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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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alter Gewohnheit nach einem geeigneten Fluchtweg um.
    Zu Fuß ging es weiter entlang der parkenden Autos und etwa zwanzig Minuten später erreichten sie endlich ihr Ziel. Selbst ein Ortsfremder hätte den Weg nicht verfehlen können, denn die vielen Menschen strömten wie einem geheimen Ruf folgend in dieselbe Richtung.
    Sheldon kam sich vor wie auf einem mittelalterlichen Markt. Hunderte von Menschen in den unterschiedlichsten Verkleidungen liefen umher, saßen im Schatten der Bäume, oder standen in angeregten Diskussionen vertieft an Stehtischen und tranken aus weniger mittelalterlich wirkenden Pappbechern. Aus in Bäumen versteckten Lautsprechern klang mittelalterliche Musik, die hin und wieder von Durchsagen unterbrochen wurde. Es roch nach Bratwurst, Bier und abgebrannten Kräutern. Gras wurde auch geraucht. Diesen Geruch konnte Sheldon mit sicherer Nase von allen Düften dieser Welt unterscheiden und rief Bilder aus alten Zeiten in ihm hervor.
    Betty hatte die Spitze gebildet und drehte sich plötzlich um. Mit den Daumen deutete sie über ihre Schulter.
    „Da habt Ihr Euer Grab. Ich habe es schon oft genug gesehen und schau mal, ob ich hier ein paar bekannte Gesichter sehe. Ich bleibe aber in der Nähe. Meldet Euch einfach, wenn Ihr genug gesehen habt oder von dem Rummel die Nase voll habt. Simone, kommst Du?“
    Steve hatte die Nase jetzt schon voll. Er fühlte sich in der Menschenmenge sichtlich unwohl, und wollte so schnell wie möglich von hier weg. Gestern noch die Abgeschiedenheit Cornwalls und heute das hier. Der Unterschied konnte nicht krasser sein. Nervös bahnte er sich einen Weg durch die Menge und zog Kirsten hinter sich her. Sein Rücken machte ihm wieder Probleme. Vor dem Grab blieb er stehen und nahm eine Tablette.
    Steve schaute Kirsten ernüchtert an.
    „Das ist also das sagenumwobene Grab Merlins, Sohn des Teufels und einer Christin, Geliebter der Morgaine und Berater des Artus. Ziemlich unspektakulär, seine letzte Ruhestätte.“
    Das Grab war kreisförmig angelegt und erinnerte an Dolmen aus der Steinzeit. Ein etwa vier Meter durchmessender Steinkreis, bestehend aus drei großen, aufrecht stehenden Steinen und einigen kleineren. Aus der Mitte wuchs ein Bäumchen. Eine Stechpalme, wie Steve meinte. Das Ganze wurde von einem etwa einen Meter hohen Holzzaun großzügig eingerahmt. Durch eine kleine Öffnung konnte man den Platz betreten um so bis ans Grab gelangen. Die Organisatoren hatten den Eingang mit dicken Tauen versperrt. Ihre Angst vor egoistischen Souvenirjägern war sicher begründet.
    „Aus dieser Entfernung können wir die Sache vergessen.“ Sheldon überblickte die Situation fachmännisch und trat zu Kirsten und Steve.
    „Am Besten, Du nimmst die Kamera und zoomst so nah wie möglich heran. Wenn Dir etwas auffällt gibst Du uns Bescheid, dann sehen wir weiter“, meinte er an Kirsten gewandt und schaute argwöhnisch umher.
    Um nicht in der Gruppe aufzufallen, mischten sich Steve und Sheldon unter die Leute, ließen Kirsten jedoch nicht aus den Augen. Hin und wieder blieben auch sie an der Umzäunung stehen und versuchten etwas Auffälliges zu erkennen. Sheldon gab diesen Versuch aber bald auf, da er ohnehin nicht die besten Augen hatte. Auch Steve versuchte aus allen Richtungen, das Grab auf Hinweise zu untersuchen und konnte nichts entdecken.
    Kirsten hatte inzwischen den Dolmen umrundet und im größten Zoom das gesamte Grab gefilmt. Auffällige Schriftzeichen sah sie jedoch nicht.
    Nach einiger Zeit kamen die Drei wieder zusammen um sich zu beraten.
    „So kommen wir nicht weiter“, resümierte Sheldon, der sich inzwischen eine Cola besorgt hatte. Wir müssen näher an die Steine, wenn wir hier noch etwas erreichen wollen.“
    „Im Moment sehe ich da keine Chance“, meinte Steve und deutete auf das bunte Treiben.
    Kirsten spielte grübelnd an ihrer Holzkette. Dann erhellte sich ihr Gesicht.
    „Jungs wartet mal kurz, ich habe etwas mit den Frauen zu besprechen.“
    Interessiert schauten die Männer Kirsten hinterher, die zielstrebig auf Betty und Simone zuging. Die Frauen steckten ihre Köpfe zusammen und unterhielten sich. Wenig später schlenderte Kirsten zu einem der Stände, und kaufte dort etwas. Dann kehrte sie zurück und ging mit den Frauen zum vorderen Teil der Umzäunung. Wieder sprach Kirsten sich mit Betty und Simone ab.
    Steve und Sheldon standen etwas seitlich in der Nähe und konnten nun erkennen, das jede der Frauen eine Kerze in der Hand hielt. Dann

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