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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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beschlagene Frontscheibe des Rovers frei.
    Nachdem er La Doux getötet hatte, heftete er sich sofort an die Fersen der Professorin. Hinter sein altes Leben im Yard hatte er mit der Ermordung des Franzosen einen blutigen Schlussstrich gezogen. Die Ehe mit Kathleen bestand nur noch auf dem Papier. Für ihn würde bald ein besseres Leben beginnen, dessen war Riley sich sicher. Der Botschafter und seine Begleiter würden ihn in absehbarer Zeit zu diesen kostbaren Centurien führen. Sein Plan sah nicht vor, erneut über Leichen zu gehen, aber wenn es sein sollte… es kommt eben wie es kommt, sinnierte er und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf seiner Waffe. Nachdenklich schaute er auf den kalten Stahl der bläulich in seiner Hand schimmerte. Du machst Dir was vor, Paul. So cool, wie Du gern sein würdest, bist Du nicht. Tatsächlich saß ihm La Doux grauenhafter Tod noch immer in den Knochen und die animalischen Todesschreie des Franzosen, hallten in einem nie endenden Echo in seinem Kopf nach. Riley wischte sich über die verschwitzte Stirn, machte den obersten Knopf seines Hemdes auf und schaute wieder zur Abbaye herüber.
    Eine gute Stunde war es nun her, dass Sheldons Gruppe in Begleitung einiger Frauen das kleine Gebäude betreten hatte. Geschehen war in dieser Stunde so gut wie nichts außer dem ohrenbetäubenden Lärm, der plötzlich aus dem Inneren der Abbaye dröhnte, und Riley aus seinen Gedanken riss. Wenig später tippelte die alte Frau, die ein Weilchen vor der Abbaye gewartet hatte, in das Haus gegenüber.
    Riley fluchte leise vor sich hin. Er hatte versäumt etwas Proviant mitzunehmen. Für kleinere Einsätze hatte er früher stets eine Reisetasche mit dem Nötigsten dabei, doch warum er ausgerechnet heute nicht einmal eine Packung Kekse eingesteckt hatte, konnte er sich selbst nicht erklären. Der ganze Wagen ist voll mit Spezialausrüstung, aber was zu Essen packst du nicht ein, maulte er den Rückspiegel an. Die Flasche Wasser, die er an einer Tankstelle gekauft hatte war schon leer, und an den Brandy wollte er sich erst wagen, wenn er die Sache durchgezogen hatte. Dieser verfluchte Brandy. Damals, als er dem Zeug noch nicht verfallen war, galt Riley als einer der besten Schützen beim Yard. Selbst im Vergleich mit den Spezialisten vom MI5 oder MI6 konnte er sich sehen lassen. Inzwischen traf er ohne sein Zielwasser, wie er gelegentlich den Alkohol bezeichnete, nicht einmal die Zielscheibe.
    Wenn ich das Geld habe, schwor er sich, ist Schluss damit! Dann wird der alte Paul sich eine nette Klinik aussuchen, irgendwo in Italien vielleicht, und sich so richtig gesund pflegen lassen. Danach sehen wir weiter. Mit fünf Millionen im Koffer ist die Welt nur noch so, wie ich sie mit schaffe, dachte er und wischte wieder die Scheibe frei. Das Fenster wollte er nicht öffnen, da er befürchtete von den zahlreichen Mücken zerstochen zu werden. Dreimal schon hatte er in der Vergangenheit die Ambulanz aufsuchen müssen, weil ihn einer dieser Quälgeister gestochen hatte, und einen allergischen Schock ausgelöst hatte. Seine leichte Diabetes sei schuld daran, meinte sein Hausarzt. Insulin spritzen musste Riley noch nicht, und er wollte dieses Datum so weit wie möglich aufschieben. Eines Tages würde es so weit sein. Egal! Heute ist nicht dieser Tag, und wenn ich das Geld habe…
    Einen Interessenten für die Centurien zu finden war ein Kinderspiel. So, wie Riley in aller Welt einflussreiche Politiker und ehrenwerte Geschäftsleute kannte, hatte er auch Kontakte zur Unterwelt. Auf der ganzen Welt, und in England ganz besonders, gab es Menschen, die für derlei Dinge ein Vermögen ausgaben. So hatte Riley ein paar ihm bekannte Hehler angerufen, die sogleich ihre Fühler nach Interessenten ausstreckten. Es dauerte keine drei Stunden, bis der erste potentielle Kunde gefunden war. Drei Millionen war sein Angebot, was Riley amüsiert ablehnte. Es entbrannte eine Auktion per Telefon, die bei einem Gebot von fünf Millionen Pfund endete. Wer nun der glückliche Gewinner war, wollte Riley nicht wissen. Wozu auch. Der Käufer selbst würde auch nicht wissen wollen, woher die Ware stammte. Anonymität war in diesen Kreisen oberstes Gebot.
    Nun brauchte er nur noch zu warten, bis sich in er Abbaye etwas tat. Mit seinem Nachtsichtgerät konnte ihm nichts entgehen.
     
    Es verging eine weitere Stunde, in der nichts geschah und Riley musste allmählich gegen die aufkommende Müdigkeit kämpfen. Er sicherte noch einmal die

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