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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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für ihre Mutter ein Alptraum. Kirsten entwickelte schon früh den Drang alles ausprobieren zu müssen und diese Abenteuer endeten des Öfteren auch im Krankenhaus. Das Essen von, ihrer Meinung nach, lecker riechenden Lippenstiften der Mutter und dem anschließenden Auspumpen des Magens war nur eine von vielen Episoden. Mit 17 kamen die ersten Drogen ins Spiel. Kirsten befand sich in dem typischen Karussell das mit Alkohol anfing und beim Kokain endete. Zusammen mit Corinna, ihrer damaligen besten Freundin zog sie um die Häuser und ließ sich Tagelang nicht Zuhause blicken. Ihre Mutter litt in diesen Tagen und Nächten Höllenqualen und weinte sich oft vor Kummer in den Schlaf.
    Dann starb Corinna. Eine Überdosis Heroin setzte ihrem jungen Leben ein qualvolles Ende und markierte in Kirstens einen Wendepunkt.
    Corinna und sie hatten sich für jenen schicksalhaften Abend vorgenommen, endlich dazu zu gehören und den spöttischen Hänseleien ihrer Freunde, die mit der Nadel schon Erfahrungen gesammelt hatten ein Ende zu setzen.
    Kirsten sah sich plötzlich in den kleinen Partykeller eines Freundes, in dem sie sich oft mit ihrer Clique getroffen hatte. Die Gerüche, der muffige Duft von abgestandenem Bier und Zigaretten, alles war plötzlich wieder da. Die Musik, dass Stimmengewirr und Gelächter…
    Corinna wollte die Erste sein und setzte die Nadel nervös an die Armvene. Kirsten erinnerte sich noch an ihr hysterisches Lachen, als sich ein dicker Bluterguss in Corinnas Armbeuge bildete.
    Dann war Kirsten an der Reihe. Sie war gerade dabei sich den Arm abzubinden, als Corinna plötzlich die Augen verdrehte und zu röcheln begann.
    Was dann geschah, konnte nur noch als realistischer Alptraum beschrieben werden, aus dem Kirsten bei Corinnas Beerdingung erwachte und ihr Leben völlig veränderte. Seit dieser Zeit konnte sie nichts mehr erschüttern und errichtete eine unsichtbare Barriere um ihre empfindsame Seele, die ihr, meist von ihren Ex Lovern, den Ruf als gefühlskalte Emanze einbrachte. Sie wusste, wie paradox sie auf ihre Umwelt wirkte. Auf der einen Seite war sie die sanfte Frau, mit der man über alles Reden konnte und ihren Freunden selbstlos zur Seite stand, auf der Anderen die abgeklärte Professorin, die, für Außenstehende, egoistisch ihre Ziele verfolgte.
     
    „Auf jeden Fall passen Sie mit Ihrem Aussehen genau in diese Gegend“. Kirsten wusste im ersten Moment nicht, wo sie war, als sie Sheldons Stimme neben sich hörte und schaute ihn wortlos an. Dann wurde sie wieder sachlich.
    „So, ich bin dann soweit. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich brauche jetzt etwas Zeit für mich. Allein!“
    Kirsten spielte die strenge Expertin. Sheldon ging darauf ein und trollte sich spaßeshalber wie ein junger Student.
    „Rufen Sie mich bitte, wenn Sie etwas herausgefunden haben.“
    Steve kam mit einem grob bearbeiteten Holzbrett auf dem drei Becher standen nach draußen, und stellte es auf dem Tisch ab. Angenehmer Kaffeeduft verbreitete sich in der warmen Mittagssonne, und Kirsten fühlte sich unter diesen Arbeitsbedingungen sehr wohl.
    „Dad hat uns Kaffe gekocht.“
    „Wir sollen die Lady in Ruhe lassen“, warnte Sheldon scherzhaft, nahm sich einen Becher und nahm einen Schluck. Steve beobachtete Sheldon und grinste, als der sein Gesicht verzog.
    „Collums Kaffee ist nichts für schwache Nerven, stimmts?“
    „Mann.“ Sheldon machte ein überraschtes Gesicht. „Mit dem Zeug könnte man Leichen für die Ewigkeit einbalsamieren.“
    „Schon klar“. Steve nahm sich ebenfalls einen Becher und ging schweigend in Richtung der Klippen.
    Die Qualität der Kopie stellte für Kirsten kein Problem dar. Sie musste jedoch feststellen, dass es hier draußen viel zu hell war. Normalerweise arbeitete sie in ihrem Büro bei Lichtverhältnissen, bei denen ein Scanner optimal arbeitete. Die starke Sonne beeinträchtigte das Gerät jedoch so stark, das nur kryptische Zeichen ausgespuckt wurden. Kirsten ärgerte sich, denn daran hätte sie denken müssen.
    Kurzerhand packte sie Laptop und Scanner wieder ein und klopfte an der Tür.
    Nachdem sie wiederholt angeklopft hatte, öffnete sie vorsichtig und trat ein. So, wie sie vermutet hatte, herrschte hier diffuses Licht. Genau, wie sie es für ihre Arbeit benötigte.
    Die Hütte bestand aus einen einzigen Raum, der alles in sich verband. Zur Linken befand sich eine kleine Küchenzeile, die lediglich aus einen alten Herd bestand und auf der anderen Seite

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