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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Eingangstür und die nähere Umgebung der Abbaye, dann öffnete er leise die Wagentür. Leise lief er in das dickte Gestrüpp am Straßenrand um sich etwas die Beine zu vertreten und sich zu erleichtern. Die Luft war lau und die Grillen zirpten als Riley sich an einen Baum stellte und seine Hose öffnete. Fernweh ergriff ihn so wie immer, wenn er in lauen Abenden den Gesang der Grillen hörte. In England gab es keine, und auch solche wunderbaren Abende, in denen man sich mit der Natur verbunden fühlte, gab es auf der Insel eher selten. Frankreich könnte mir gefallen dachte Riley, und zog den Reißverschluss wieder zu.
    Er machte noch ein paar Lockerungsübungen und setzte sich wieder in den Wagen. Gerade als er sachte die Tür zuzog, wurde es unruhig in der Abbaye. Die Eingangstür wurde geöffnet und ein schmaler Lichtschein schnitt einen gelben Keil auf den Kiesweg.
    Hastig nahm Riley sein Nachtsichtgerät zur Hand um den entscheidenden Moment nicht zu verpassen. Die Tür wurde etwas weiter geöffnet und der Kopf von Steve Harris lugte hervor. Harris schien sich vergewissern zu wollen, ob vor der Abbaye alles ruhig war. Als er davon überzeugt war, trat er nun vollends ins Freie. Kurz darauf erschien auch Sheldon vor der Tür und streckte sich ausgiebig in der frischen Luft.
    Tja, Harris. Die Luft ist alles andere als rein, dachte Riley und stellte sein Gerät schärfer ein. Vorsichtshalber machte er ein Foto mit der integrierten Digitalkamera.
    Jetzt fehlt nur noch unsere Ms. Moreno.
    Riley fieberte förmlich dem Augenblick entgegen, an dem die Deutsche vor die Tür treten würde. Sicher würde sie im Besitz der Centurien sein und sich von ihren Begleitern ins Hotel fahren lassen. Doch dann wollte Riley noch nicht zuschlagen. Er wollte es sich so leicht wie möglich machen und hatte das kleine Gasthaus, in dem die Drei sich eingemietet hatten, zur Verwirklichung seines Planes ausgesucht. Wenn sie ihre Zimmer aufsuchen, trennen sich ihre Wege. Und mit einer… maximal zwei Personen, denn er ging davon aus das Sheldon und Harris sich ein Zimmer teilten, konnte Riley schneller fertig werden. Er hoffte nur, dass die Professorin die Centurien mit in ihr Zimmer nahm. Geistesabwesend tastete Riley nach dem kleinen Fläschchen Chloroform in seiner Jackentasche. Mit Hilfe dieses Betäubungsmittels konnte er der oder den Schlafenden für mehrere Stunden ausschalten, und das Zimmer in aller Ruhe nach den Centurien durchsuchen. Wenn alles nach Plan läuft, sollte die ganze Aktion weniger als fünfzehn Minuten in Anspruch nehmen.
    Langsam wurde Riley ungeduldig. Die beiden Männer standen nun etwa zehn Minuten vor der Abbaye, aber von Kirsten Moreno war nichts zu sehen. Als sich Sheldon und Harris wieder in die Abbaye begaben und die Tür hinter sich schlossen, wurde Riley wütend. Ärgerlich warf er das Nachtsichtgerät auf den Beifahrersitz und griff automatisch zur Flasche. „Scheiß drauf“, zischte er wütend und prostete seinem Abbild im Rückspiegel zu. Ein kleiner Schluck kann nicht schaden…
    Plötzlich hielt er in der Bewegung inne. Im Rückspiegel konnte er deutlich ein kleines Licht sehen, das sich seiner Position zitternd näherte. Taschenlampe, schoss es Riley durch den Kopf. Wer um alles in der Welt schleicht denn um diese Zeit hier noch herum. Um besser sehen zu können drehte sich Riley um und schaute durch das Heckfenster. Scheiße, flüsterte er und nahm einen weiteren Schluck. Das Licht kam schnell näher und tänzelte zitternd von einer Straßenseite zur anderen. Kann auch ein Fahrrad sein. Ohne das Licht aus den Augen zu lassen, tastete er nach dem Radio und schaltete es aus, damit dessen Beleuchtung den Fremden nicht neugierig machte. Nun fiel Riley das Nachtsichtgerät ein. Eilig setzte er es vor die Augen und musste leise Lachen. Ein ziemlich angetrunkener Mann in ländlicher Kleidung, schob, mehr oder weniger sicher, seinen Drahtesel über die Landstraße. Dabei hatte er das Glück der Weinseeligen auf seiner Seite. Nicht nur, das er die gesamte Breite der Straße in Anspruch nahm, was bei Gegenverkehr unweigerlich zu einem Unfall führen würde, er schwang den Lenker so gekonnt in letzter Sekunde um, das er nur um Haaresbreite den Graben verfehlte.
    Riley grinste. Besoffenes Schwein, dachte er verächtlich und trank einen Schluck. Inzwischen machte sich die Wirkung des Brandys bemerkbar und Riley nannte sich einen Idioten. Nichts im Magen aber Saufen, Paul. Sehr Professionell, wirklich!
    Der

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