Die Fährte des Nostradamus
nur noch hinterher schauen. Harris war etwas langsamer. Er versuchte sich Riley in den Weg zu stellen, musste aber ebenfalls zur Seite springen. Dann war der Rover auch schon am Ende des Feldweges und verschwand auf die Landstraße.
Sheldon versuchte aufzustehen, was ihm aber wegen der vielen Dornen schwer viel. Steve kam ihm zur Hilfe, und befreite ihn aus dem Gestrüpp.
„Das war Riley“, sagte Sheldon keuchend. „Dieser verdammte Schweinehund…“
brüllte er und klopfte sich wütend den Staub von den Sachen.
„Du kennst den Typen?“ meinte Steve überrascht.
„Keine Zeit für lange Reden. Los, wir müssen hinterher. Warte, ich hol den Wagen…“. Sheldon rannte so schnell er konnte zum Van zurück. Kirsten lief ihm entgegen und konnte gerade noch einen Zusammenprall mit Sheldon verhindern. Ohne sich weiter um sie zu kümmern sprang der Botschafter in den Van und ließ den Motor aufheulen. Im gleichen Augenblick verstummte die Sirene, die die ganze Zeit über einen höllischen Lärm verursacht hatte. Sheldon wendete mit durchdrehenden Rädern auf dem Hof und ließ Kirsten in einer dichten Staubwolke zurück.
Steve kam ihm auf halben Weg entgegen und sprang in den Wagen. Dann jagten sie den Feldweg entlang. Plötzlich tauchte vor ihnen Festus Wagen auf. Sheldon versuchte noch das Lenkrad herumzureißen, aber der Van hatte bereits zu viel Fahrt bekommen und traf den Transporter am rechten Kotflügel. Glas splitterte und der Kotflügel wurde völlig abgerissen. Sheldon konnte jedoch keine Rücksicht darauf nehmen und trat das Gaspedal voll durch.
Festus saß erschrocken hinter dem Lenkrad und machte den Beiden Zeichen, in die Entgegengesetzte Richtung zu fahren. Er hatte den davonrasenden Rover gesehen und konnte sich denken was geschehen war. Sheldon schaltete sofort. Mit einem lauten Fluchen wendete er den Wagen erneut, und gab Gas.
„Riley, dieser verfluchte Idiot“, schrie Sheldon außer sich vor Wut und schlug unbeherrscht auf das Lenkrad ein.
„Wer ist denn nun dieser Riley.“ Steve wusste noch immer nicht, wovon Sheldon redete. Beim Sprung war das Gummiband gerissen das seine Haare zusammenhielt. Mit beiden Händen strich er sich die wirren Haare aus dem Gesicht.
„Das ist der Typ vom Yard, von dem ich dir erzählt habe. Das Schwein saß vor ein Paar Tagen noch an meinem Schreibtisch und half bei der Suche nach Kirsten. Als Darr und Baxley den Job übernahmen, hatte er es plötzlich sehr eilig zurück in seine Dienststelle zu kommen. Es würden noch weitere Aufgaben seine Anwesenheit erfordern, wie er sich ausdrückte.“ Sheldon raste ohne Rücksicht auf den Verkehr die Landstraße entlang. Nur in den engen Kurven bremste ab, um nicht im Straßengraben zu landen. Sein Gesicht war verschwitzt und rot vor Wut.
„Dann arbeitet der jetzt auf eigener Rechnung, meinst Du?“
„Was weiß ich. Fakt ist, das der Kerl nicht auf unserer Seite ist. Was er mit seiner Beute anstellen wird…, keine Ahnung.“
Sie kamen nun an einen graden Abschnitt der Landstraße, der direkt nach Rennes führte. Es war offensichtlich, das Riley zum Flughafen wollte.
„Da!“, rief Steve plötzlich, und zeigte in Fahrtrichtung. „Das ist er doch…“
In einiger Entfernung kam Rileys Rover in Sicht. Sie waren noch zu weit entfernt, um Einzelheiten erkennen zu können, aber das halsbrecherische Tempo des Fahrers ließ keinen Zweifel zu.
„Den haben wir gleich“, meinte Sheldon verbissen. Er umfasste das Lenkrad so fest, das seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
„Wenn diese Mühle nur etwas mehr Power hätte.“ Sheldon trat das Gaspedal ganz durch, aber der Van war bereits an seine Grenzen angelangt. Mehr war nicht drin.
„Greif mal ins Handschuhfach“, befahl Sheldon. Steve öffnete die Klappe und fand im Fach Festus Pistole. Wortlos nahm er die Waffe in die Hand und schaute Ed von der Seite an. Der Botschafter blickte nur kurz zurück, aber der Blick in Sheldons graublauen Augen sagte Steve, wie entschlossen sein Freund war.
Riley raste die Landstraße entlang und überlegte fieberhaft seine nächsten Schritte. Sein Blick fiel auf die Sachen, die er aus dem Van entwenden konnte. „Nur einen kühlen Kopf bewahren, nur nichts überstürzen“, redete er leise mit sich selbst. Die Ereignisse hatten sich überschlagen. Jetzt hieß es so schnell wie möglich die Ware abliefern. Das bedeutete vor allem… raus aus Frankreich! Er musste den nächsten Flieger nach England erreichen, und die
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