Die erste Todsuende
Straßenkehrer arbeiteten.
Der diensthabende Beamte, der sich mit „Hier Barbara" gemeldet hatte, hörte eine Weile zu und wandte sich dann an Detective Wilding. „Stryker in der Fabrik", berichtete er. „Danny-Boy scheint nach Hause zu gehen." Stryker war der bei Javis-Bircham als Tabellenführer in Blanks Abteilung eingeschmuggelte Beamte.
Wilding nickte und wandte sich an einen der Männer an den Sendegeräten. „Sag Bulldogge drei Bescheid." Fragend sah er Delaney an. „In Ordnung, wenn Stryker jetzt abhaut?"
Der Captain nickte. Er lehnte sich vor, um zu hören, wie einer der Funktechniker sagte: „Barbara an Bulldogge drei. Hört ihr mich?"
„Ja. Sehr gut." Die Stimme klang gelangweilt.
„Danny-Boy kommt jetzt runter."
„Okay."
Etwa fünf Minuten lang blieb alles still. Dann: „Bulldogge drei an Barbara. Wir haben ihn. Geht die 46th Street entlang in Richtung Osten. Steigt in ein Taxi: XB einundsechzig - Strich - neunundvierzig — Strich - drei - Strich - eins. Verstanden?"
„XB einundsechzig - Strich - neunundvierzig - Strich - drei - Strich — eins."
„Richtig."
Nichts Aufregendes; alles Routine. Die Protokollbücher wurden sorgfältig geführt, alle Eintragungen ordnungsgemäß vorgenommen. Aber sonst tat sich nichts.
Delaney stelzte wieder in sein Arbeitszimmer hinüber, setzte die Brille auf und nahm einen Notizblock. Zwei verschiedene Listen stellte er auf. Die erste enthielt fünf Punkte:
1. Garagen Wärter.
2. Bartender im Papagei.
3. Lipsky.
4. Mortons.
5. Horvath bei J-B.
Die zweite Liste dauerte fast eine ganze Stunde. Zuletzt bestand sie aus vier verschiedenen Punkten, die er sich aufgeschrieben hatte.
Delaney legte sie beiseite, stand auf, ging noch einmal ins Wohnzimmer hinüber und wandte sich an Detective Samuel Wilding.
„Wann hat Blankenship wieder Dienst?" wollte er wissen.
„Morgen um zwölf, Captain. Wir arbeiten mit halber Besetzung wegen Weihnachten."
Delaney nickte. „Verständigen Sie ihn, daß er mich sofort unterrichten soll, sobald sich an Danny-Boys Gewohnheiten zeitlich das Geringste ändert. Haben Sie das?"
„Ja, Sir."
„Und zwar sofort", wiederholte Delaney.
Dann ging er zu dem einzigen Beamten, der von MacDonalds Abteilung Dienst hatte. Erschrocken sah der Mann auf.
„Wann hat MacDonald wieder Dienst?" fragte Delaney.
„Morgen nachmittag um vier, Captain. Wir arbeiten mit..."
„Ich weiß, ich weiß", sagte Delaney leicht gereizt. „Wegen Weihnachten. Ich möchte, daß Sie ihm eine Nachricht hinterlassen." Der Polizeibeamte nahm einen Schreibblock und wartete mit gezücktem Bleistift. „Sagen Sie ihm, ich brauche ein Foto von Detective Kope."
Der Mann zögerte.
„Von Kope? Dem Mann, der umgebracht worden ist?"
„Von Detective Third Grade Roger Kope, dem Mordopfer", sagte Delaney grimmig. „Ich brauche ein Foto von ihm. Am besten eins von ihm und seiner ganzen Familie. Haben Sie das?"
Er ging zurück in sein Arbeitszimmer und schloß die Tür. Ein Blick auf die Uhr: kurz vor sieben. Es war Zeit. Er warf einen Blick auf die Liste auf seinem Schreibtisch und wählte dann die Nummer von Daniel G. Blank. Das Telefon klingelte und klingelte. Niemand nahm ab. Er ging hinüber ins Wohnzimmer zu dem Funktechniker, der das Protokollbuch auf dem laufenden hielt.
„Ist Danny-Boy im Weißen Haus?" fragte er.
„Jawohl, Sir. Es ist bisher nicht gemeldet worden, daß er es verlassen hätte. Tiger eins hat gemeldet, daß die Prinzessin das Schloß mit einem Taxi verlassen hat." („Prinzessin" — der Kodename für Celia Montfort.) „Ungefähr zehn Minuten später meldete Bulldogge eins ihre Ankunft im Weißen Haus. Soweit wir wissen, sind sie beide noch drin."
Delaney nickte, kehrte ins Arbeitszimmer zurück und schloß die Tür. Abermals wählte er Blanks Nummer. Niemand nahm ab. Vielleicht waren sie auf einer Weihnachtsparty? Bei Mortons? Möglich. Er trat an den Aktenschrank, nahm den dünnen Hefter heraus, den MacDonalds Leute über Mortons angelegt hatten. Ihre Telefonnummer stand da.
Delaney trat wieder an den Schreibtisch und wählte.
„Hier bei Morton", meldete sich nach dem siebten Klingeln eine weibliche Stimme.
Im Hintergrund hörte Delaney die lauten Stimmen verschiedener Menschen, Rufe, Lachen. Eine Party.
„Ich versuche, Mr. Daniel Blank zu erreichen", sagte er langsam und deutlich, „und man hat mir gesagt, ich sollte es unter dieser Nummer versuchen. Ist er da?"
„Ja, er ist hier. Einen Augenblick, bitte,."
Er
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