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Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Titel: Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Argus House zurückgekehrt. Gerade hatte dies Grey bei seiner eigenen Ankunft von Nasonby erfahren, als auch schon Hal hinter ihm die Treppe heruntergestürmt kam, so heftig, dass dem Butler fast die Tür aus der Hand gerutscht wäre.
    »Wo ist dieser verdammte Schotte?«, wollte er wissen und funkelte Grey und Nasonby gleichermaßen an.
    Das ging ja schnell , dachte Grey. Die Nachricht von den Ereignissen im Beefsteak hatte sich innerhalb von Stunden in Londons Kaffeehäusern und Clubs verbreitet.
    »Hier, Eure Durchlaucht«, sagte eine tiefe, kalte Stimme, und Jamie Fraser kam aus der Bibliothek, mit einem Buch von Edmund Burke in der Hand. »Wünschtet Ihr, mich zu sprechen?«
    Grey empfand einen Moment der Erleichterung darüber, dass Fraser mit den gesammelten Erörterungen des Marcus Tullius Cicero fertig war; Burke würde eine deutlich kleinere Delle in Hals Schädel hinterlassen, wenn es zum Schlagabtausch kam – was ihm sehr wahrscheinlich vorkam.
    »Ja, zum Teufel, ich wünsche Euch zu sprechen! Kommt hier herein! Du auch!« Er wandte sich mit finsterer Miene an Grey, um ihn in diesen Befehl mit einzuschließen, dann rauschte er an Fraser vorbei in die Bibliothek.
    Jamie durchquerte das Zimmer und setzte sich in aller Seelenruhe hin, während er Hal kühl betrachtete. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, als Hal zu Fraser herumfuhr. Sein Gesicht war fahl vor Schreck und Wut.
    »Was habt Ihr getan?« Hal bemühte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren, doch seine rechte Hand ballte sich immer wieder zur Faust, um sich dann wieder zu öffnen, als könne er sich nur mit Mühe davon abhalten, auf irgendetwas einzuschlagen. »Ihr wusstet doch, was ich – was wir«, verbesserte er sich mit einem Kopfnicken in Greys Richtung, »vorhatten. Wir haben Euch die Ehre erwiesen, Euch an all unseren Beratungen teilhaben zu lassen, und Ihr zahlt es uns heim, indem …«
    Er brach abrupt ab, weil sich Fraser erhoben hatte. Blitzschnell. Er trat einen raschen Schritt auf Hal zu, und Hal trat aus purem Reflex einen Schritt zurück. Sein Gesicht war jetzt rot angelaufen, doch im Vergleich zu Frasers Gesichtsfarbe war das harmlos.
    »Ehre«, knurrte Fraser, und seine Stimme bebte vor Wut. »Ihr wagt es, mir gegenüber von Ehre zu sprechen?«
    »Ich …«
    Eine kräftige Faust krachte auf den Tisch, und sämtliche Gegenstände darauf schepperten. Die kleine Vase kippte um.
    »Still! Ihr ergreift einen Mann, der Euer Gefangener ist – und zwar wirklich nur aus Ehrgefühl, Sir, denn Ihr könnt mir glauben, wenn ich keine Ehre besäße, wäre ich seit vier Jahren in Frankreich! Ergreift ihn und zwingt ihn mit Hilfe von Drohungen, Euch zu Willen zu sein und damit alte Kameraden zu verraten, Eide zu brechen, Freundschaft und Loyalität zu verraten, ganz und gar Euer Geschöpf zu werden … und Ihr glaubt, Ihr erweist mir eine Ehre , wenn Ihr mich wie einen Engländer behandelt!?«
    Die Luft schien unter der Wucht seiner Worte zu erbeben. Es folgte eine ausgedehnte Pause, in der niemand etwas sagte und nur das Wasser aus der umgestürzten Vase zu hören war, das von der Tischkante tropfte.
    »Warum dann also?«, sagte Grey schließlich leise.
    Fraser fuhr zu ihm herum, gefährlich – und prachtvoll – wie ein gestellter Hirsch, und Grey spürte, wie ihm das Herz in der Brust stehen blieb.
    Frasers Brust hingegen hob sich sichtlich, während er um Fassung rang.
    »Warum«, wiederholte er, und es war keine Frage, sondern das Vorwort zu einer Feststellung. Er schloss kurz die Augen, dann öffnete er sie wieder und richtete sie mit großer Intensität auf Grey.
    »Weil das, was ich über Twelvetrees gesagt habe, die Wahrheit ist. Jetzt, da Siverly tot ist, hält er die Finanzen des Aufstandes in der Hand. Er darf keine Gelegenheit bekommen zu handeln. Er darf es nicht.«
    »Des Aufstandes?« Hals hatte sich auf seinem Sessel niedergelassen, während Fraser sprach, doch jetzt sprang er auf. »Dann gibt es tatsächlich einen Aufstand? Wisst Ihr das genau?«
    Fraser warf ihm einen kurzen Blick der Verachtung zu.
    »Ich weiß es.« Und mit wenigen Worten erläuterte er ihnen das Vorhaben: dass Quinn den Druidenkelch hatte, die Rolle der irischen Regimenter und die Pläne der Wilden Jagd. Hin und wieder ließ eine starke Emotion seine Stimme erbeben; Grey konnte nicht sagen, ob es Wut auf ihn und seinen Bruder war oder die Angst vor dem gewaltigen Ausmaß dessen, was er sagte. Vielleicht war es auch Trauer.
    Er schien zu

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