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Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Titel: Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Olaf Henkel
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    Hier kommen wieder unsere Politiker ins Spiel, die von der europäischen Solidarität und dem ansonsten drohenden Krieg reden, in Wahrheit aber nur den billigen Euro schützen wollen, der die Geschäfte unserer exportorientierten Unternehmen und Banken zumindest kurzfristig garantiert. Warum erklären die Medien, warum erklärt Wolfgang Schäuble, warum erklärt die populäre Angela Merkel ihren Deutschen nicht, dass sie hier an einem Subventionsprogramm teilnehmen, das jenes für die Deutsche Einheit bei Weitem übertrifft? Ich weiß es nicht. Sehr wohl aber weiß ich, dass es unverantwortlich ist gegenüber unserem Volk. Wie schon Otto Graf Lambsdorff voraussagte: »Der einfache Bürger zahlt dafür.«
    Darum schlage ich den Nord-Euro vor: Weil unsere Exporte dann einen auf dem Weltmarkt realistischen Preis erzielen und nicht mehr durch die Steuerzahler subventioniert werden müssen. Und weil dann unsere Politiker, Unternehmer und Medienvertreter den Interessen der Deutschen dienen könnten und nicht länger als Euro-Lügner auftreten müssten. Vor allem aber, weil nur so die Südländer wieder eine Chance haben, ihre Güter und Dienstleistungen auf den Weltmärkten abzusetzen.

KAPITEL SECHS
    Was uns Deutschen droht
    1. Nivellierung statt Wettbewerb
    Im Jahr 2000 hatten die europäischen Regierungschefs Jacques Chirac und Gerhard Schröder vollmundig erklärt, 2010 würde die EU zur wettbewerbsfähigsten Region der Welt aufsteigen. Als ich dieses Versprechen in seiner Mischung aus Selbstbeweihräucherung und platter Angeberei hörte, musste ich lachen. Das passte exakt zum Selbstverständnis unseres Brioni-tragenden Bundeskanzlers und demonstrierte zugleich die fidele Wirklichkeitsverleugnung der Europapolitiker.
    Schon damals war deutlich erkennbar, dass wir in Wirklichkeit an Wettbewerbsfähigkeit verlieren würden. Die Politiker, beschäftigt mit gegenseitigem Schulterklopfen, vergaßen nämlich, die Weichen für eine bessere Entwicklung zu stellen. Und haben etwas Wesentliches übersehen: Wettbewerbsfähigkeit muss sich nicht nur innerhalb Europas bewähren, sondern im globalen Maßstab. Unsere großen Konkurrenten im Kampf um die Weltmärkte werden sich ihr Teil gedacht haben – keiner von ihnen hat sich je zu einer solchen Ankündigung hinreißen lassen.
    Als die Europäer sich 2010 an ihre damalige Großsprecherei erinnerten, mussten sie eingestehen, dass man um Längen hinter dem Ziel zurückgeblieben war. Nur hatte das für die Chiracs und Schröders, die sich damals vor der Welt gebrüstet hatten, keine Konsequenzen mehr. Denn da waren sie längst abgewählt. Die einen verzehren ihre üppigen Pensionen, die anderen, wie unser Exkanzler, verdienen ihr Brot bei russischen Gazprom-Oligarchen, denen mehrheitlich das Gaspipeline-Unternehmen gehört, welches erst durch einen entsprechenden Beschluss der Regierung Schröder gegründet werden konnte. Was Schröder und Chirac für sich selbst erstrebt haben mögen, war eingetreten; ihre Prophezeiung einer europäischen Weltmarktdominanz nicht.
    Einer der Gründe, warum wir in den zurückliegenden zehn Jahren in Sachen Wettbewerbsfähigkeit nicht weitergekommen sind, ist der Euro. Mit der Einheitswährung wurde eben nicht, wie den Deutschen versprochen, eine stabile Grundlage für gegenseitigen Wettbewerb geschaffen, sondern ein weiches Polster der innereuropäischen Harmonisierung. Wobei bereits dieser heute gebräuchliche Begriff eine Beschönigung darstellt: Nicht Harmonie wird durch diesen Prozess erzeugt, sondern Nivellierung, Gleichmacherei. Lebensstandard und Arbeitsverhältnisse der Europäer sollen einander angeglichen werden. Dass bei dieser Angleichung der eine mehr bekommt, der andere weniger, liegt auf der Hand. Unbemerkt bleibt, dass der eine mehr bekommt, weil es dem anderen einfach genommen wird. Als harmonisch kann man diese Umverteilung wohl nicht bezeichnen.
    Und das liegt eben am Euro. Zu Recht haben die Regierungschefs inzwischen erkannt, dass diese Währung nur dann überleben kann, wenn die ökonomischen Verhältnisse innerhalb der Euro-Zone einigermaßen angeglichen werden. Waren es doch die Ungleichgewichte, die den Einsatz von Hilfspaketen und Rettungsschirmen nötig machten. Da die innereuropäischen Unterschiede sich am Nord-Süd-Gefälle festmachen ließen, musste man beschließen, die südlichen, wirtschaftlich schwächeren Länder den nördlichen, stärkeren anzupassen. Nur ist das leichter gesagt als getan.
    Immerhin hat

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