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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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schmeicheln: Verständlich - ich würde in so einer Situation auch lieber als wichtige Informationsquelle begrüßt denn als armes Entführungsopfer betüdelt und bemitleidet werden.
    "Gut", fuhr Ciaran fort. "Erzähl uns erst mal, was du in dem Haus da gesehen hast. Ich halte dir das Funkgerät hin, damit die anderen mithören können. In welchem Raum ist Shara gerade?"
    Davide sah kurz auf das Funkgerät, dann zu mir, zögerte.
    "Red einfach drauflos, alles ist wichtig", ermutigte ich ihn.
    "Okay, also ... Shara ist oben, im ersten Stock. Ein Wohnzimmer oder so was, mit ganz alten Möbeln."
    "Wie kommt man in diesen Raum? Beschreibe uns den Weg dahin und das Haus von innen so genau wie möglich."
    "Es gibt eine kleine ... Eingangshalle unten. Da sind ein paar Türen, aber ich war in keinem der Zimmer. Und in der Halle geht auch eine Treppe nach oben, bis zu einem kleinen Flur."
    "Auf welcher Seite der Halle?"
    "Rechts an der Wand", antwortete Davide Ciaran. "Sie ist ziemlich steil."
    "Und wenn man oben ist? Wie kommt man dann zu diesem Wohnzimmer?"
    "Die Tür rechts, gleich am Treppenabsatz."
    "Hat der Raum noch andere Eingänge?"
    Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein."
    "Was ist in den anderen Zimmern oben?"
    "Gleich gegenüber von der Treppe ist ein Schlafzimmer, da war ich in der Nacht, daneben ein Bad. Wenn man von der Treppe links geht, sind noch zwei Türen - oder drei? Nein, zwei. In den Zimmern war ich aber nicht."
    "Gut. Dreh dich bitte zu dem Haus um: welche Fenster gehören zu dem Zimmer, in dem Shara jetzt ist?"
    Davide tat, wie ihm geheißen und musterte das Haus in der Dunkelheit. Die Fensterläden waren überall geschlossen, es fiel kein Licht heraus.
    "Das ganz rechts hier auf der Seite, glaube ich, dann noch eins auf der Rückseite. Das Zimmer hat zwei Fenster, über Eck."
    "Du machst das sehr gut", lobte Ciaran. "Hast du Waffen gesehen?"
    "Eine ... Pistole oder so was, eine schwarze. Die hat Drake mir hier reingedrückt, als er mich an der Raststätte in sein Auto geschoben hat", sagte Davide und deutete auf seine Rippen. "Und er hat ein Taschenmesser, aber kein sehr großes."
    "Okay. Erzähl uns, wie das an der Raststätte gelaufen ist."
    Davide blickte auf seine Hände hinunter: Ich sah ein schmales, rotes Band, das um die Gelenke herum lief - Spuren seiner Fesseln, nach dem Kontakt mit Shara jetzt schon verblassend. Er rieb daran herum, und ich wurde ganz kurz ziemlich wütend: Es war feige, so einen Welpen zu kidnappen, einfach nur feige.
    "Wir haben getankt, obwohl ich noch für locker hundert Kilometer Benzin hatte. Gerard wollte dann einen Kaffee trinken, deswegen sind wir von der Tankstelle ein Stück weiter gefahren, zu der Raststätte. Da war viel los und er hat gesagt, er parkt lieber weiter hinten, wegen meines neuen Autos, damit da keiner eine Tür rein haut oder so. Auf dem hinteren Parkplatz stand auch nur noch ein anderes Auto. Ich bin ausgestiegen, dann ... hat mich einer von hinten gepackt, so richtig am Kragen. Er hat mir was in die Rippen gedrückt und gesagt: 'Wenn du schreist, bist du tot'. Ich hab die Stimme gleich erkannt und gewusst, dass das Drake ist. Ich hab zu Gerard gesehen, damit der mir hilft, aber der hat nur gesagt 'gehorch ihm'. Drake hat mich herumgezogen, so dass ich neben dem anderen Auto stand, hat mir gesagt, dass ich die Tür hinten aufmachen und einsteigen soll. Das hab ich getan. Dann ist Drake vorne eingestiegen und Gerard hat sich neben mich gesetzt. Er hat meine Hände und Füße mit diesen Plastikdingern zusammengebunden, dann ist er wieder raus und Drake ist losgefahren. Ich hab versucht, die Tür aufzumachen, aber da war wohl eine Kindersicherung oder so was drin. Drake hat gesagt, wenn ich das noch mal mache, entsorgt er mich im nächsten Mülleimer, also bin ich ... sitzen geblieben."
    Ciaran tätschelte dem Kleinen die Hand, was wohl so viel heißen sollte wie 'das hast du schon ganz richtig gemacht'.
    "Wo seid ihr hingefahren?"
    "Weiter auf der Autobahn, Gerard war mit meinem Auto hinter uns. In Trento sind wir abgefahren und dann aus der Stadt raus, in einen Feldweg. Da musste ich umsteigen, in den Kofferraum von meinem Auto. Aussteigen durfte ich erst wieder, als wir schon in der Burg waren. Vorher haben wir noch mal angehalten, aber nur ganz kurz, und ich hab gehört, wie Drake und Gerard was besprochen haben, dann sind sie beide in mein Auto eingestiegen. Einer muss auf der Rückbank gesessen haben, ich hab gemerkt, wie sich das Rückenteil

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