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Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Titel: Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Soldatenlied gegeben, ein sentimentales, jammervolles irisches Lied namens »The Volunteer«. Der Freiwillige. Unter den Söldnern, mit denen er in Frankreich gekämpft hatte, waren etliche Iren gewesen, die gern sangen, wenn sie getrunken hatten. Dies war mehr oder weniger das letzte Lied, an das er sich erinnerte, bevor ihn der Hieb einer Axt für immer von der Musik getrennt hatte.
    » Sé an fuil á lorgadh, is é a teas á lorgadh «, sagte er abrupt, und sein Herz schlug schneller. Quinn wandte ihm scharf das Gesicht zu.
    Sie suchen nach Blut, gieren nach seiner Hitze.
    Ein Moment der Stille; nur der Regen war zu hören. Das Feuer war jetzt ausgelöscht; selbst die schwarze Spur, die es auf dem Boden hinterließ, wurde von der Dunkelheit geschluckt. Der Kohl meldete sich zu Wort, und Jamie presste das Gesäß zusammen, um sich lautlos zu erleichtern.
    »Wo hast du das denn gehört?«, fragte Quinn. Seine Stimme klang neutral, und Jamie begriff mit einem leisen Schock, dass möglicherweise sein Leben von seiner Antwort abhing.
    »Thomas Lally hat es zu mir gesagt«, erwiderte er nicht minder neutral. »Als ich ihm in London begegnet bin.« Möglich, dass Quinn wusste, dass er Lally begegnet war – und es stimmte ja, dass Lally diese Worte zu ihm gesagt hatte, als er sie nämlich mit verwunderter Miene von dem handbeschriebenen Blatt ablas.
    »Wirklich?« Quinn klang verständnislos, vielleicht auch ein wenig angsterfüllt, und Jamie atmete auf. Erst jetzt begriff er, dass er die Luft angehalten hatte. Lally gehörte also möglicherweise nicht zu den Verschwörern. Doch Quinn hatte Angst, dass er davon wissen könnte?
    »Erzähl mir doch mehr davon, ja?«, sagte Jamie schnell. »Gibt es denn schon ein Datum?«
    Quinn zögerte, denn sein Argwohn war noch nicht verflogen, doch sein Redebedürfnis und der Wunsch, Jamie auf seine Seite zu ziehen, gewannen die Oberhand.
    »Ja, das gibt es. Alles, was ich sagen kann, ist, dass es ein Tag sein wird, an dem die Straßen voller Menschen sein werden, das Bier in den Wirtshäusern in Strömen fließt und es auf allen Plätzen von Menschen wimmelt wie von Maden in einem Mehlsack. Sämtliche Regimenter werden die Pall Mall entlangmarschieren und sich dann in die Kasernen begeben. Eins der Irischen Brigaderegimenter kommt zum Schluss der Parade, und statt in ihr Quartier zurückzukehren, werden sich die Männer hinter den Palast begeben. Sobald Seine Majestät wieder drinnen ist, rücken sie auf das Gelände vor, überwältigen die Wachen an der Rückseite und nehmen den Palast ein. Die Wachen an der Vorderseite werden mit der Menge beschäftigt sein und nichts davon ahnen, bis es zu spät ist – und dann rückt das zweite Regiment vor, um das Gelände zu besetzen. Die anderen Regimenter werden alle damit beschäftigt sein, sich umzuziehen und ihre Ausrüstung zu verstauen – selbst wenn es sich herumsprechen sollte, was geschehen ist, werden sie niemals rechtzeitig einsatzbereit sein, um es noch aufzuhalten. Und sobald wir den König in unserer Gewalt haben, reiten Boten zu unseren Anhängern, die in Wales und Schottland bereitstehen, um ganz London einzunehmen!«
    Es war nicht unvorstellbar, dass es funktionieren würde. Es hatten weiß Gott schon verrücktere Pläne funktioniert.
    »Aber sie können es doch nicht lange hinauszögern, selbst wenn sie den König als Geisel halten«, argumentierte Jamie. »Was, wenn sich Charles Stuart mit der neuen Armee aus Irland verspätet?« Verspätet , dachte er, denn er erinnerte sich nur zu gut daran, was dazugehörte, selbst den erbärmlichsten Haufen zusammenzubringen, ganz zu schweigen davon, ihn zu ernähren und zu transportieren. Und dabei war der Bonnie Prince noch gar nicht mit eingerechnet – auf einen schwächeren Grashalm konnte sich eine Revolution kaum stützen. Das musste Quinn doch wahrlich wissen. Oder verließen sich die Verschwörer sogar darauf?
    »Auch daran haben wir gedacht«, sagte Quinn aufgeblasen, und Jamie fragte sich, wer »wir« wohl sein mochte. Ob er Quinn dazu bringen konnte, ihm Namen zu verraten? »Wir haben uns abgesichert. Die Regimenter in London rühren sich nicht, solange sie das Wort nicht gehört haben.«
    »Oh, aye? Und was für ein Wort ist das?«
    Quinn grinste ihn an und schüttelte den Kopf.
    »Mach dir darüber keine Gedanken, Junge. Es ist ein Zeichen großen Vertrauens, dass ich dir das alles erzählt habe – aber mehr zu sagen würde nicht nur mein Leben in Gefahr bringen.« Er

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