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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Schatzmeister die erste Hälfte ihrer Mitgift übergeben, die aus reinstem Golde bestand. Und ein Jahr später würde die zweite Hälfte in Form von Gold und Geschirr und Schmuck eintreffen. Da Heinrich VII. sich den Weg zum Thron mit ein paar Groschen und unsicherem Kredit erkämpft hatte, vertraute er der Macht des Geldes mehr als allem anderen: mehr als seinem Thron, denn er wusste, dass ein Thron mit Geld zu kaufen war; und viel mehr als jeder Frau, denn Frauen waren billig zu haben - und sicherlich viel mehr als der Freude an dem Lächeln einer jungfräulichen Prinzessin, die nun zu tanzen aufhörte, einen tiefen Knicks machte und sich lächelnd erhob.
    »Gefalle ich Euch?«, fragte sie, erhitzt und ein wenig atemlos.
    »Sehr gut«, erwiderte er, entschlossen, sie nie wissen zu lassen, wie gut. »Doch es ist spät geworden, und Ihr solltet wieder zu Bett gehen. Wir reiten morgen ein kleines Stück des Weges mit Euch, bevor wir nach London vorauspreschen.«
    Catalina war über diese abrupte Erwiderung erstaunt. Wieder warf sie einen Blick auf Arthur, ob er vielleicht den Plänen des Vaters widerspräche, vielleicht für den Rest der Reise an ihrer Seite bliebe und die Ungezwungenheit an den Tag legte, mit der sein Vater so sehr geprahlt hatte. Aber der Junge sagte nichts. »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden«, sagte sie höflich.
    Der König nickte und erhob sich. Der Hofstaat knickste und verneigte sich vor ihm, als er vorüberschritt und die Halle verließ. Doch nicht gar so informell, dachte Catalina, während sie dem König nachsah, der hoch erhobenen Hauptes davonstolzierte. Er mag sich ja der Lagermanieren eines gemeinen Soldaten rühmen, aber er besteht auf Gehorsam und der Bezeugung von Ehrerbietung. Und das sollte er wohl auch, schloss Isabellas Tochter ihren Gedankengang ab.
    Arthur folgte seinem Vater, warf ihr nur im Gehen ein hastiges »Gute Nacht« zu. Binnen weniger Augenblicke waren sämtliche Männer ihres Gefolges verschwunden, und die Prinzessin war mit ihren Damen allein.
    »Was für ein außergewöhnlicher Mann«, bemerkte sie zu ihrer Lieblingsgefährtin Maria de Salinas.
    »Er mag Euch«, sagte die junge Frau. »Er hat Euch sehr genau beobachtet. Ihr gefallt ihm.«
    »Und warum sollte er nicht?«, fragte Catalina mit der angeborenen Arroganz einer Tochter aus dem mächtigsten Herrscherhause Europas. »Und selbst wenn er mich nicht leiden könnte, ist die Heirat eine beschlossene Sache und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Diese Verbindung ist schon mein Leben lang beschlossen.«
 
***
 
    Er ist mitnichten das, was ich erwartet hatte - dieser König, der sich den Weg zum Thron erkämpfte und seine Krone vom Schlachtfeld aufklaubte. Ich hätte eher eine Art Ritter erwartet, einen mächtigen Soldaten, einen Mann wie meinen Vater. Doch stattdessen hat er das Aussehen eines Kaufmannes, der in der Stube hockt und seinen Gewinn berechnet - kein Mann, der sein Königreich und sein Eheweib mit dem Schwert gewonnen hat.
    Ich nehme an, ich hatte auf einen Mann wie Don Hernando gehofft, einen Helden, zu dem ich aufblicken, den ich stolz »Vater« nennen könnte. Dieser König jedoch ist mager und bleich wie ein Schreiber und überhaupt nicht wie ein Ritter aus den Erzählungen.
    Ich hatte auch erwartet, dass sein Hof prächtiger sei, ich hatte einen großen Festzug und eine formelle Begrüßung mit Vorstellungen und geistreichen Reden erwartet, wie wir es in der Alhambra zu halten pflegen. Er jedoch erledigt alles mit Hast, was in meinen Augen sehr unhöflich ist. Ich werde mich wohl an diese nordischen Sitten gewöhnen müssen, an diese unziemliche Hast, mit der die Dinge getan werden, an diese abrupten Befehle. Ich kann nicht erwarten, dass sie ebenso handeln wie wir. Ich werde einiges ignorieren müssen, bevor ich selbst Königin bin und Dinge eigenmächtig ändern kann.
    Doch in jedem Fall spielt es kaum eine Rolle, ob ich den König mag oder er mich. Er hat den Vertrag mit meinem Vater ausgehandelt, und ich bin seinem Sohn versprochen. Es spielt kaum eine Rolle, was ich von ihm halte. Denn wir werden nicht viel miteinander zu tun haben. Ich werde in Wales herrschen und er in England, und wenn er stirbt, erbt mein Ehemann den Thron, mein Sohn wird der nächste Prinz von Wales sein, und ich werde Königin.
    Doch was meinen zukünftigen Ehemann angeht - oh! -, so hat dieser einen ganz anderen ersten Eindruck auf mich gemacht. Er ist ja so hübsch! Ich hätte nicht gedacht, dass er so hübsch

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