form und Größe;
Schilde aus blendend weißen Stäben, mit kleinen Gold- und Silberplatten und Federstickerei;
ebensolche mit Perlenstickerei mit einer Kunst gefertigt, die nicht
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