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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Aktion unmöglich, versteht Ihr? Aber das alles ist nichts gegen den Umstand, dass der Mann auch noch der Teufel persönlich ist. Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege, aber ist der Teufel nicht unsterblich?“
    Festus setzte sich wieder neben Betty und nahm ihre Hand. Ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie allmählich die Tragweite dieser verworrenen Geschichte zu verstehen begann und sich dabei nicht wohl fühlte. Auf ihrer Stirn hatten sich tiefe Sorgenfalten gebildet.
    Kirsten beugte sich vor und schenkte sich und Steve noch etwas Rotwein nach. „Du wolltest doch noch etwas, oder?“, meinte sie, als wenn sie sich schon jahrelang kennen würden.
    Steve nickte stumm, nahm das Glas entgegen und trank.
    „Festus hat sicher Recht mit seinen Ausführungen. Aber wir vergessen hier eines. Das es hier um etwas Großes geht und mit herkömmlichen Denkmustern kaum zu erklären ist, darüber sind wir uns doch wohl einig! Wenn dem so ist, dann müssen wir uns darauf einstellen, dass der Kampf gegen den Teufel nicht mit konventionellen Mitteln zu gewinnen ist. Ich habe euch die Passage aus den Centurien vorgelesen. Heißt es da nicht, dass Böse sei nur mit wahrer Liebe zu besiegen? Kirsten schaute beschwörend in die Runde und erkannte in jedem Augenpaar wachsende Skepsis.
    Beschwichtigend hob sie die Arme. „Ich weiß, ich weiß. Das klingt ziemlich naiv, und wie aus einem Märchen der Gebrüder Grimm. Ich kann auch nicht sagen, wie das von statten gehen soll, aber… so wie es aussieht haben wir keine Alternativen. Die Waffe, mit der wir, ich den Teufel zurück in die Hölle schicken werde ist schlicht und einfach Liebe!“
    „Und dieser Zahn“, meinte Steve und starrte Kirstens Anhänger eigentümlich an. Gedanklich versuchte er einen Plan zu entwerfen. Das sie an Frank Cole heran kommen müssten, war klar.
    Liebe! Wie in aller Welt sollte die Liebe da ins Spiel kommen. Und überhaupt. Den Vizepräsidenten einfach so umzubringen, konnte auch nicht Sinn des Ganzen sein. Beweise mussten her. Allein die Tatsache, das Cole ein unsympathischer Kerl war, durfte nicht als Motiv ausreichen. Und selbst wenn sie direkt neben Cole stehen würden… was dann? Sollte Kirsten sich dem Mann an den Hals werfen, oder mit ihm ins Bett gehen? Unwillkürlich zuckte es bei dem Gedanken in seinem Magen. Die Vorstellung, dass Kirsten mit einem Mann schlafen würde machte ihn eifersüchtig. Hatte er sich etwa in die Professorin verliebt?, fragte er sich verwirrt.
    Entschlossen schob er den Gedanken bei Seite und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    „Wie kommen wir an Cole heran. Das ist die entscheidende Frage“, stellte er die Frage in den Raum.
    „Das kann ich Dir sagen“, meinte Sheldon trocken. „Cole wird Sonntag in Begleitung einiger Abgeordneter, oder besser gesagt, seinen Lakaien, zu einen Gipfel nach London kommen. Dienstag wird er wieder abreisen. Das hängt mir übrigens ganz schön im Nacken. Im Moment sollte ich mich eigentlich mitten in den Vorbereitungen befinden. Angekündigt war eigentlich der Präsident persönlich, aber Cole wird ihn wohl vertreten.“ Sheldon streckte sich gähnend bevor er fortfuhr. „Alexander Davids ist in letzter Zeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen, weshalb Cole jetzt öfter dessen Amtsgeschäfte übernimmt. Cole wird sogar in der Botschaft übernachten. Aus sicherheitstechnischen Gründen, Ihr versteht. Eine Anordnung übrigens, die Cole selber getroffen hat. Nicht unbedingt auffällig, aber nach dem was wir nun wissen, macht das natürlich doppelten Sinn…“
    „Und ich wette, der Präsident wird in nächster Zeit nicht wieder gesund werden“, orakelte Festus. „Was sieht Eure Verfassung eigentlich in solch einem Fall vor. Wenn der Präsident aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit seine Arbeit nicht ausüben kann… wer fällt dann die wichtigsten Entscheidungen. Der Senat?“
    „Der Senat!“ Sheldon lachte sarkastisch. „Cole! Der Vizepräsident natürlich. Die Streitkräfte mobilisieren, oder sogar den Einsatz von Nuklearwaffen anordnen kann er selbstverständlich nicht allein. Dazu muss er wirklich erst den Senat überzeugen. Aber auch hier kommt wieder ein passendes Puzzleteilchen ins Bild. Cole hat sehr viele Freunde im Senat. Im Falle einer Amtsübernahme, auch wenn sie nur vorübergehend ist, hat er leichtes Spiel mit den Senatsabgeordneten. Langsam wird mir die Sache unheimlich. Merkt Ihr, wie ausgeklügelt der Plan ist?

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