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Die Eroberung von Plassans - 4

Die Eroberung von Plassans - 4

Titel: Die Eroberung von Plassans - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Émile Zola
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ihren schwarzen Armen auszufüllen.
    Er mußte sich jedoch entschließen, der Ecke näher zu treten, in die ihn der Abbé rief.
    »Sie sehen den Fleck, nicht wahr?« begann dieser wieder. »Seit gestern ist er ein bißchen zurückgegangen.«
    Mouret stellte sich auf die Zehenspitzen, blinzelte, ohne irgendwas zu sehen. Nachdem der Priester die Vorhänge zurückgezogen hatte, gewahrte er schließlich eine leichte rostfarbene Tönung.
    »Das ist nicht weiter schlimm«, murmelte er.
    »Ohne Zweifel; aber ich habe geglaubt, Sie in Kenntnis setzen zu müssen … Es muß am Dachrand durchgesickert sein.«
    »Ja, Sie haben recht, am Dachrand.« Weiter erwiderte Mouret nichts; er betrachtete das Zimmer, das vom grellen Licht des hellen Tages beleuchtet wurde. Es war weniger feierlich, aber es wahrte sein unbedingtes Schweigen. Sicherlich erzählte hier kein Staubkörnchen vom Leben des Abbé.
    »Übrigens«, fuhr letzterer fort, »könnten wir vielleicht durch das Fenster sehen … Warten Sie.« Und er öffnete das Fenster.
    Aber Mouret rief, daß er ihn nicht länger zu stören beabsichtige, daß es eine Lappalie sei, daß die Arbeiter das Loch wohl zu finden wüßten.
    »Sie stören mich keineswegs, versichere ich Ihnen«, sagte der Abbé, in liebenswürdiger Art und Weise darauf bestehend. »Ich weiß, daß Hausbesitzer sich gern selbst ein Bild machen … Ich bitte Sie, prüfen Sie alles eingehend … Das Haus gehört Ihnen.« Und was bei ihm selten vorkam: er lächelte sogar, als er diesen letzten Satz aussprach. Als sich Mouret mit ihm dann über die Fensterbrüstung gebeugt hatte und beide zur Dachrinne hochsahen, ließ er sich in bautechnische Erklärungen ein, wie der Fleck sich gebildet haben konnte … »Sehen Sie, ich denke an eine leichte Senkung der Dachziegel, vielleicht ist sogar einer von ihnen gebrochen, falls nicht dieser Riß daran schuld ist, den Sie dort längs des Kranzgesimses erblicken und der sich in der Stützmauer fortsetzt.«
    »Ja, das ist schon möglich«, antwortete Mouret. »Ich gestehe Ihnen, Herr Abbé, daß ich nichts davon verstehe. Der Maurer wird nachsehen.«
    Der Priester sprach nun nicht mehr von Reparaturen. Er blieb ruhig da und betrachtete die Gärten unter sich. Mouret, der sich neben ihm auf die Ellenbogen gestützt hatte, wagte aus Höflichkeit nicht, sich zurückzuziehen. Er war ganz und gar eingenommen, als sein Mieter nach einigem Schweigen mit seiner sanften Stimme zu ihm sagte:
    »Sie haben einen hübschen Garten, Herr Mouret.«
    »Oh, einen ganz gewöhnlichen«, antwortete er. »Es standen da ein paar schöne Bäume, die ich fällen lassen mußte, denn in ihrem Schatten wuchs nichts. Das ist nun mal nicht anders. Man muß an das Nützliche denken. Diese Ecke genügt uns. Wir haben die ganze Zeit über Gemüse.«
    Der Abbé staunte, ließ sich Einzelheiten berichten. Der Garten war einer jener alten, von Laubengängen umgebenen und durch hohe Buchsbaumsträucher in vier regelmäßige Gevierte eingeteilten Provinzgärten. In der Mitte befand sich ein schmales Becken ohne Wasser. Ein einziges Geviert war Blumen vorbehalten. Auf den drei anderen, die an ihren Ecken mit Obstbäumen bepflanzt waren, wuchsen prächtiger Kohl und herrliche Salate. Die mit gelbem Sand bestreuten baumbestandenen Gartenwege waren peinlich sauber gehalten.
    »Das ist ein kleines Paradies«, meinte Abbé Faujas mehrmals.
    »Es gibt mancherlei Unannehmlichkeiten, das kann ich Ihnen sagen«, erwiderte Mouret im Gegensatz zu der lebhaften Genugtuung, die er darüber empfand, von seinem Besitz so gut sprechen zu hören. »Es wird Ihnen zum Beispiel aufgefallen sein, daß wir uns hier auf einem Abhang befinden. Die Gärten sind terrassenförmig angelegt. So liegt der von Herrn Rastoil tiefer als meiner, der wiederum tiefer liegt als der der Unterpräfektur. Das Regenwasser richtet oft Schäden an. Und außerdem, was noch weniger angenehm ist, sehen die Leute von der Unterpräfektur zu mir herüber, um so mehr, als sie jene Terrasse gebaut haben, die meine Mauer überragt. Es stimmt, daß ich zu Herrn Rastoil hinübersehe, eine armselige Entschädigung, versichere ich Ihnen, denn ich kümmere mich nie um das, was die anderen tun.«
    Der Priester schien ihm aus Gefälligkeit zuzuhören, schüttelte den Kopf, stellte keine Frage. Er folgte mit den Augen den Erklärungen, die ihm sein Hauswirt mit der Hand gab.
    »Sehen Sie, dort ist noch ein Ärgernis«, fuhr letzterer fort und zeigte auf ein Gäßchen, das

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