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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Zweiern solchen Zigeunern überlässt. Ist auch für alle am einfachsten - vor allem für uns. Das einzig wirklich Wichtige - würdest du das auch noch gerade für mich überprüfen? -, das ist, wie lange die Hali Sowle denn nun einen Platz im Orbit in Anspruch nehmen möchte.«
    Blomqvist rief einen weiteren Bildschirm auf. »Sieht aus, als würden die bis zu sechzehn T-Tage bleiben wollen.«
    Trimm legte die Stirn in Falten. Das war ein wenig ungewöhnlich. Nicht beispiellos, gewiss nicht, aber trotzdem nicht völlig normal. Die meisten Zigeuner wollten den Orbit von Mesa immer so schnell wie möglich wieder verlassen. Nicht, weil ihnen die Geschäfte mit Mesa irgendwelche moralischen Gewissensbisse verschafften, sondern weil sich einfach kein Geld verdienen ließ, wenn man nicht Ware irgendwo anders hinschaffte.
    »Und wie begründen die das?«, fragte E.D. nach.
    »Sie sagen, sie warten auf eine Schmucklieferung, die von Ghatotkacha eintreffen soll. Das ist ein Planet ...« Mit zusammengekniffenen Augen spähte er den Bildschirm an und suchte die entsprechenden Informationen.
    »Das ist der zwote Planet von Epsilon Virgo, drüben im Gupta-Sektor«, erklärte Trimm. Jetzt ergab dieses Ersuchen um einen derart langen Aufenthalt im Orbit durchaus Sinn. Der Gupta-Sektor war recht isoliert, und der einzige leichte Zugang zu den großen Märkten der Liga ergab sich durch den Visigoth-Knoten. Da der Zolldienst von Visigoth dafür berüchtigt war, extrem pingelig zu sein, würde jeder Frachterkapitän, der auch nur halbwegs bei Verstand war und sich gezwungen sähe, Wartezeit in einer Umlaufbahn zu verbringen, bis die gewünschte Lieferung einträfe, es stets vorziehen, das am mesanischen Ende des Wurmlochknotens zu tun.
    Der Gupta-Sektor war für den dort hergestellten Schmuck bekannt, und Schmuck würde eine hinreichend wertvolle Ladung darstellen, um auch eine längere Wartezeit zu rechtfertigen. Vorausgesetzt ...
    »Schick ihnen eine Nachricht, Gansükh. Ich möchte die finanziellen Details ihres Beförderungsvertrages sehen. Aber nur unzweifelhaft bestätigte Daten, verstanden? Wir werden denen nicht einfach so glauben.«
    Die Art und Weise, wie er die Stirn runzelte, verriet E. D., dass Blomqvist nicht verstand, warum sie diese Informationen haben wollte.
    »Damit es mit Ihrer Ausbildung mal weitergeht, junger Mann: Der Abschnitt ihres Beförderungsvertrages, in dem die finanziellen Details festgelegt sind, verrät uns, wer ihnen die Zeit bezahlt, die sie im Orbit verlieren. Ist es der Verlader? Oder vielleicht die Juwelenlieferanten selbst? Es könnte auch ihr Endkunde sein, oder deren Makler. Oder möglicherweise ...«
    Gansükhs Gesicht hellte sich auf. »Jetzt verstehe ich das! Vielleicht tragen die ihre Kosten ja selbst. Und dann ...«
    »Und dann«, fiel ihm E. D. grimmig ins Wort, »schicken wir eine Pinasse zu denen rüber, zusammen mit der Anweisung, das Feuer zu eröffnen, falls die Frachterbesatzung sich weigert, gepanzerte Polizisten an Bord zu lassen, die das Schiff vom Vorder- bis zum Achtersteven durchsuchen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ein echter Zigeuner sich bereiterklärt, die Kosten für einen derart langen Aufenthalt in der Umlaufbahn selbst zu tragen und dabei nur Däumchen zu drehen.«
    »Was ist denn ein ›Steven‹?«, fragte ihr Kollege, während er die Anweisungen an die Hali Sowle übertrug. »Ich dachte, das ist ein Vorname. Was hat denn das mit Raumschiffen zu tun?«
    Da er ihr Gesicht nicht sehen konnte, rollte E. D. mit den Augen. Wenigstens musste sie diesen Ignoranten nur noch drei Tage lang ertragen; danach würden ihre Dienstpläne neu aufgestellt. Wenn sie Glück hätte, würde man ihr vielleicht als nächsten Partner Steve Lund zuweisen. Und das war ein Mann, mit dem man intelligente Gespräche führen konnte! Und Sinn für Humor hatte er auch.
    »Ist egal, Gansükh. Ist nur so eine Redensart.«
    Manchmal glaubte sie, für Gansükh Blomqvist sei das ganze verdammte Universum, von dem winzigen Teil abgesehen, den er aus eigener Erfahrung kannte, bloß eine ›Redensart‹. Ach, egal! Nicht zum ersten Mal rief sie sich ins Gedächtnis zurück, dass sie in jeder Stunde, in der sie sich in Blomqvists Gegenwart langweilte, genauso viel Gehalt, genauso viele Zusatzleistungen und einen genauso großen Rentenanspruch erhielt wie bei jeder anderen Stunde, die sie hier arbeitete.
    »Und da ist es, Ganny«, sagte Andrew Artlett bewundernd. »Genau wie du es vorhergesagt hast.

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