Die Fährte des Nostradamus
Kenntnis über den Inhalt der Dokumente, die Kirsten bereits entschlüsselt hatte.“
Kirsten klärte ihn in kurzen Sätzen über die Vorgeschichte ihres Besuches auf, was Steves Interesse nur noch steigerte.
„Hat die Auswertung des weiteren Dokumentes etwas ergeben, Sir?“
Darr war jetzt genau so angestachelt, wie Kirsten, Sheldon und Steve. Nur Baxley behielt sein ewiges Pokerface und schien über den Dingen zu stehen.
Sheldon berichtete knapp. Die Bestätigung der Prophezeiung, der Glen Canyon Staudamm würde brechen, räumten letzte Zweifel aus. Sheldon und Darr kamen nach kurzer Absprache zum Schluss, das sie die Pflicht hatten in Frankreich weiter zu suchen.
Darr schickte Baxley zum Helikopter, damit der Pilot Vorbereitungen treffen konnte und nahm sein Handy zur Hand. Die Entscheidung musste erst noch von seinen Vorgesetzten absegnen werden.
„Würden Sie uns weiter zur Seite stehen, Ms. Moreno? Auch in diesem Fall natürlich ganz offiziell?“
„Wenn Sie mich nicht gefragt hätten, wäre ich ernsthaft enttäuscht gewesen, Mr. Sheldon.“
Sie roch plötzlich den würzigen Geruch des Abenteuers. Auf einmal schien alles möglich zu sein und sogar König Artus mit seiner berühmten Tafelrunde wurde von ihr aus dem Reich der Erzählungen entlassen. Merlins Grab… alte Legenden waren plötzlich so nah.
Wer weiß, was wir noch entdecken werden, dachte sie und ließ ihrer Phantasie freien Lauf.
„Ich werde Collum kurz bescheid sagen und ein paar Sachen einpacken.“
Steve stand umständlich auf und machte sich auf den Weg zum Schuppen, wo er Collum vermutete.
„Entschuldigen Sie bitte. Ms. Moreno. Ich habe auch noch einige Telefonate zu tätigen. Williams muss mich bis auf Weiteres vertreten und benötigt noch Instruktionen.“
Sheldon stand auf und nahm sein Handy zur Hand.
Agent Darr kramte die Augentropfen aus seiner Jackentasche hervor und legte seinen Kopf in den Nacken, während Kirsten es sich auf der Bank gemütlich machte. Sie wollte die Sonne noch etwas genießen bevor die Reise weiter ging. Sie spürte mit geschlossenen Augen Darrs Blicke auf sich ruhen und fragte sich, ob dieser Mann überhaupt ein Privatleben hatte, oder gar eine Beziehung zu einer Frau. In ihrer Fantasie stellte sie sich Darr mit dieser arroganten Ms. Brent als Paar vor und grinste innerlich.
Neben sich hörte sie Sheldon, der gerade das Gespräch mit Williams beendete. Der Wind ließ allmählich nach. In der Ferne kreisten Seemöwen, die sich gegenseitig das Futter abjagten. Kirsten beobachtete ihre Luftkämpfe, während sie ihren Kaffee trank. Es war nun fast windstill und die Sonne entfaltete ihre volle Kraft. Das warme Holz verbreitete einen angenehmen Duft zum Meeresrauschen, das nun deutlicher zu hören war. Zufrieden schloss sie wieder die Augen und rekelte sich in der Sonne um den Alltag zu vergessen. Ihre Stirn begann zu kribbeln. Sie wunderte sich denn eigentlich fühle sie sich entspannt. Leichter Schlaf hüllte sie ein und ließ das Gefühl verblassen.
Kirsten wusste nicht, wie lange sie inzwischen auf der Bank gesessen hatte, als ein seltsames Geräusch, etwa so, als wenn ein Fahrradventil platzt, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Gleichzeitig spritzte ihr etwas ins Gesicht. Verwundert schaute sie auf, doch was sie sah, konnte ihr Verstand nicht sofort verarbeiten. Agent Darr sank lautlos zu Boden. Aus einem Loch in seiner linken Schläfe sickerte Blut hervor. Die rechte Schläfe existierte nicht mehr … war einfach vom Kopf gerissen. Ein Auge trat von innen gegen seine Brille und glotzte sie erstaunt an. Das andere war ebenfalls nicht mehr vorhanden. Dann kippte Darr zur Seite und gab den Blick auf Baxley frei. Der kam mit gezogener Waffe seelenruhig hinter der Hütte hervor und richtete sie lässig auf Sheldon, der mit dem Rücken zu ihm stand.
Ed Sheldon war zu lange bei den Marines gewesen, um das typische Geräusch eines Schalldämpfers nicht richtig deuten zu können. Langsam drehte er sich um. Er sah zunächst Kirsten und erschrak. Ihr Gesicht war Blut besudelt und vor Entsetzen erstarrt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie zu Boden. Sheldon konnte nicht alles sehen, aber er erkannte auch so, das dort Agent Darr lag. Instinktiv wusste er, das Darr tot war. Etwas weiter links vor der Hütte stand Baxley und die Waffe des Agenten war auf ihn gerichtet..
„Keine Angst, Botschafter. Ihnen wird nichts geschehen. Vorerst! Sie setzten sich jetzt brav neben Ms. Moreno und tun so, als wäre
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