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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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fand er den Schlüssel. Autoschlüssel tauchten immer dann auf, wenn man sich damit abgefunden hatte, den Bus zu nehmen. Katherines tauchten immer dann auf, wenn man nicht mehr daran glaubte, dass es überhaupt noch irgendeine Katherine auf der Welt gab. Und das Heureka-Erlebnis war just in dem Moment über ihn gekommen, als Colin zu akzeptieren begann, dass es niemals kommen würde.
    Ein Schauer lief durch seinen Körper, und er blinzelte, während er versuchte, die Idee in ihrer Ganzheit zu erfassen. Als er dort in der feuchten Hitze von Tennessee auf dem Boden lag, kam das Heureka-Erlebnis über ihn wie eintausend Orgasmen auf einmal, nur sauberer.
    »Heureka?«, fragte Hassan mit hörbarer Erregung. Auch er hatte darauf gewartet.
    »Das muss ich aufschreiben«, sagte Colin. Er setzte sich auf. Sein Kopf tat höllisch weh, aber er griff in die Tasche und zog das kleine Notizbuch heraus, das er immer bei sich trug, und einen weichen Bleistift (2B), der zwar beim Sturz in der Mitte durchgebrochen war, aber immer noch zum Schreiben taugte. Dann zeichnete er:
     

 
     
    Er zeichnete immer noch, als er Lindsey Lee Wells zurückkommen hörte. Sie trug ein neues T-Shirt (mit der Aufschrift »GUTSHOT!«) und einen Erste-Hilfe-Koffer mit einem dicken, fetten roten Kreuz.
    Lindsey kniete sich neben ihn, nahm ihm langsam das T-Shirt vom Kopf und erklärte: »Das brennt jetzt ein bisschen.« Dann drückte sie eine Art großes Wattestäbchen auf seine Wunde, das sich anfühlte, als wäre es mit Tabasco getränkt.
    »SCHEIBE!«, schrie Colin und zuckte zusammen. Als er aufblickte, sah er, wie sie mit ihren runden braunen Augen blinzelte, damit kein Schweiß hineinlief.
    »Ich weiß. Tut mir leid. Okay, fertig. Du musst nicht genäht werden, aber wahrscheinlich bleibt eine kleine Narbe zurück. Ist das okay?«
    »Was ist eine Narbe mehr oder weniger?«, sagte er zerstreut, während sie ihm ein großes Pflaster auf die Stirn klebte. »Ich habe das Gefühl, mir hätte jemand ins Gehirn geboxt.«
    »Möglicherweise Gehirnerschütterung«, stellte Lindsey fest. »Welcher Tag ist heute? Wo sind wir hier?«
    »Heute ist Dienstag, und wir sind in Tennessee.«
    »Wer war 1873 der dienstjüngere der beiden Senatoren von New Hampshire?«, fragte Hassan.
    »Bainbridge Wadleigh«, antwortete Colin. »Ich schätze, eine Gehirnerschütterung ist es nicht.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Lindsey. »Ich meine, weißt du so was wirklich?«
    Colin nickte langsam. »Ja«, sagte er. »Ich kenne alle Senatoren. Außerdem ist der hier leicht zu merken, weil ich mich bei ihm immer frage, wie sehr ihn seine Eltern hassen mussten, dass sie ihm den Namen Bainbridge Wadleigh gegeben haben.«
    »Knallhart«, sagte Hassan. »Ich meine, der Nachname Wadleigh ist schon bitter. Wadleigh allein, und du bist arm dran. Aber nimm Wadleigh und potenzier es mit Bainbridge – kein Wunder, dass das arme Schwein nie Präsident geworden ist.«
    Lindsey sagte: »Andererseits ist auch ein Typ namens Millard Fillmore Präsident geworden. Keine liebende Mutter hätte einen Fillmore Millard genannt.« Sie hatte sich so schnell und so natürlich in die Unterhaltung eingeklinkt, dass Colin anfing, seine Celebrity-Living -Theorie zu revidieren. Dabei hatte er immer gedacht, Leute vom Arsch der Welt, Tennessee, wären, na ja, dümmer als Lindsey Lee Wells.
    Hassan setzte sich neben Colin und nahm ihm das Notizbuch aus der Hand. Er hielt es gegen die Sonne, die sich gerade hinter einer Wolke hervorschob, um den rissigen gelben Lehmboden noch härter zu backen.
    Er warf nur einen kurzen Blick auf Colins Gekritzel. »Erst machst du mich ganz heiß, und dann ist deine große Erkenntnis, dass du gerne sitzen gelassen wirst? Mann, Colin, das hätte ich dir gleich sagen können. Um genau zu sein, ich hab’s dir gleich gesagt.«
    »Liebe ist graphisch darstellbar«, verteidigte sich Colin.
    »Warte mal.« Hassan warf noch einen Blick auf die Zeichnung, dann sah er Colin an. »Für alle? Du meinst, das Ding hier ist allgemeingültig?«
    »Richtig. Weil Beziehungen total vorhersehbar sind, oder? Jedenfalls entwickele ich gerade eine Methode, wie man sie vorhersehen kann. Du nimmst zwei beliebige Personen, und selbst wenn die beiden sich noch nicht mal kennen, zeigt dir die Formel, wer mit wem Schluss machen wird, falls sie je zusammenkommen, und wie lange die Beziehung ungefähr hält.«
    »Unmöglich«, sagte Hassan.
    »Nein, nicht unmöglich. Man kann die Zukunft vorhersagen,

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