Die Ewigen
angewiesen, um zu wissen, was er dachte und fühlte.
"Wenn du dir eine Schleife umbindest, würde ich dich nehmen."
Ich rappelte mich hoch, überfragt und überfordert. "Jackson, bitte. Es ist für mich zu früh und für dich zu spät, um Ratespiele zu spielen."
Er drückte mich wieder auf das Kissen, legte sich neben mich auf die Seite, den Kopf in eine Hand gestützt, die andere legte er mir auf den Bauch, was sich wie eine Wärmflasche anfühlte: Toll.
"Das war kein Ratespiel."
Ich seufzte, er küsste mich.
"Ich mag es, wenn du halb schläfst. Du bist dann irgendwie ... sanfter."
"Jackson, du lenkst ab. Aber okay: Welche Farbe soll die Schleife denn haben?"
"Gold oder Silber, was du lieber magst", antwortete er prompt, und ich sah am spitzen Blitzen über mir, dass er lächelte.
Ich seufzte nocheinmal, mit nicht nur gespielter Ungeduld. "Sag endlich, was du mir damit sagen willst, oder ich schlafe ein."
Er schob die Decke beiseite und rückte mit perfekter Zielgenauigkeit seine Lippen auf den fatalen Übergang von meinem Hals zu meiner Schulter. Als ich mich unter ihm japsend aufbäumte, umarmte er mich und zog mich über sich.
"So mag ich dich noch lieber", flüsterte er, während ich wie ein willenloses Bündel auf ihm lag und versuchte, in seinen Armen Luft zu bekommen. "Dann bist du wie ... betäubt."
Ich hätte gern gelacht, konnte aber nicht - mein Körper versuchte immer noch, die Stromstöße der Begegnung von Jacksons Lippen mit meinem Hals zu verarbeiten. Während ich langsam wieder zu Bewusstsein kam, mein Gehirn und meine Sinne wieder in Betrieb nahm, hörte ich seine Stimme wie durch einen wabernden, weichen Nebel.
"Wenn du mir etwas schenken möchtest, dann erlaube mir, dir an meinem Geburtstag eine einzige Frage zu stellen."
"Wenn ich sie nicht beantworten kann, ist das aber ein blödes Geschenk", entgegnete ich etwas verzögert, er lachte.
"So eine Frage ist das nicht. Es ist eine Ja/Nein-Frage."
Ich hob den Kopf. "Also willst du eigentlich eine Antwort zum Geburtstag."
"Ja."
"Das ändert nichts: Wenn ich falsch antworte, ist dein Geburtstag versaut." Die Nebel lichteten sich ein wenig, das erleichterte das Denken. "Geht es um eine Frage, die eine Handlung nach sich zieht?"
Er überlegte kurz. "Ja."
"Dann frag mich jetzt, ich antworte jetzt - und die Ausführung vertagen wir dann auf den 2. Juni."
Jackson drückte meinen Kopf sanft an sich und schwieg - solange, dass ich fast schon eingeschlafen wäre.
"Du darfst aber in diese Frage nichts hinein interpretieren", sagte er schließlich. "Sie hat nichts mit dem Orden zu tun, nichts mit der Burg, mit Rom, mit einem Schwert oder sonst was. Nur mit uns."
"Jackson und Shara", bestätigte ich, er nickte.
"Genau."
"Gut, ich versuch's", versprach ich ihm und rutschte höher, damit ich in der langsam zunehmenden Helligkeit sein Gesicht sehen konnte.
Auch übernächtigt war er schön, ein wenig herber als sonst vielleicht, ein wenig markanter, ein wenig dunkelgrüner. Er fand wie immer ein paar Haarsträhnen, die er umsortieren musste, und zog dann meinen Kopf zu sich herab, damit er mich auf den Mund küssen konnte.
"Ich möchte dich fragen, ob du mich heiraten würdest."
Ich sah auf ihn hinunter. "Dann frag mich doch", antwortete ich.
Er lachte, schlang wieder beide Arme um mich.
"Shara, ich liebe dich. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen - ganz egal, wie lang oder wie kurz das auch immer sein mag. Möchtest du mich heiraten?"
Mein Kopf lag an Jacksons Hals, ich atmete puren, berauschenden Zimt und fühlte mich schon wieder leicht betäubt - dabei war sein Mund zentimeterweit von meinem Hals entfernt. Doch die Nebel in meinem Kopf störten mich diesmal nicht, hier musste ich nicht nachdenken und Argumente dafür oder dagegen abwägen: Ich hatte den schönen, smaragdäugigen Kreuzritter schon in dem Moment gewollt, als er aus dem schwarzen Schatten der Schwertkammer heraus und in mein blasses Leben getreten war.
"Ich liebe dich, Jackson, und ich werde dich heiraten", antwortete ich ihm, womit für den Moment alles gesagt war, was es zu sagen gab.
3.3 Shara In den nächsten Tagen lernte ich vor allem über die Dinge, die Jackson seinem Schützling Davide zu erklären hatte, sehr viel über die ungeschriebenen Regeln der seltsamen Kreuzritter-WG, in der ich auch nach dem wenig bemerkenswerten Gespräch mit Drake noch immer wohnte.
Mit Jacksons Geburtstag hatte ich eine neue Frist erhalten, die ich hier auf jeden
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