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Die Eule von Askir

Die Eule von Askir

Titel: Die Eule von Askir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Aufgabenbereich.«
    Sie schaute ihn an und seufzte. »Er ist alles andere als erfreut, und das wisst Ihr. Aber ich glaube, er hat es eingesehen. Wir einigten uns darauf, dass ich nur die Fälle übernehme, die der Kommandant mir persönlich zuweist, also solche, die vielleicht magischer Fähigkeiten bedürfen, um sie zu lösen.«
    »Aah«, sagte Santer. »Eine elegante Lösung. Solange es dem Kommandanten wichtig ist, könnt Ihr Euch weiterhin Euren Studien widmen. Ihr seid bereit, Eure Pflicht zu erfüllen, aber es bleibt alles beim Alten.«
    Sie lächelte leicht. »In gewissem Sinne hoffe ich auch, dass es genau so bleibt. Auf der anderen Seite brenne ich darauf, mich der Robe würdig zu erweisen.«
    Der Robe, die sie nicht trug, dachte Santer und verbarg sein Schmunzeln vor ihr, sie hätte es falsch verstehen können.
    »Es gibt nur ein Problem«, fuhr sie fort. »Im Vergleich zu den Maestros von einst bin ich eine blutige Anfängerin, deren Fähigkeiten nicht viel weiter reichen, als Feuer in einem Herd zu entzünden.«
    »Nun, der Inquisitor erfüllt seine Aufgaben auch ohne magische Kräfte. Es ist also möglich.«
    Sie nickte. »Das ist es sicherlich. Mit dem Unterschied, dass Inquisitor Pertok über Jahrzehnte an Erfahrung verfügt, die mir abgehen. Nun aber zu dem eigentlichen Problem.«
    »Und das wäre?«
    Sie seufzte erneut. »Meine Robe. Das Zeichen meiner Würde, die legendäre Robe einer Eule. Sie befand sich in einer Kiste, die sich geöffnet hat, als ich die Prüfung zum dritten Grad bestand. Sie stammt aus der Zeit des Alten Reichs, und jede Faser ist dicht verwoben mit Magie und, wie es scheint, direkt auf mich angepasst. Sie verstärkt meine Fähigkeiten, und zugleich sind es genau diese Fähigkeiten, die mich verletzbar machen. Bevor ich nicht gelernt habe, die Fähigkeiten auch zu kontrollieren, brauche ich jemanden, der mich schützt. Und das seid Ihr, Santer.«
    »Wie?«
    »Wenn ich meine Robe trage, spüre ich die Gefühle aller, die mich berühren. Es kann übermächtig sein, und noch habe ich nicht die Übung, mich dagegen zu wehren. Sorgt also bitte dafür, dass mich niemand berührt. Wenn es in einem ungünstigen Moment geschieht, kann es zur Folge haben, dass ich in einem magischen Brand vergehe, dem Fanal.« Sie sah ihn eindringlich an. »Es ist also nicht bloß eine Marotte, Santer.«
    »Ich habe es verstanden«, sagte er ernst. »Ich werde dafür sorgen, dass man Abstand hält.«
    »Nun gut«, meinte sie und trank einen letzten Schluck. »Dann werde ich mich umkleiden und wir gehen los.«
    »Gibt es eine neue Spur?«, fragte er überrascht.
    »Nein. Aber eine vermisste Frau, um die ich mich kümmern werde. Etwas, das nichts mit dem Verfluchten zu tun hat. Wofür ich überaus dankbar bin.«

 
    20
     
     
     
    »Götter, da habt Ihr dem armen Kerl aber eine ganz schöne Abfuhr erteilt.« Wiesels fröhliche Stimme riss Taride aus ihren Gedanken. Sie sah auf den drahtigen Mann herab, der von irgendwoher neben ihr aufgetaucht war und nun Schritt mit ihr hielt. Er war vielleicht eine Handbreit kleiner als sie und, nach Tarides Meinung, eine Last, die von den Göttern auf die Welt geschickt worden war, um die Seelen der Gläubigen zu prüfen.
    »Schaut mich nicht so an, Taride«, sagte Wiesel in vorwurfsvollem Ton, aber auch mit einem breiten Grinsen. »Ihr mögt mich doch, auch wenn Ihr es nicht zugeben wollt.«
    »Da habt Ihr recht«, gab sie schnippisch zurück. »Ich würde es nicht zugeben wollen.« Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Ihr habt uns belauscht?«, fragte sie. »Ich frage mich, wie Ihr das macht. Ich hätte nicht gedacht, dass Eure großen Ohren mir entgehen.«
    »Es ist eine Gabe«, entgegnete Wiesel. Sie sah ihn scharf an, und er schüttelte den Kopf und lachte. »Nicht das. Ich saß in der Kiste, an der unser Freund Halt suchte. Es war ein bequemer Ort, Eurem Gesang zu lauschen, ohne ständig die misstrauischen Blicke der Seeschlangen in meinem Nacken zu spüren.« Sein Lächeln war ehrlich, als er weitersprach. »Eure Stimme, Taride… Sie ist wirklich ein Geschenk der Götter, und es ist eine Freude, ihr zu lauschen.«
    »Danke für das Kompliment«, gab sie zurück. »Aber ich kenne Euch. Was wollt Ihr von mir, Wiesel?«
    »Das Gleiche wie der Baronet, fürchte ich. Ihr habt Jenks zu mir geschickt, nicht wahr? Jetzt ist er tot.«
    Taride sagte ein paar Schritte lang nichts, vielleicht ging sie sogar schneller, doch der drahtige Mann hatte wenig Mühe, mit ihren

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