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Die Erscheinung

Titel: Die Erscheinung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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ihrem Programm.
    »So etwas kann man nicht beschließen«, wandte er ein.
    »Doch. Auf meinem Herzen darf niemand mehr herumtrampeln.«
    »Und wenn Sie fürs nächste Mal die TV-Rechte im In- und Ausland verkaufen?«, witzelte er. »Oder Sie schließen einen Exklusivvertrag mit einem Revolverblatt ab.«
    Nun klang ihr Lachen etwas gequält. »Sie ahnen nicht, wie es war, Charles.«
    Das konnte er sich allerdings sogar sehr gut vorstellen. Nachdem sie monatelang darunter gelitten hatte, war sie anfangs so verschlossen und so unfreundlich zu ihm gewesen. Allen Menschen in ihrer Umgebung hatte sie misstraut. Intuitiv legte er einen Arm um ihre Schultern. Es war eine freundschaftliche Geste. Das spürte sie, und deshalb wehrte sie sich nicht dagegen. »Wenn Sie trotz allem wieder heiraten, engagieren Sie mich als Eheberater, okay?«
    Belustigt schüttelte sie den Kopf. »Warten Sie bloß nicht drauf!«
    »Gut, dann schließen wir einen Pakt. Wir werden uns beide nie mehr zum Narren machen, und wenn einer von uns trotz allem wieder heiratet, muss es der andere auch tun.«
    Seine Späße störten Francesca nicht, im Gegenteil. Zum ersten Mal konnte sie über ihre Situation lachen, und sie staunte, weil sie sich plötzlich viel besser fühlte. Dass sie Charlie geholfen hatte, bezweifelte sie. Aber er versicherte, für ihn sei es eine große Erleichterung gewesen, mit ihr zu reden. Dann erhoben sie sich von den Stufen. Bedauernd schaute sie auf ihre Uhr und erklärte, nun müsse sie ihn verlassen und ihre Tochter von der Schule abholen. »Sind Sie jetzt okay?«, fragte sie besorgt.
    »Klar«, log er. Jetzt würde er nach Hause fahren, über Carole und Simon nachdenken und versuchen, sich mit dem Unvermeidlichen abzufinden. Für seine Trauerarbeit brauchte er noch etwas Zeit. »Gehen wir morgen Abend zu dritt essen, Francesca?«, fragte er. Mit dem Vorschlag zu einem
ichtigen
Rendezvous wollte er sie vorerst nicht erschrecken. »Dann bringe ich die Bücher mit«, fügte er als besonderen Anreiz hinzu, während sie ihn zu seinem Auto begleitete. Ihr eigenes parkte etwas weiter unten an der Straße. »Was halten Sie davon? Einfach nur Spaghetti oder Pizza. Vielleicht tut's uns allen gut, mal auszugehen.«
    Sie zögerte, und er fürchtete, sie würde die Einladung ablehnen. Dann schaute sie ihn an und wusste, er würde ihr nicht zu nahe treten und sich mit ihrer Freundschaft zufrieden geben. Mehr konnte sie ihm nämlich nicht bieten. »Also gut.«
    »Oder vielleicht dinieren wir lieber doch im großen Stil -mit Abendkleid und schwarzem Anzug«, scherzte er, als er sie zu ihrem Wagen fuhr, und sie lachte wieder. »Jedenfalls hole ich Sie beide um sechs ab. Und - vielen Dank, Francesca.«
    Lächelnd stieg sie aus, setzte sich ans Steuer ihres Wagens und winkte ihm, ehe sie den Motor startete. Charlie schaute ihr nach und entsann sich, was sie ihm erzählt hatte. So herzzerreißend und erniedrigend … In der Tat, viel schlimmer als sein eigenes Schicksal.
    Erst im Château dachte er wieder an Sarah - an das Leid, das Edward ihr angetan hatte, ihr Glück an François' Seite. Wie konnte man nach unerträglichen Qualen wieder einem Menschen vertrauen und ein neues Leben beginnen? Diese Frage vermochte er noch nicht zu beantworten. Dann kehrten seine Gedanken zu Carole zurück. Er beschloss, die Tagebücher ein paar Tage lang nicht zu lesen. Zunächst musste er sich in seiner eigenen realen Welt zurechtfinden.

16
    Am nächsten Abend holte er Mutter und Tochter ab und fuhr mit ihnen nach Deerfield. Dort würden sie im Di Maio essen. Unterwegs fühlten sich Francesca und Charlie etwas gehemmt. Aber Monique schwatzte vergnügt, erzählte von ihren Schulkameraden, von dem Hund, den sie sich wünschte, und vom Hamster, den Mom ihr versprochen hatte. Am nächsten Tag wollte sie Eis laufen, und sie beklagte sich über die Hausaufgaben. »In Paris musste ich noch viel mehr machen«, gab sie zu, und Charlie warf einen kurzen Blick auf Francesca, die neben ihm saß und aus dem Fenster starrte.
    »Du solltest Deutsch oder Chinesisch lernen, dann wärst du endlich beschäftigt«, neckte er Monique.
    Stöhnend schnitt sie eine Grimasse. Zwei Sprachen bereiteten ihr schon genug Ärger, obwohl sie beide fließend beherrschte. »Weil mein Grandpa aus Venedig kam, kann Mom auch noch Italienisch.« Ein Schurke wie ihr Ehemann, erinnerte sich Charlie. Heute Abend schneiden wir alle ihre Lieblingsthemen an … Taktvoll wählte er einen anderen

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