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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ethan überrascht, »wir haben es geschafft.«
    »Nicht so voreilig.« Fernblick drückte sich an ihm vorbei und spähte hinunter auf das Eis. »Der Shan-Kossief ist schlau. Er ist vielleicht nur tiefer gegangen und wartet dort darauf, daß wir unvorsichtig werden.«
    »Nicht, wenn er versucht, diesen Herd loszuwerden«, widersprach Hwang. »Es ist völlig egal, wie groß dieses Ding ist. Es wird für eine ganze Weile keinen anderen Gedanken in seinem trägen Hirn haben.«
    »Du weißt nichts vom Shan-Kossief«, warf Fernblick ein.
    »Vielleicht nicht, aber ich weiß einiges über Biochemie. Die Geschöpfe deiner Welt unterscheiden sich im Aufbau nicht mehr als du und ich. Sie sind aus Fleisch und Blut, selbst wenn ihr Blut mit natürlichem Frostschutzmittel gesättigt ist.«
    »Wir können nicht guten Gewissens Leute nach unten schicken, um uns freizuhacken, solange wir nicht sicher sind, daß der Shan-Kossief weg ist«, sagte Hunnar.
    »Du kannst das nicht.« Ethan hielt Semkin die Hand hin. »Gib mir die Lampe.« Der Meteorologe überreichte sie ihm gehorsam. »Bringt mir ein Seil! Wenn ich da unten in Schwierigkeiten geraten sollte, könnt ihr mich schnell hochziehen.«
    »Könnte sein, daß nicht genug Zeit zum Ziehen ist, Jungchen«, sagte September ahnungsvoll zu seinem Freund.
    »Wenn schon. Ich glaube sowieso, daß Cheela recht hat. Unsere Nemesis hat sich abgesetzt, um ein hübsches Plätzchen zum Kotzen zu finden.« Er wies mit dem Kopf auf das Eis. »Es ist schon alles wieder zugefroren. Wäre der Shan-Kossief noch in der Nähe, würde er das bestimmt nicht zulassen. Er müßte ganz von vorn anfangen. Legt mir das Seil um Arme und Schultern, damit ich nicht aus meinem Anzug rutsche, wenn ich geschnappt werde.«
    »Falls er noch dort unten ist, und dich tatsächlich schnappt, hilft das auch nicht mehr«, warnte ihn September. »Alle Tran auf dem Schiff werden nicht stark genug sein, um dich hochzuziehen.«
    »Irgend jemand muß sich vergewissern, daß er verschwunden ist. Ich bin leichter als du, und unsere grüblerischen Freunde haben nicht meine Erfahrung. Außerdem habe ich zwar noch keinen Shan-Kossief kennen gelernt, aber immerhin seinen kleinen Bruder. Und ich will nicht die ganze Nacht damit verbringen, darüber nachzudenken, ob er nun verschwunden ist oder nicht. Ist er weg, und wir sitzen hier herum und diskutieren über seine Absichten, könnten wir ihm damit die Zeit geben, zurückzukommen.«
    September schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dein Verstand ist eingefroren, wie alles auf diesem Eisball.« Als Ethan zu einer Erwiderung ansetzte, stoppte September ihn. »Erspar mir weitere Beispiele deiner Logik! Es geht um deinen Hals. Und um alles darüber und darunter auch.«
    »Das ist richtig«, sagte Ethan. »Es geht um meinen Hals.«
    Das Seil wurde befestigt und doppelt gesichert. Dankenswerterweise wünschte ihm niemand Glück. Nicht verbal jedenfalls. Er stieg über die Reling und begann die in die Bordwand eingelassene Leiter hinunterzusteigen. Als er ihr Ende erreichte, atmete er tief durch und ließ sich das letzte Stück fallen.
    Die Stille auf dem Eis war total. Als er sich umsah, bemerkte er, daß es dort, wo der Shan-Kossief es geschmolzen hatte, aufgebrochen und geborsten und dann in Abwesenheit des Wesens wieder gefroren war – vorausgesetzt, es war abwesend.
    Mit gleitenden Schritten bewegte sich Ethan auf den Bug zu. Unter dem Eis rührte sich nichts. Die wenigen Pfützen, auf die er noch stieß, froren unter seinen Füßen zu. An einigen Stellen drang der Strahl seiner Lampe über einen Meter ein, und zeigte nichts.
    Die Steuerbordkufe war intakt. Soweit er es feststellen konnte, traf das auch auf das backbord gelegene Gegenstück zu, obwohl es zu zwei Dritteln im wieder zugefrorenen Eis steckte. Dürfte eine Mannschaft energischer, kräftiger Tran mit Speeren und Eispickeln nicht allzu viel Zeit kosten, sie freizulegen, überlegte er. Dann würden sie eine ansteigende Rinne hacken müssen, damit die Kufe ohne Beschädigung freikam, wenn Ta-hoding den Befehl gab, die Segel zu setzen.
    Er legte den Kopf in den Nacken und sah Visiere und besorgte Gesichter auf sich herunterblicken. »Alles in Ordnung. Wir können hier ohne Probleme weg. Die Kufen und Streben sind intakt. Wir müssen nur noch ein bißchen Eis hacken. Ich komme rauf.«
    Er drehte sich um und bewegte sich forsch auf die Leiter zu. Er hatte gerade die Hälfte des Weges zurückgelegt, als das Eis unter ihm nachgab.
    Der

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