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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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mehr viel Zeit blieb.
    Der Botschafter packte den Sterbenden am Kragen. Rücksicht war von Ed Sheldon jetzt nicht mehr zu erwarten.
    „Wer sind Ihre Auftraggeber. Nennen Sie mir Namen oder Sie werden während des Sterbens noch eine Menge über Schmerzen erfahren. Nun reden Sie endlich“, herrschte Sheldon Baxley an.
    Baxley atmete nur noch stoßweise und versuchte ein unverschämtes Grinsen.
    „Kann mir egal sein, ob Sie die Drahtzieher kennen. Entwischen können Sie …“
    Baxleys Körper gab auf und schüttelte sich unter Krämpfen.
    „… Entwischen können Sie denen nicht mehr“.
    Steve kam so schnell es ihm möglich war angerannt. In seiner linken Hand hielt er seinen Sportbogen mit schussbereitem Pfeil. Etwas weiter hinter ihm kam Collum aus dem Schuppen und hielt sich den Kopf.
    „Ich … ich habe meinen Auftraggeber niemals persönlich kennen gelernt. Aber seine ...“
    Baxleys konnte nur noch mühsam sprechen, seine Stimme wurde immer schwächer.
    „ … die Stimme. Ich habe die Stimme erkannt, als wir gestern …“
    Leblos sackte der Köper zusammen. Sheldon hatte Baxley immer noch am Kragen, den Blick fragend auf Steve gerichtet.
    Steve stand A temlos neben Sheldon. Sein Blick wanderte zwischen dem Botschafter und Kirsten hin und her, die zitternd unter dem Tisch hervor kam. Langsam ließ er den Bogen sinken und lockerte die Sehne.
    Sheldon nahm plötzlich das Gewicht der Leiche wahr, ließ sie angewidert fallen und kam wieder hoch.
    Das vermeintliche Abenteuer war innerhalb Minuten einem brutalen Alptraum gewichen.
    Mit fahrigen Bewegungen strich Kirsten Haare aus ihrem Gesicht. Dann bemerkte sie das viele Blut. Entsetzen spiegelte sich auf ihrem Gesicht, als sie auf ihre blutverschmierten Hände starrte. Mit einem Schrei wandte sie sich um und rannte panisch an den Männern vorbei, in Richtung der Klippen. Augenblicke später war sie aus dem Blickfeld der Männer verschwunden.
    Collum kam gerade an den Tisch, als Kirsten ihn fast umrannte. Besorgt schaute er ihr nach. Ihm gefiel es nicht, das Kirsten nach diesem Erlebnis allein in den Klippen herum lief. Er vergewisserte sich kurz, ob Steve und Ed in Ordnung waren und eilte ihr hinterher.
     
    „Das ist ja eine schöne Scheiße. Hast Du noch etwas aus dem Typen heraus bekommen?“ Steve schaute Sheldon fragend an, nachdem sie eine Weile schweigend auf die Leichen gestarrt hatten.
    „Nur das, was Du auch mitbekommen hast.“
    Sheldon zermarterte sich das Hirn. Was war so wichtig an der Sache, dass es Mord rechtfertigte.
    Steve ging zur Bank und setzte sich.
    „Wenn Du versuchst, Dir einen Reim darauf zu machen …, ich hätte da vielleicht eine Erklärung.“ Steve machte einen abgebrühten Eindruck. In seinem Inneren liefen jedoch alle Sinne auf Hochtouren. Seine alten Denkmuster arbeiteten wieder so routiniert und präzise, als hätte er sie nie abgelegt.
    „Dann halte nicht länger hinterm Zaum, Mann. Fang an zu reden.“
    „Liegt doch auf der Hand. Überleg doch mal. Ihr Amis habt diese Nostradamus Geschichte sogar in ein streng geheimes Projekt genommen. Damals war es jedenfalls geheim. Was glaubst Du wohl warum?“, Steve machte eine Pause, und dachte nach.
    „Weil die einfach wissen wollten, was an der Sache dran ist?“, fuhr er fort. „Wohl kaum. Da steckt mehr dahinter. Wie gesagt, ich habe meine Forschungen auch nach meinem Ausstieg aus dem MI6 weiter betrieben. Alte Quellen angezapft und so. War ja eben nicht mehr geheim.“
    Steve massierte sich den Nacken. Seine Kopfschmerzen machten sich wieder bemerkbar. Wie immer, wenn er unter Stress stand.
    „Ich habe Dir doch von den Centurien erzählt. Du kannst natürlich nicht wissen, dass es zwei unterschiedliche Versionen davon gab. Die Texte, die Du in jedem Buchladen oder bei eBay kaufen kannst sind kirchengefällige Verse, die nur dazu gedacht waren, von den wirklichen Prophezeiungen abzulenken. Vor dem Scheiterhaufen war schließlich niemand sicher. Selbst Günstlinge des Königs nicht.“ Steve lachte trocken.
    „Nostradamus war nicht nur Arzt und Seher. Einen cleveren Geschäftsmann konnte man ihn mit Recht auch nennen. Er hatte seiner Zeit sogar den Bau eines Kanals in der Provence finanziert. Aber das nur am Rande. In der ersten Version seiner Centurien, die er leichtsinnigerweise so niedergeschrieben hatte, wie er meinte es gesehen zu haben, deutete Nostradamus beispielsweise den Niedergang des Papsttums an. Karl IX konnte ihn nur durch eine großzügige Spende an die

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