Die Fährte des Nostradamus
Zeichen des Halbmondes. Tolle Geschichte was? Vielleicht haben wir noch die Zeit, uns das Bild anzusehen. Severin hat mir den Weg beschrieben. Wie es weiter gehen soll, wissen wir im Moment sowieso nicht richtig, oder sehe ich das falsch?“
Vor Kirstens geistigem Auge erschien plötzlich das Bild eines dicken Buches zusammen mit der Gewissheit, es bald in ihren Händen zu halten. Sie wurde das Gefühl nicht los geleitet zu werden. Etwas oder jemand war seit ihrem Besuch auf der Lichtung in ihrer Nähe, und lenkte ihre Gedanken in eine bestimmte Richtung. Elaine?
Es ist Deine Intuition, die Dir die richtigen Wege aufzeigt.
Die Worte entstanden in ihrem Geist, als ob ihr jemand ins Ohr flüsterte. So klar, so deutlich… und so… vertraut. Kirsten schüttelte seltsam berührt den Kopf.
Sie hatte den Männern noch nichts von ihrer inneren Stimme erzählt und hielt es erst einmal für das Beste, es dabei zu lassen.
Steve trank den Rest seines Bieres und versuchte sich vorsichtig zu strecken. An einen bestimmten Punkt angekommen hielt er plötzlich inne und entspannte sich unzufrieden.
„Scheiß Körper, sage ich Euch.“
„Nur nicht den Mut verlieren, Steve. Wenn Du möchtest, kann ich meine Hände auflegen. Steve lehnte dankend ab.
„Apropos legen, ich würde mich gern noch ein bisschen hinlegen, bevor wir und das Bild anschauen gehen“, meinte Kirsten und streckte sich gähnend.
Die Männer hatten nichts dagegen und wollten sich auch ein wenig Schlaf gönnen. Sheldon telefonierte kurz mit Williams, dann folgte er Steve aufs Zimmer und war bald eingeschlafen.
Als Kirsten und Steve zur verabredeten Zeit wieder nach unten kamen, stand Sheldon mit einem Kaffee am Tresen und verfolgte konzentriert einen Bericht im Fernsehen.
Eine Reporterin sprach in die Kamera, während im Hintergrund eine gesicherte Unfallstelle mit Polizei- und Rettungswagen zu sehen war. Dann wurden verschiedene Bilder von Jacques La Doux eingeblendet. Die Reporterin sprach sehr aufgeregt, und die Kamera schwenkte nun zur Seite, wo man einen Abschleppwagen sehen konnte, der gerade einen völlig ausgebrannten Wagen auf die Strasse zog. Einen Van! Nun wandte sich die Reporterin einem Mann zu, der offensichtlich Angaben zu dem Unfall machen konnte.
„La Doux ist tot“, hörte Sheldon Steve hinter sich sagen. „Wenn ich das richtig verstanden habe, ist er in seinem Auto verbrannt.“
Kirsten verfolgte betroffen den Bericht. Wieder hatte das Schicksal eine brutale Wende genommen. Was hatte das zu bedeuten. Hatte La Doux sich eventuell sogar selbst umgebracht?
Der Bericht war zu Ende und ein anderes Thema lief über den Bildschirm.
„Kannst Du den Wirt fragen, ob er mehr mitbekommen hat?“, bat Sheldon seinen Freund.
Steve schaute sich nach dem Wirt um, und fand ihn im Gespräch mit einem Gast an einem der Tische sitzen.
Kirsten bestellte für sich und Steve einen Kaffee und nahm am Tresen Platz. „Ziemlich verwirrend das Ganze. La Doux soll tot sein? Ich hatte vorhin noch gedacht, mich könne nichts mehr überraschen, und nun das.“ Sheldon schien ebenso betroffen wie Kirsten.
„Ob er mit seiner Schuld nicht mehr leben konnte und sich umgebracht hat?“
Sheldon schüttelte den Kopf. „Niemals! Der wollte reinen Tisch machen. Klar, seine Seele hatte einen Knacks, aber Selbstmord? Nein, soweit war der noch lange nicht.“
Steve kam nach einem kurzen Gespräch mit dem Wirt an den Tresen zurück.
„Und? Was sagt der Wirt?“
„Mehr wurde nicht berichtet. Die Untersuchungen laufen ja noch an. Aber mal eine andere Frage. War das nicht genau die Stelle an der Landstraße, wo wir gestern beinahe reingefahren wären?“
„Habe ich schon gedacht, Steve. Der Unfall. Muss kurz vor unserer Abfahrt von Festus passiert sein.“
Kirsten rutschte vom Barhocker. „Kommt, lasst und jetzt das Bild ansehen. Wenn ich hier noch länger sitzen bleibe, bekomme ich Kopfschmerzen.
Während der Fahrt diskutierten sie weiter über den Tod ihres ehemaligen Widersachers La Doux.
„Nehmen wir an, dass es kein Unfall war“, spekulierte Kirsten.
Dann ist die Sache für uns nach wie vor gefährlich“, spann Sheldon den Faden weiter. „Der oder die Täter könnten es schließlich auch auf uns abgesehen haben. Vielleicht dachten die, La Doux sei nun im Besitz der Centurien und wollten sie ihm abjagen. Und als die merkten, dass er sie nicht hatte, liquidierten sie ihn. Liegt doch nahe, dass die jetzt denken, wir hätten sie.“
Steve
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