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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Jetzt, wo Riley vor ihnen stand, wirkte der Mann noch harmloser. Sein Hemd saß schief, hing halb aus der Hose und seine Sommerjacke hatte einen Riss bekommen. Ein ahnungsloser Spaziergänger, der die Szene beobachtet hätte, würde die Situation völlig falsch einschätzen.
    „Was machen wir jetzt mir ihm?“, wollte Steve wissen.
    „Erst einmal werden wir uns unsere Sachen aus dem Wagen holen und dann bringen wir den Typ zur Polizei, was dachtest du denn“, meinte Sheldon sachlich. „Wir stecken bis zur Halskrause in Schwierigkeiten und dieser Wurm hier wird uns rehabilitieren.“
    Die Gedanken überschlugen sich in Rileys Kopf. Er war so dicht an seinem Ziel, und nun sollte alles umsonst gewesen sein? Plötzlich spürte er das Gewicht der Granate in seiner Jackentasche. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Und schießen? Niemals würde Harris jetzt noch einen Schuss auf ihn abfeuern. Dafür war er viel zu wertvoll für die Beiden. Er setzte alles auf eine Karte und nutzte die Sicherheit, in der sich die Beiden glaubten, für sich.
    Völlig überraschend riss er sich von Sheldon los und wirbelte herum. Dabei griff er in die Jackentasche, holte die Granate hervor und entsicherte sie.
    „Tut mir leid Leute, aber ich bin diesen Weg schon zu weit gegangen, um mir jetzt noch von Euch die Suppe versalzen zu lassen. Hut ab. Beinahe wäre Euer Plan aufgegangen. Beinahe!“
    Sheldon und Steve waren überrumpelt. Sie hatten Riley in seiner Entschlossenheit unterschätzt, und standen wie angewurzelt vor dem kleinen Mann mit der Granate.
    „Nun möchte ich Sie bitten, die Waffe weit von sich zu werfen, Mr. Harris. Keine Spielchen mehr, dann kommen alle Beteiligten ohne Schaden aus dieser unglücklichen Situation.“
    Steve blickte zu Sheldon dessen Kiefermuskeln hervortraten und Riley wütend anstarrte. Im Moment hatten sie keine andere Wahl. Steve blieb nichts anderes übrig, als den Forderungen des Agenten nachzukommen. Vorsichtig fasste er die Pistole am Lauf und schleuderte sie in den Wald.
    „Gut gemacht, Harris. Und nun wird der Herr Botschafter das Gewehr am Lauf nehmen, so wie es eben Ihr Kollege so schön vorgemacht hat und mir freundlichst aushändigen. Aber hübsch langsam, wenn ich bitten darf.“ Riley versuchte cool zu wirken, doch sein Körper sprach eine andere Sprache. Er zitterte wie Espenlaub. Speichelfäden bildeten sich an seinen Lippen, wenn er redete.
    Sheldon zuckte mit den Achseln und bückte sich nach der Waffe.
    „Was glauben Sie, wie weit sie kommen, Riley. Es gibt nicht einen Ort auf diesem Planeten, wo Sie sicher sein können. Ihr Leben wird eine ständige Flucht sein, darauf können Sie wetten“, prophezeite Sheldon und reichte Riley das Gewehr.
    „Nett, wie Sie sich um mein Wohlergehen sorgen, Sheldon. Aber ich kann Sie beruhigen. Ich habe mir da schon einen hübschen Flecken ausgesucht, an dem ich mich sehr wohl zur Ruhe setzen kann. Vielleicht schreibe ich Ihnen mal eine Karte.“
    „Ich habe eher das Gefühl, als wenn Sie die Lage längst nicht mehr überblicken Riley. Es sind wegen der Centurien schon einige Menschen gestorben. Was macht Sie so sicher, dass Sie nicht ebenfalls auf einer Abschussliste stehen und irgendwo irgendjemand nur darauf wartet, Ihnen das Buch wieder abzujagen?“ Sheldon versuchte Riley zu verunsichern, aber im Gesicht des anderen zeigten sich keine Anzeichen von Zweifel. Im Gegenteil. Riley schien trotz seiner Nervosität einen kühlen Kopf zu haben. Mitleidig schaute er Sheldon ins Gesicht. „Sie zerbrechen sich meinen Kopf, Botschafter. Aber glauben Sie mir… ich benötige Ihre Hilfe dahingehend nicht, Danke. Und, falls es Sie beruhigt. Außer mir und Baxley hatte niemand Kenntnis von den Centurien, geschweige denn von dessen Wert. Und La Doux kann auch nicht mehr reden. Der Gute hatte einen Unfall.“
    „Dann stecken Sie also dahinter. Sie haben den Franzosen auf dem Gewissen.“
    Riley verzog bedauernd das Gesicht. „Eine schlimme Sache, ich weiß. Aber er hatte es nicht anders gewollt. Wenn La Doux mich anständig bezahlt hätte, wäre er mit heiler Haut davon gekommen.“
     
    Sheldon versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Riley wirklich zu allem entschlossen war, und die Granate zünden würde. Dadurch wäre nichts gewonnen. Im Moment standen sie zu dicht beieinander und würden alle verletzt oder getötet werden. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg, doch Riley saß am längeren Hebel.
    Langsam ging Riley

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