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Die Eule - Niederrhein-Krimi

Die Eule - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Eule - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Thomas u Wirth Hesse
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zurück blieben verunsicherte Nachbarn, enttäuschte Schaulustige und eine Hauptkommissarin, die dem Zusammenbruch nahe war.
    Burmeester rannte zu Gero von Aha, der sich in die Aufgabe der exakten Lokalisierung des Anrufers an seinem Laptop verbiss. Nur nicht nachdenken und einhalten, einfach tun. Er sah Burmeester entgegen.
    »Der hat uns verarscht. Der ist über alle Berge, während wir stolz auf unsere technischen Errungenschaften in der Pampa den Aufstand proben. Auf die falsche Fährte gesetzt, nicht schlecht. Geh rein und hol die Chefin her, die ist da ganz alleine, es wird ihr verdammt schlecht gehen.«
    Burmeester erkannte von Weitem die Anspannung in ihrem Gesicht und ließ ein paar Minuten verstreichen. Karin Krafft saß zusammengesunken auf der Lehne ihres Sofas und konnte den Blick nicht von dem Handy abwenden, das sie noch immer in der Hand hielt.
    Langsam stand sie auf und blickte hinaus zum See. Vorgestern war ihre Welt noch in Ordnung gewesen, gestern zumindest noch friedlich. Heute brach ein Teil davon zusammen.
    »Lieber Gott, hilf mir.«
    Ihre Finger berührten Maartens Ring. Sie schob die Abbildung des Doms nach oben und schloss für einen Moment die Augen.
    Burmeester räusperte sich. »Karin, komm. Wir müssen dranbleiben, die werden sich von einem anderen Handy aus melden. Wir müssen dann schnell reagieren.«
    »Ja, aber lass mich erst Maarten anrufen. Der weiß von nichts.«
    »Lass das! Meinst du nicht, wir sollten erst einmal abwarten, wie sich hier alles entwickelt? Er könnte jetzt nichts machen außer sich überstürzt ins Auto setzen und auf einen Platz auf der Fähre hoffen.«
    Sie sah kurz auf. »Du hast recht, Nikolas. Ich habe mich noch nie so machtlos gefühlt.«
    Er nickte, legte seinen Arm um ihre Schulter und führte sie nach draußen. »Ich weiß. Die haben dich an deinem empfindlichsten Punkt erwischt. Dein Kind. Das tut mir sehr leid für dich.«
    * * *
    Die Entführer versuchten wieder Kontakt aufzunehmen, dieses Mal mit dem mobilen Telefon von Karins Sohn. Sie erkannte seine Nummer auf dem Display. Von Aha verlangte streng nach Ruhe und Umsicht, bitte noch zweimal klingeln lassen, Gespräch lange halten.
    »Na, haben Sie alles gefunden? Sie sollten uns doch in Ruhe lassen, aus keinem anderen Grund haben wir Ihren Sohn gewählt. Sie haben die Fäden in der Hand.«
    »Kann ich ihn sprechen? Bitte, ich möchte ihn hören, seien Sie nicht so hart, Herr van Laak, ich erkenne Sie doch.«
    Karin hörte, wie eine gedämpfte weibliche Stimme im Hintergrund etwas sagte, dann erkannte sie ihren Sohn.
    »Alles easy, Mom. Hol deine Leute zurück, und mir wird nichts passieren. Die sind mit sich beschäf…«
    Die Verbindung war erneut unterbrochen.
    Karin fasste ihre Eindrücke zusammen. »Es sind mehrere, ich habe noch eine Frauenstimme gehört, unklar im Hintergrund.«
    Nickende Köpfe deuteten ähnliche Rückschlüsse an, man mutmaßte, wenn es van Laak sei, dann müsse die Stimme zu Con gehören.
    Burmeester und Karin erwarteten eine Reaktion von ihrem konzentriert auf das Laptop schauenden Kollegen. Ein roter Punkt wanderte auf der eingeblendeten Straßenkarte des Kreises Wesel beständig weiter.
    »Da sind sie, wir haben das Signal gepackt. Wenn das Handy nicht ausgeschaltet wird, bleibt die Ortung ab sofort auf dem Bildschirm zu sehen. Sie bewegen sich. Der Sendeturm auf der alten Brauerei in Büderich hat sie in seinem Bereich, sie fahren jetzt direkt auf die Rheinbrücke zu. Klar, die wollen auf die rechte Rheinseite und zwangsläufig erst mal nach Wesel.«
    Burmeester hatte schon sein Telefon am Ohr und informierte das Einsatzkommando. »Auf der Rheinbrücke, ja. Sperrung? Nicht mehr möglich, die sind gleich durch. Wenn ich wüsste, mit welchem Wagen die unterwegs sind, würde ich es dir sagen. Halt, warte, versuch es mal mit folgender Nummer.«
    Er gab das Kennzeichen des Leihwagens durch. »Ist nur eine Vermutung. Das ist so ein dickes schwarzes Protzauto mit fetten Reifen. Ja, ein SUV . Wir setzen uns in Bewegung.«
    Niemand hatte Augen für das satte Maigrün der Landschaft, die gelben Löwenzahnwiesen oder die bedächtigen Kreise, die der Storch über der Rheinaue bei Birten zog.
    * * *
    Sie waren nah dran. Nur noch knappe zehn Kilometer trennten sie von ihrem beweglichen Zielobjekt, das sich laut Grafik auf der Zufahrt zur Rheinbrücke befand. Burmeester konferierte mit den Einsatzkräften in Wesel.
    »In unmittelbarer Nähe ist ein Motorrad von uns, der Kollege

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