Die Fährte des Nostradamus
Armbewegung seinen Schreibtisch leer.
Am anderen Ende der Leitung herrschte abwartende Stille. Obwohl der Anrufer mit einer heftigen Reaktion seines Auftraggebers gerechnet hatte, war er doch überrascht über den rasenden Ausbruch La Doux.
„Das darf doch wohl nicht war sein. Haben Sie jetzt auch noch den Kontakt zu Ihrer Stimme verloren? Nun reden Sie schon, Sie Versager…“
„Unser Mann hat sich zum vereinbarten Zeitpunkt nicht gemeldet. Ein Versuch meinerseits, ihn zu kontaktieren, scheiterte ebenfalls. Ich gehe davon aus, dass es beim Zugriff auf die Professorin zu unerwarteten Problemen gekommen ist. Wir können jedoch definitiv davon ausgehen, dass sich die gesuchte Person in Begleitung des Botschafters und eines Bekannten bereits in Frankreich aufhält.“ Die Stimme schlug einen versöhnlichen Ton an. „Ich habe aussagekräftige Telefonate des Botschafters mit seinem Stellvertreter abgehört. Des Weiteren sendet uns die Wanze im Helikopter ihren aktuellen Standort. Flughafen Rennes Monsieur. Das ist alles, was ich sagen kann.“
Jacques La Doux saß mit offenem Mund an seinem Schreibtisch, und rang um Fassung. Ungläubig starrte er auf das Handy, als wenn es Schuld an der plötzlichen Wende sei. Solche laienhaften Fehler konnten… durften nicht passieren. Eines war klar. Er musste die Sache nun selber in die Hand nehmen. Diese britischen Idioten hatten nicht länger sein Vertrauen.
„Ihre Dienste werden von mir nicht mehr benötigt“, flüsterte er kalt in den Hörer. „Und wagen Sie es ja nicht, noch einmal diese Nummer zu wählen. Ich hätte große Lust, Sie und Ihre Amateure für immer aus den Verkehr zu ziehen.“
Barsch unterbrach La Doux die Verbindung und schleuderte das Handy gegen die Wand, wo es zerbrach.
Sie waren also schon in Frankreich, Sheldon und diese Frau. Und sie wurden von einem weiteren Mann begleitet. Egal! Rennes… dachte er laut, während er hektisch in seinem Büro auf und ab lief. Diesen Flughafen haben sie nicht ohne Grund gewählt. Einem plötzlichen Gedanken folgend, hetzte er zum Wandtresor, stellte die Kombination ein, und entnahm er der kleinen Wandöffnung ein in Leder gebundenes Buch, dem man ein hohes Alter ansehen konnte. Mit fahrigen Bewegungen blätterte er darin herum, und suchte eine bestimmte Stelle.
„Ja… Rennes“, flüsterte er wissend. Es kam in letzter Zeit öfter vor, das La Doux mit sich selbst sprach.
„Rennes. Merlins Grab … Die wollen zu Merlins Grab“, rief er laut. Bestätigung suchend schaute er zu dem in Öl gemalten Abbild seiner Mutter. Nach ihren Tod hatte er das Gemälde in Auftrag gegeben, und es hing fortan an der Wand hinter dem Schreibtisch. Ein weiteres, das seine Schwester zeigte, befand sich an der gegenüberliegenden Wand über einer Sitzgruppe. „Das hast du gut gemacht, Junge.“ La Doux konnte die Gedanken des Gemäldes erraten und sprach sie laut aus.
In den Aufzeichnungen des Ayme Chavigny, dessen Original er in Händen hielt, stand doch etwas von diesem Grab, von dem Jacques wusste, dass es in der Nähe von Rennes lag. Der Wald von Paimpont, oder auch Zauberwald genannt. Das war das Ziel der Gesuchten. La Doux war sich sicher, dort die Spur wieder aufnehmen zu können. Doch von nun an wollte er nichts dem Zufall überlassen, und selbst das Regiment führen.
Für spezielle Aufgaben hatte er sich vorsorglich eine kleine Gruppe von Leibwächtern verschafft, die aus Kreisen kamen, in denen keine Fragen gestellt wurden. Mit diesen Männern sollte es keine Schwierigkeiten geben dieser Professorin und ihren Begleitern habhaft zu werden.
Er benutzte wieder die Gegensprechanlage. Dieses Mal wählte er die Taste für den Sicherheitsdienst.
„Nicolai“, meldete sich der Sicherheitschef mit starken Russischen Akzent.
„Ich benötige Sie und Ihre Männer in einer Stunde. Es geht um eine Angelegenheit, die äußerste Diskretion verlangt. Bereiten Sie sich bitte entsprechend vor. Und veranlassen Sie, dass der Learjet bereitsteht. Wir fliegen nach Rennes.“
„Wie Sie wünschen, Monsieur“, kam die Antwort emotionslos zurück. Noch immer aufgebracht setzte er sich wieder an seinem Schreibtisch und trat zufällig gegen den Papierkorb. La Doux Blut kochte über. Wie von Sinnen packte er den schweren Papierkorb und schleuderte ihn gegen die Wand wo er sich scheppernd leerte. Laut fluchend riss er die Schublade auf und zog ein Bild hervor, das ihm von diesen unfähigen Agenten aus England übermittelt wurde. Es zeigte
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