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Die Eule - Niederrhein-Krimi

Die Eule - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Eule - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Thomas u Wirth Hesse
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schau mir den Versammlungsraum an. Simon kann hier auf die Frau des toten Lehrers warten.«
    Sie klärte die anderen über das morgendliche Telefonat auf.
    »Mir ist noch durch den Kopf gegangen, ob wir uns die Wohnung des jungen Manns, des Konditors in Hamminkeln, anschauen sollten. Er ist der Einzige, zu dem uns detaillierte Informationen fehlen, keine näheren Freunde, keine Verwandten. Tom, du kümmerst dich darum, in seinen Sachen muss ja ein Wohnungsschlüssel sein.«
    »Seine Habseligkeiten sind bestimmt noch in der KTU , ich fahre nachher da vorbei.«
    »Jerry, du kümmerst dich um den Fahrer. Der soll heute aus dem künstlichen Koma geholt werden, vielleicht ist er ja ansprechbar.«
    Die beiden schauten sich an, nickten kurz, Tom leerte seinen Kaffeebecher, er und Jerry verließen den Raum.
    Burmeester versuchte die Fachfrau in Sachen Glaubensgemeinschaften und Sekten zu erreichen. Besetzt. Karin öffnete ihr E-Mail-Fach, die Nachricht von Frau Doktor van den Berg sprang sie an. Ein Klick, und Karin vertiefte sich darin, während Burmeester die Wahlwiederholungstaste betätigte.
    »Nikolas, das glaubst du nicht, weißt du, was hier steht? Das ist eine Auflistung von Simons restlichen Urlaubstagen und seinen angesammelten Überstunden. Ich fasse das nicht! Ahnst du, zu welchem Ergebnis die Personalabteilung gekommen ist? Die van den Berg hat sich für morgen angemeldet.«
    »Moment, jetzt wird mir alles zu konfus. Was sagt die Auflistung, und was will die van den Berg?«
    »Simon muss schon vor Wochen mitgeteilt worden sein, dass sein letzter Arbeitstag der 7. Mai ist.«
    Burmeester blickte ungläubig auf den Wandkalender, sprang auf und fuhr mir dem Finger über die Ziffern.
    »Das ist ja, nee, das kann nicht. Doch, das ist ja morgen!«
    »Richtig, und die Chefin erscheint um siebzehn Uhr zur feierlichen Verabschiedung.«
    Beide sanken in ihre Schreibtischstühle.
    »Echt?«
    Karin nickte.
    »Das erklärt seine zunehmende Missstimmung. Er wollte seinen Abschied nicht wahrhaben.«
    »Dieser Schrat! Vermiest uns hier die Stimmung, statt sich mit der Situation abzufinden. Und jetzt? Karin, wir haben nichts vorbereitet. Ich weiß auch gar nicht, ob ich irgendwas mit dem feiern möchte. Der nölt nur und meckert und stöhnt.«
    Karin öffnete abwesend einen Anhang ihrer E-Mail. »Dann gibt es eben keine große Feier und einen Gutschein für den Anglerbedarfsladen, kleiner Festakt mit einem Glas Sekt und einem netten Blumenstrauß. Besorgst du Sekt und Saft? Ich kümmere mich um einen kleinen Snack und den Gutschein. In Xanten gibt es so einen Laden, ich rufe nachher mal an und frage nach, bis wann der auf hat. Einen Zwanziger von jedem plane ich ein, in Ordnung?«
    »Für den Brummsack?«
    »Ja. Verdammt, der kann gleich was erleben. Nikolas, überleg mal, der war schließlich nicht immer so verdrießlich, hat hier so viele Jahre mit uns gearbeitet. Das gehört sich nicht, ihn ohne eine gewisse Ehrung gehen zu lassen. Komm schon, spring über deinen Schatten. Und du informierst die anderen beiden per SMS , okay? Und dann …«
    Sie rückte näher an den Bildschirm, las konzentriert und schüttelte dabei den Kopf. »Schau mal, hier steht was über den Neuen.«
    »Der Ersatz für Simon? Ist schon jemand im Gespräch?«
    »Nicht nur im Gespräch, es ist auf höherer Ebene eine Entscheidung gefallen. Da war wohl dringend eine Versetzung fällig.«
    »Wie immer, die betreffenden Kollegen erfahren es zuletzt.«
    »Ein kluger Kopf, lauter Zusatzseminare, Profiling, Krisenintervention, neueste Tatortsicherung, ein wahrer Fachmann. Aber wohl ein bisschen verquer.«
    Burmeester aktivierte die Rückruftaste seines Telefons, kam zu Karin und schaute ihr über die Schulter. Interessiert las er mit.
    »Ausbildungen in Frankfurt und München und in New York, wow. Viel herumgekommen, der Mann. Ein Musterknabe.«
    »Werde nicht zynisch.«
    »Da, guck, dein Jahrgang.«
    »Hm, guter Jahrgang. Der kommt aus Göttingen, auch nicht gerade um die Ecke.«
    »Eine Universitätsstadt in Niedersachsen, in der Mitte der Republik. Bin gespannt, was den hierher verschlagen hat, in den äußersten Westen. In die Provinz mit einer Ausbildung, die zu einer Laufbahn in Metropolen passt. Eijeijei, was hat das denn zu bedeuten?«
    »Das ist doch nicht normal, oder?«
    Karin tippte mit dem Finger auf den Bildschirm. »Da, guck mal. Lese ich richtig? Schau mal, wie der heißt!«
    Burmeester rückte näher heran, blinzelte, schob sich den Bildschirm

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