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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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Protest verleitete sie nur zu dem erstaunten Hinweis, die Sachen hätten doch durchweg gepasst und mir sehr gut gestanden, warum sie denn dann bitte zurückgeben?
    Durch die Fenster hörten wir ein Auto vorfahren und hupen, kurz darauf drückte Josie mir den zweiten Henkel ihrer Tasche in die Hand und zog mich damit die Treppen hinunter. Ich musste den Rock raffen und ihre Tasche zerrte an meinem Arm - obwohl sie meine Sachen auch reingestopft hatte, mussten da schon Backsteine drin sein, um dieses Gewicht zustande zu bringen.
    "Kataloge, was denn sonst?", beantwortete Josie meine Frage nach dem gewichtigen Inhalt. "Die Sommersaison ist ja schon fast gelaufen, wenn wir für dich noch was bekommen wollen, müssen wir jetzt bestellen!"
    Ich schnaubte - einmal wegen der Anstrengung, zum anderen aber auch wegen Josies Annahme, dass ich im Sommer noch hier sein würde und mehr Klamotten brauchte. Doch auch meinen diesbezüglichen Protest erstickte sie im Keim, diesmal mit lautstarker Empörung, wobei diese jedoch nicht mir galt.
    "Magnus! Mensch, Magnus, du bist echt unmöglich!" rief sie, kaum dass wir aus der Haustür getreten waren.
    Auf dem Platz vor der Werkstatt lag ein riesiger Sonnenschirm neben seinem Ständer, daneben stand der Pickup mit herunterhängender Ladeklappe - scheinbar hatten die Jungs das Motorrad gerade abgeladen.
    "Magnus!", brüllte Josie noch mal und zog mich mitsamt der Tasche in die kühle Werkstatt, dort standen Jackson, Shane, Magnus und Davide um eine arg dreckige und vorn ziemlich zerknautscht aussehende Geländemaschine herum.
    Der Junge begrüßte mich mit einem strahlenden Lächeln und winkte verhalten, Jackson warf ihm dafür einen leicht strafenden Blick zu, der mich insgeheim freute - allerdings nicht so sehr wie der liebevolle grüne Blitz, den Jackson mir anschließend schenkte und von dem ich mir sicher war, dass ihn jeder einzelne Kreuzritter im Raum nur zu deutlich zur Kenntnis genommen hatte. Bis auf Josie wahrscheinlich - sie würdigte weder das Motorrad noch Davide eines Blickes, sondern baute sich vor Magnus auf und deutete mit einer großartigen Geste ihres dünnen Arms hinaus auf den Rasen.
    "Ich bitte dich um einen winzigen Gefallen - nicht mal für mich, sondern für Shara. Und was tust du? Nichts! Gar nichts! Ein Sonnenschirm, zwei Liegen und ein Tisch - das ist doch nun wirklich eine Kleinigkeit, gar keine Mühe!"
    Sie stützte die Arme in die Hüfte, streckte ihre ganzen einssechzig herrisch in die Höhe und funkelte Magnus an. Erstaunlicherweise war der so verdutzt, dass er erst als Zweiter zu lachen begann - den Anfang machte Shane, der dafür einen bitterbösen 'Komm du mir nach Hause!'-Blick von seiner Liebsten erntete, der ihn jedoch herzlich wenig zu jucken schien. Mein zurückhaltend-höflicher Jackson beließ es natürlich bei einem kleinen, amüsiert-wohlwollenden Lächeln, Davide billigte sich als Gast auch nur ein verhaltenes Grinsen zu - Shane und Magnus dagegen wieherten, als habe Josie ihnen gerade den besten Witz der letzten hundert Jahre erzählt.
    Als er sich wieder erholt hatte, deutete Magnus eine tiefe Verbeugung an.
    "Wenn Eure Hoheit Ihre Liege wünscht, wird Eure Hoheit Ihre Liege bekommen. Geruht Ihr auf Euren entzückenden Füßchen dahin zu wandeln, oder soll ich unwürdiger Diener auch Eure Sänfte bringen lassen?"
    Josie zog eine filmreife Schmollschnute, bekam aber trotzdem, was sie wollte: Kurz darauf ließ sie sich mit wohligem Seufzen auf der Liege nieder, rubbelte sich eine doppelte Portion Sonnenschutzmilch auf die sommersprossige Haut und reichte mir den ersten Katalog sowie einen Stapel Post-its samt Stift herüber, was ich mit einem Stirnrunzeln in Empfang nahm. Ich hatte bei dem Schlagwort 'Katalog' an Versandhäuser gedacht, doch das hier waren locker gebundene Sammlungen von Laufsteg-Fotos der Frühling/Sommer-Modenschauen in Mailand, Paris und so weiter, sortiert nach verschiedenen Gelegenheiten. Was ich als Erstes bekam, war das, was Josie als 'Casual' bezeichnete, während sie sich wegen des schönen Wetters noch mal die Bade- und Strandmode vornahm.
    "Du hast rosa Zettel, ich hab Gelb, Lucia Weiß, Maggie Blau, Azmera Lila und Ffion Grün."
    Mein Katalog strotzte nur so von gelben Zetteln, mit ein bisschen Grün, Lila und Weiß, aber keinem Blau - Maggie machte anscheinend bei Josies Modediktatur nicht mit.
    "Wenn dir ein Outfit gefällt, klebst du einen Zettel rein. Wenn du den Schnitt okay findest, aber nicht die Farbe oder

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