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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sie zusahen, wie die Matrosen eines der Rettungsboote des Eisklippers losmachten. »Drei Tran, drei Menschen.«
    »So gehe dann, mein Gemahl«, murmelte Elfa sanft. »Gleite vor dem Wind zurück zu mir. Ich werde hier auf dich warten.« Die Matrosen zogen an Flaschenzügen und Seilen und schwenkten den kleinen Segler außenbords.
    »Bis zum nächsten Abend.« Hunnar streckte seine rechte Tatze mit nach oben gekehrter Innenfläche aus, sie verschränkten die Finger und trennten sich dann. September war bereits im Rettungsboot, fing Vorratssäcke auf und verstaute sie. Williams folgte, dann Grurwelk Fernblick, Hunnar, Ethan und schließlich Ta-hoding; der heftig prustete und sich bemühte, es zu verbergen.
    Da sie nur zu sechst waren, hatten sie reichlich Bewegungsfreiheit. Das Boot war eine kleine Ausgabe der Slanderscree und verfügte über vier Kufen anstatt fünf, eine Ruderpinne anstatt eines Steuerrads und einen umklappbaren Mast. Die in der Mitte aufragende Kajüte bot den einzigen Schutz gegen den allgegenwärtigen Wind. Als sich alle ihren Platz gesucht hatten, schoben die Matrosen das kleine Eisboot auf die Metallbarriere zu. Die Kajüte paßte gerade unter dem Verbindungsrohr hindurch.
    Dann waren sie auf der anderen Seite. Ta-hoding, Hunnar und September mühten sich mit dem Mast ab, richteten ihn auf und verankerten ihn an seinem Platz direkt vor der Kajüte. Das einzige Segel wurde gesetzt und am äußeren Ende des Baums befestigt. Als der Wind das Pika-Pina-Gewebe füllte, entfernten sie sich rasch von der Metallbarriere, und der Hafen und die Berge fielen hinter ihnen zurück. Der Rumpf des auf der anderen Seite der Sperre gefangenen Eisklippers war deutlich zu erkennen. Niemand jubelte ihrer Flucht zu, kein Ausguck winkte ihnen von seinem luftigen Posten nach. Wenn sie Glück hatten, würden sie sich davonmachen können, ohne von den Gegnern am Ufer bemerkt zu werden, da deren Aufmerksamkeit sich – hoffentlich – auf das weit größere Eisschiff konzentrierte.
    Als sie aus dem Schutz des Hafens glitten, blähte der Westwind das Segel, und sie nahmen noch mehr Geschwindigkeit auf. Von der Bugkufe spritzte gefrierendes Wasser hoch und überschüttete alle an Bord. An Baum, Reling und Kajütendach begannen sich Eiszapfen zu bilden. Wasser war etwas, mit dem fertig zu werden kein Schiff Tran-ky-kys gebaut war.
    Mit einem Ersatzsegel aus einem Stauverschlag des Rettungsboots brachten sie eine behelfsmäßige Abschirmung zwischen Bug und Mast zustande. Sie wurden dadurch etwas langsamer, aber das Spritzwasser wurde abgehalten. Williams hatte die ganze Zeit nur über das Heck nach hinten gesehen.
    »Keine Skimmer. Das bedeutet, Bamaputra und seine Leute wissen nicht, daß wir uns abgesetzt haben. Könnte sein, daß sie uns eine ganze Weile nicht vermissen werden.«
    »Rechne nicht damit«, erwiderte September und wischte Eiskristalle vom Rand seines Visiers. »Antals erste Maßnahme wird es sein, die Köpfe zu zählen. Sie werden vielleicht nicht gleich bemerken, daß das Rettungsboot fehlt, aber uns werden sie ganz bestimmt vermissen. Ich bin aber sicher, deine liebe Freundin wird sie so lange wie möglich aufhalten.«
    »Ja, Cheela sollte eigentlich…« William unterbrach sich und musterte ihn mißtrauisch. »Liebe Freundin? Was veranlaßt dich, so etwas zu sagen, Skua?«
    »Ach nichts, überhaupt nichts, Milliken. Nur daß sie dich bei eurem Abschied auf dem Deck ganz schön am Wickel hatte.«
    Zu seiner Erleichterung war die Haut des Lehrers so dunkel, daß sie nicht zeigte, wenn er errötete.

12
    TRAN-ky-KYS GEFRORENER OZEAN umgab sie, die Küstenlinie des Südkontinents fiel rasch zurück und es gab immer noch keine Anzeichen für die erwarteten Verfolger. Ethan begann zu glauben, daß sie es geschafft hatten.
    September stand rechts neben Ta-hoding, beschirmte sein Visier mit der Hand und spähte in die aufsteigende Sonne. »Wenden wir uns etwas nach Osten, Kapitän.«
    »Osten? Aber Poyolavomaar liegt nordnordwestlich.« Der Wind zauste sein dichtes Fell. Wie Hunnar und Grurwelk schien er die Kälte nicht wahrzunehmen.
    »Eben. Das ist genau die Richtung, wo sie uns erwarten. Besser, wir verschwenden ein paar Tage, indem wir nach Osten segeln, bevor wir uns nach Norden wenden. Sobald wir erst mal sicher sein können, daß wir sie los sind, können wir wieder auf Poyo zuschwenken. Bedenke, daß die Reichweite dieser Himmelsboote durch die Treibstoffmenge begrenzt ist, die sie mitnehmen können. Je

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