Die Fährte des Nostradamus
Worten, streut er den Keim des Bösen in die Augen jenes Königs, der in Deiner Zeit den höchsten Thron bestiegen hat. Unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen, klebt er an den Lippen des dunklen Schattens. Satan hat einen großen Anteil daran, das dieser schwache Mensch jemals einen Thron besteigen konnt, und selbst dann, als die Menschen langsam erkannten, welch schwacher Geist sie führt, wurde dieser König nicht gestürzt. Durch Abstimmung wurde er wieder auf den Thron gesetz, und dient dort weiterhin Satan als ahnungslose Marionette.
Sein Thron steht in einem Reich, das die neue Welt genannt wird. Erbaut aus weißem Stein eines Landes, das der alten Welt entspricht. Einem Land, das Satan zuvor für seine Zwecke missbrauchte und erst dann von ihm abließ, als es in Schutt und Asche lag. Ich spreche von jenem Land, das Du als Deine Heimat kennst.
Zeigt er sich in der Öffentlichkeit, ist er stets freundlich und aufmerksam, und Gott ergeben. Aber schau in seine Augen. So wie Du nicht die Fähigkeit besitzt, ein Leben willentlich zu beenden, ist Satan nicht in der Lage zu lieben. Schau in seine Augen. Sie haben die Farbe des Giftes, der Falschheit und Kälte. Sie sind leblos wie die Augen einer Raubkatze.
Oft besucht er auf seinen Reisen die Gotteshäuser. Seine Macht ist inzwischen so stark, das er sich ohne Schaden zu nehmen dem positiven Aspekt für einige Zeit aussetzen kann. Doch seine Hände wirst Du niemals zum Gebet gefaltet sehen.
Kinderlos ist er und zeugte in seiner armseligen Existenz lediglich einen Sohn, der sich von ihm abwandte, als er seinen Vater erkannte. Auch Satan unterliegt den Gesetzen seiner Natur und diese erlauben ihm das Zeugen eines Nachkommen nur an Zeiten, die das Universum festgelegt hat. Auch hier ist das Jahr 2012 von tragender Wichtigkeit für ihn. In diesem Jahr ist es ihm erlaubt, seinen schwarzen Samen zu nutzen.
Elaine. Meine Gebete werden Dich auf Deinem Weg begleiten und ich hoffe, dass Du mit dem, was ich für Dich zusammen getragen habe, eine hilfreiche Waffe im Kampf gegen IHN in Händen hältst.
Nutze sie nach bestem Gewissen. Mir wurde weder gezeigt, wann dieser Kampf stattfinden wird, noch konnte ich sehen, wer der Gewinner sein wird. Solltest Du aber, liebe Elaine und Gott möge alles in seiner Macht tun, um dies zu verhindern, am Ende als Verliererin auf dem Feld liegen, so wird das Gute erst nach fünftausend Jahren Kälte und Finsternis eine weitere Gelegenheit bekommen, sich dem Bösen zu stellen.
Du wirst neben den Centurien etwas finden, was für immer verloren schien. Es ist ein Relikt aus jener Zeit, als Gut und Böse zum ersten Mal in Körperlicher Form auf Erden wandelten, und, dem Geflüster der Legenden nach, Dir zugesprochen wird. Ich, Dein längst verstorbener Freund, habe leider keine Kenntnis darüber, ob es den Tatsachen entspricht.
Aus der Vergangenheit, die zugleich die Zukunft ist, grüße und umarme ich Dich
Elaine, erste Priesterin von Avale.
Elaine. Noch eine Bitte richte ich an Dich. Meine Centurien bergen Informationen aus der Zukunft. Aus Deiner Zukunft Elaine. Es handelt sich um jene Zukunft, die erst geschrieben werden kann, wenn Du den Kampf gewonnen hast. Solltest Du den Kampf verlieren, so werden die Centurien nur nutzloses aneinanderreihen von Worten bleiben.
Lese sie bitte nicht, bevor Du das Böse zurück in die Finsternis geschickt hast, Elaine. Sie sind nur dann von Bedeutung, wenn die Zeit der Helligkeit angebrochen ist.
Michel Notredamme
Kirsten lehnte sich wieder entspannt zurück und starrte in die sanften Bewegungen der Kerzenflammen.
Einen klaren Gedanken zu fassen war ihr im Moment nicht möglich. Langsam, wie ein steigendes Fieber, begriff sie das Ausmaß ihrer Situation, und fühlte sich für dieser Aufgabe überfordert.
Besorgt stellte sie fest, das sie keine geborene Heldin war, und fühlte sich vom Schicksal bestraft. Panik stieg in ihr auf, und drohte sich zu einem Schock auszuweiten. Es stürzten Gefühle auf sie ein, die sie unter normalen Umständen nie zugelassen hätte. Hilflosigkeit und Angst wurden durchzogen vom eisigen Gefühl der Verlassenheit.
Ohne es zu bemerken, rannen Tränen über ihre Wangen und verschleierten ihren Blick.
„
Wenn der Verstand die ganze Wahrheit erkannt hat, legt sie sich wie ein eisernes Netz um das Herz, nicht war?“,
meldete Elaine sich sanft
. „Wie oft habe ich diese Situation schon erleben müssen und immer wieder aufs Neue scheint
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