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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Fackeln, die von eisernen Ringen gehalten wurden. Die Lampe hatte jedoch einen ausreichend starken Lichtkegel, so dass sie die Fackeln nicht benötigte.
    Nach etwa zwanzig Metern mündete die Treppe in einen kleinen Raum, der nur in gebückter Haltung begangen werden konnte. Die Luft war feucht, und erinnerte Kirsten an den Kohlenkeller des elterlichen Hofes. Jahrhunderte alter Staub dämpfte ihre Schritte. Überall hingen Fetzen dicker Spinnenweben von der Decke herunter, und wehten wie kleine Gespenster im Luftzug. Hinter sich hörte sie Steve stöhnen, dem sein Rücken in der gebückten Haltung Schmerzen bereitete. Dann verlor sich der Schein der Lampe plötzlich in der Dunkelheit. Kirsten wurde von Steve sanft nach vorn geschoben, damit auch die anderen den engen Gang verlassen konnten.
    „Ich habe eine Fackel“, meinte er sachlich und hielt sie Sheldon entgegen, damit er sie mit dem Feuerzeug anzünden konnte.
    Der Schein der Fackel tauchte die Umgebung sofort in ein warmes Licht, das sich glitzernd an den feuchten Wänden spiegelte.
    Sie konnten jetzt sehen, dass sie sich in einem Gewölbe befanden, das in seien Ausmaßen etwas kleiner als die der Abbaye war. Steve betrat das Gewölbe und entzündete eine weitere Fackel.
    „Ein Wunder, das die überhaupt noch brennen.“
    „Als er die Abbaye neu errichten ließ musste Notre Damme gewusst haben, dass es hier unten ein geheimes Gewölbe gab“, meinte Kirsten voller Bewunderung. Für sie gab es keinen Zweifel, dass dieses Gewölbe nicht von Nostradamus angelegt worden war.
     
    Die Wände bestanden aus nacktem, mäßig geglättetem Fels. Decken und Wände waren Ruß geschwärzt, und nur grob aus den Fels gearbeitet worden. Es roch nach feuchtem Rauch und verrottetem Holz.
    In der Mitte des Raumes fanden sie eine Feuerstelle aus faustgroßen Steinen. Ein eisernes Gestell, dessen Funktion nicht mehr zu erkennen war, lag verrostet wie das Gerippe eines Tieres zwischen den Steinen. Sonst war das Gewölbe schmucklos, und ohne erkennbaren Nutzen.
    „Die haben hier unten doch wohl kein Feuer gemacht. Innerhalb Sekunden könnte man nicht mehr atmen“, dachte Sheldon laut. Steve deutete auf eine kreisrunde, verschlossene Öffnung in der Decke, die nicht aus Naturstein bestand. „Da. Das war sicher der Abzug.“
    An einer der Wände hingen die Reste eines Regals, dessen vermodertes Holz zwischen zerbrochenen Tonbechern auf dem Boden verstreut lag. Vereinzelte, jedoch stark verblasste Zeichnungen, tauchten schemenhaft im Schein der Fackeln auf, und zeigten seltsame Tiere.
    Plötzlich knirschte es wieder. Alle schauten sich erwartungsvoll im Gewölbe um, und erwarteten eine neue Überraschung. Dieses Mal war es Kirsten, die es zuerst sah. An der Wand ihnen gegenüber drehte sich ein Teil des Felsens, und schob einen kleinen Altar in den Raum. Flankiert von zwei schweren Kerzenleuchtern stand in der Mitte des Altars eine verstaubte Schatulle, die ebenso reich verziert war, wie schon die Glocke. An der glatten Rückwand des Altars war das Bildnis einer Priesterin abgebildet, die entfernt mit Kirsten Ähnlichkeit aufwies. Die Farbe war jedoch schon so weit abgeblättert, dass das Antlitz der Priesterin kaum noch vorhanden war. Überhaupt erinnerten die Malereinen in den Gewölbe eher an steinzeitliche Höhlenmalerei, als an Werke alter Meister. Wie alt war dieser Ort wirklich?
    „Kupfer oder Bronze“, hörte Kirsten Sheldon neben sich sagen, der neugierig die Schatulle bestaunte. „Los, mach sie auf. Ich werd verrückt vor Neugierde!“ Seine Augen sprühten vor Tatendrang.
    Steve entzündete mit seiner Fackel die Kerzen, die langsam zischend eine Flamme bildeten.
    „OK. Ich mach sie auf“, flüsterte sie atemlos und wischte sich geistesabwesend die Hände an ihrer Jacke ab.
    Doch so sehr sie sich auch anstrengte, der Deckel bewegte sich nicht einen Millimeter. „Ich glaube, die Scharniere sind fest gegammelt“, meinte Steve lakonisch. „Wird ohne Gewalt nicht gehen. Soll ich mal nach oben gehen und Werkzeug besorgen?“
    „Auf keinen Fall!“ Kirsten war entsetzt über Steves Vorschlag. „Hast Du denn keinen Respekt vor Antiquitäten Du Grobian?“
    „War nur ein Vorschlag“, maulte Steve und verzog das Gesicht.
    „Las mich das machen.“ Sheldon nahm Kirsten an den Schultern und schob sie zur Seite. Nur unter großer Anstrengung schaffte er es, den Deckel einen Spalt zu öffnen. „Der sitzt wirklich zu fest“, meinte er gepresst.
    Ein Zischen hinter

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