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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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richtig abgedrehten Familiending aus.«
    »Risky … Halt mal! Ich weiß, wer das ist!«, rief Karri. Sie stürzte zu der Wand, suchte sie verzweifelt ab und verkündete: »Hier! Ja. Seht ihr dieses Symbol, diesen Kopf mit zu vielen Zähnen und welligen Linien? Er taucht im Laufe der Geschichte immer wieder auf, oft in Verbindung mit dem weiblichen Totenkopf-Symbol.«
    »Ereskigal«, sagte Karri aufgeregt. »Ereskigal war die babylonische Königin der Unterwelt. Aber sie ist unter vielen Namen bekannt. Bei den Griechen als Persephone. Bei den Germanen als Hel.« Sie packte Mack an den Schultern. »Und du sagst, sie hat eine Mutter?«
    »Das hab ich … äh … so gehört.«
    Karri schob ihn aus dem Weg. »Das Totenkopfsymbol. Die Mutter des Bösen«, flüsterte sie. »Ich hab’s nicht verstanden … ich hab’s nicht bemerkt …« Mit Tränen in den Augen streckte sie die Arme nach ihrer Tochter aus. »Oh, Jarrah. Der Totenkopf! Die Mutter des Bösen, die Monster gebiert. Die … die … Bleiche Königin.«
    »Wir wussten, dass es sich um ein fürchterliches Übel handeln musste, Mum«, sagte Jarrah. Sie versuchte, beschwichtigend zu klingen, aber Mack merkte, wie aufgewühlt sie war.
    »Die Alten sagen, sie sei für ewige Zeiten an die Unterwelt gefesselt. Bis ans Ende aller Tage!«, rief Karri.
    »Oder dreitausend Jahre, je nachdem, was früher kommt«, sagte Mack. »Das ist ja alles sehr informativ, aber was machen wir mit dem Etwas, was sich da zu uns hindurchgräbt?«
    »Ich hab gehofft, du wüsstest das«, sagte Jarrah.
    »Ich?«, kicherte Mack hysterisch. »Warum sollte ich das wissen? Ich erinnere mich nur an diesen einen Spruch, den ich von Grimluk gehört habe. Irgendein Zauberspruch oder so, aber ihr habt ja gehört, was die Elfen gesagt haben: Er funktioniert nur einmal innerhalb von vierundzwanzig Stunden.«
    »Das ist Vargran, oder?«, fragte Jarrah. Sie zeigte auf die Wand. »Das ist alles auf Vargran geschrieben.«
    »Wir glauben, dass es eine Art Kultsprache ist«, erklärte Karri. »Eine sehr alte Sprache …«
    »Ja. Eine Zaubersprache oder so«, sagte Mack. »Was könnte uns weiterhelfen?«
    »Wir können die Worte entziffern, aber wir wissen nicht, wie man sie ausspricht!«
    »Sucht mir irgendwas raus«, drängte Mack. Seine Klaustrophobie wurde jetzt durch die Angst vor dem Prinzessinnenmonster überlagert, das es irgendwie schaffte, sich durch harten Fels einen Weg zu ihm zu graben.
    »Ich weiß die Wörter für alle Zahlen«, sagte Karri.
    »Ist das hier eine Mathearbeit, Mum?«, schimpfte Jarrah. »Falls nicht, dann ist vielleicht etwas anderes nützlicher als Zahlen.«
    »Ich weiß, was Mond heißt: ( schnief ) asha . Und Himmel: urza . Und Sonne: edras . Und dann das Verb sein: e , e-tet , e-til , e-ma . Und … und … und …«
    »Halt mal«, unterbrach Mack. »Sie wissen, was Sonne heißt?«
    »Ja.«
    »Und Sie kennen die Formen von ›sein‹?«
    »Es gibt vier Zeiten. Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft und ›ansonsten‹.«
    »›Ansonsten‹?«
    »Ja, bei einem Befehl, der befolgt werden muss, ansonsten …«
    »Hoffentlich lernen meine Eltern diese Sprache nie«, meinte Mack. Sein Hirn arbeitete auf Hochtouren. »Sagen Sie das mal. Sagen Sie: Es sei Sonne. Ansonsten.«
    » E-ma edras? «, sagte Karri.
    »Ja. Genau so«, sagte Mack nachdenklich.
    Das mahlende Geräusch war zu Pressluftbohrerlärm angeschwollen. Ein Riss tauchte in der glatten Wand auf. Kleine Steine lockerten sich.
    »Was auch immer das ist, es bricht gleich durch die Wand«, sagte Jarrah.
    »Ich werde dich beschützen«, sagte Stefan zu Mack.
    »Danke«, sagte Mack. »Und ich werde versuchen, dich zu beschützen, Jarrah.«
    Jarrah schnaubte verächtlich. »Ich brauche keinen, der mich beschützt.« Sie schnappte sich eine kurze Schaufel und schwang sie einmal herum, um ihr Gewicht zu testen. »Wer auch immer da kommt, kriegt ordentlich was drauf.« Die Wand wackelte wie eine schlecht austarierte Waschmaschine. Der Lärm war unglaublich. Die Wand zerbröselte wie eine Windschutzscheibe beim Aufprall. Sternenlinien breiteten sich in rasender Geschwindigkeit auf der Fläche aus.
    Auf einmal brach ein über drei Meter großer Brocken aus der Wand. Dahinter erschien ein Tunnel. Und in dem Tunnel stand ein rothaariges Mädchen mit wunderhübschen grünen Augen und riesigen dreizackigen Händen. Jede Zacke war ein Diamantensplitter – so groß, dass er jeden je geschürften Diamanten wie ein Staubkorn aussehen

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